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Neuauflage des „Integrationsprojektes Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA)“

Arbeitsmarktpartner einig: Niedersächsisches Handwerk bietet Geflüchteten auch in den kommenden Jahren gute Beschäftigungsperspektiven


Das von den sechs Handwerkskammern in Niedersachsen getragene Integrationsprojekt „Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA)“ geht vom 1. Februar 2019 bis Ende 2022 in eine neue Projektphase. In enger Zusammenarbeit mit den Jobcentern und den Agenturen für Arbeit vor Ort will das Handwerk erneut mindestens 500 Geflüchtete für Berufsausbildungen in Handwerksberufen gewinnen sowie Geflüchtete bis zur erfolgreichen Gesellenprüfung begleiten.

Im Rahmen des ersten IHAFA-Projektes haben im Zeitraum von November 2015 bis Januar 2019 bereits 661 Geflüchtete eine Ausbildung im niedersächsischen Handwerk aufgenommen. Darüber hinaus konnten 427 Geflüchtete in ausbildungsvorbereitende Einstiegsqualifizierungen sowie 238 Geflüchtete in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen im Handwerk vermittelt werden. Zur Anbahnung und Begleitung dieser Vermittlungen führten die sechs Handwerkskammern landesweit 9.101 Beratungsgespräche durch.

Nachdem die erste IHAFA-Projektphase insbesondere auf die Zusammenführung von Flüchtlingen und Betrieben ausgerichtet war, soll der Handlungsschwerpunkt der neuen Projektphase auf der persönlichen Begleitung und der Verstetigung begonnener Handwerksausbildungen von Geflüchteten liegen. Die IHAFA-Beraterinnen und -Berater sollen die Geflüchteten als Mentoren und die Betriebe mit praktischen Hilfen bei der erfolgreichen Umsetzung der Ausbildung unterstützen.

Arbeitsminister Dr. Bernd Althusmann: „Das IHAFA-Projekt mit seiner Kombination aus Beratung und Vermittlung in Berufspraxis ist ein Erfolgsmodell. Auch in Zukunft bietet IHAFA die Chance für eine arbeitsmarktpolitische Win-Win-Situation: Handwerksbetriebe finden dringend benötigte Nachwuchskräfte, und Geflüchtete erhalten bei anhaltend guter Geschäftslage im Handwerk aussichtsreiche Berufsperspektiven. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die neue Projektphase daher mit rund 3,6 Millionen Euro. Wir leisten so im Rahmen der ‚Fachkräfteinitiative Niedersachsen‘ und des Bündnisses ‚Niedersachsen packt an‘ einen weiteren Beitrag, damit Menschen mit Fluchthintergrund auf dem niedersächsischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Fuß fassen können."

Der Vorsitzende der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, Karl-Wilhelm Steinmann: „Wir werden das Projekt im Handwerk mit viel Energie weiterverfolgen und freuen uns, dass sich das Land zur Fortführung dieses wichtigen Bausteins zur Integration und Fachkräfteentwicklung entschieden hat. Die Betriebe im Handwerk zeigen eine große Offenheit, sie haben überwiegend gute Erfahrungen mit jungen Flüchtlingen gemacht. In der Fortführung werden wir die Begleitung junger Flüchtlinge, die bereits in der Ausbildung sind, verstärken. Es ist das Ziel, möglichst viele Flüchtlinge zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Dabei gilt es viele Hürden zu überwinden, die in den berechtigt hohen Anforderungen einer dualen Ausbildung in Theorie, Praxis und Sprache liegen. Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Fortführung ist die vertiefte Netzwerkarbeit. Nachhaltig erfolgreich sind wir, wenn die jungen Flüchtlinge in Betrieb und Gesellschaft integriert sind.“


Bärbel Höltzen-Schoh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen: „Wir freuen uns, dass wir in Niedersachsen die guten Netzwerkstrukturen, die mit dem Projekt IHAFA aufgebaut wurden, festigen und ausbauen werden. Das Projekt ist erfolgreich, weil es sich an den Bedürfnissen der geflüchteten Jugendlichen ausrichtet und dabei die jeweils relevanten Partner einbezogen werden. Wichtig ist, früh einen Schritt weiter zu denken: IHAFA will nicht nur Geflüchtete in eine Ausbildung bringen, sondern auch erreichen, dass diese erfolgreich abgeschlossen werden. Dafür ist manchmal auch Begleitung während der Ausbildung notwendig, um das Risiko eines Abbruchs zu senken.“


Landrat Peter Bohlmann aus Verden, Sprecher der kommunalen Jobcenter in Niedersachsen: „Noch immer müssen wir uns verstärkt um junge Erwachsene kümmern. Der qualifizierte Berufsabschluss ist der beste Weg in eine zukünftige Beschäftigung und damit auch in die Integration in der örtlichen Gemeinschaft. Das Projekt des Handwerks hat aus Sicht der kommunalen Jobcenter positive Wirkungen erzeugt und eine Perspektive für die Ausbildung von arbeitsmarktnahen und ausbildungsfähigen Zuwanderern aufgezeigt. Die überregionale Zusammenarbeit von Kommunen, Arbeitsagentur und Handwerkskammer hat sich als absolut sinnvoll und effektiv erwiesen. Wir werden weiter daran mitwirken, dass das Programm seine volle Wirkung entfaltet."


Artikel-Informationen

erstellt am:
31.01.2019

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher Dr. Eike Frenzel, Pressesprecherin Julia Wolffson

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