Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Niedersachsen klar Logo

Niedersachsen testet auf Autobahnen Schnellreparatursystem für Betonfahrbahnen

Minister Lies: „Ein hochinteressantes Projekt, das Bauzeiten deutlich verkürzen und damit zu mehr Verkehrssicherheit führen kann“


 
Verkehrsminister Olaf Lies im Gespräch mit Marko Wieland (Bundesanstalt für Straßenwesen)

Niedersachsen testet aktuell ein Schnellreparatursystem für Betonfahrbahnen, mit dem bei einer Reihe von Autobahnbaustellen die Bauzeit deutlich verkürzt werden könnte. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies hat sich am Dienstagabend auf der A352 (Region Hannover) auf einer von zurzeit zwei derartigen Baustellen über das Projekt informiert. Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr testet jetzt aktuell ein Bauverfahren auf seine Alltagstauglichkeit. Auf der A7 zwischen Derneburg und Hildesheim sowie auf der A352 zwischen Hannover-Kaltenweide und Flughafen wurden jetzt erstmals in Niedersachsen Schadstellen im Fahrbahnbeton durch vorgefertigte Betonfahrbahnplatten ersetzt. Auf der A352 handelte es sich um acht Betonplatten in einer Größe von jeweils zehn Quadratmetern. Die Fahrbahn dort sollte am Mittwochmorgen, also wenige Stunden nach Beendigung der Arbeiten, wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Beim herkömmlichen Bauverfahren werden einzelne geschädigte Betonplatten durch Frischbeton ersetzt, der vor Ort eingebracht wird und anschließend mindestens sechs Stunden lang aushärten muss. Im Unterschied dazu kann das neue System eine Zeitersparnis von bis zu 40 Prozent bringen, schätzt die Landesbehörde. Außerdem seien vorgefertigte Betonfertigteilplatten aufgrund optimierter industrieller Fertigungsbedingungen qualitativ hochwertiger und damit haltbarer. Dies könnte zu weniger Baustellen und zu kürzeren Bauzeiten führen; insbesondere für hochbelastete Strecken wie der A7 oder der A1.

Minister Lies hat heute Abend die Arbeiten auf der A352 besichtigt: Lies erklärte anschließend:

„Ich halte dies für ein hoch interessantes Projekt. Sollte sich das Verfahren bewähren, kann dies zumindest für einen Teil der Autobahnbaustellen eine deutliche Reduzierung der Bauzeit mit sich bringen. Dies bedeutet auch, dass eine potentielle Gefahrenquelle und mögliche Stauursache eher wieder verschwunden ist. Am Ende reden wir also vor allem über einen möglichen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit.“

Zum Hintergrund: Von den rund 1.400 Autobahnkilometern in Niedersachsen hat rund ein Drittel Betonfahrbahnen. Nur bei Betonfahrbahnen kann das Schnellreparatursystem eingesetzt werden. Erfolgversprechend wäre der Einsatz in erster Linie bei noch recht neuen Fahrbahndecken aus Beton (Nutzungsalter zwischen fünf und 20 Jahren), die eher punktuelle Schäden aufweisen. Solche Abschnitte mit leichten Schäden finden sich in Niedersachsen etwa auf der BAB A30, der BAB A352 und auf der BAB A7 zwischen den Anschlussstellen Hildesheim und Anderten. Das Pilotprojekt ist Teil eines laufenden Forschungsvorhabens der Bundesanstalt für Straßenwesen, in dem bundesweit unter verschiedenen Zielsetzungen Bauverfahren zur Reparatur von Schadstellen bei Betonfahrbahnen untersucht werden. Die beiden Einbaustellen auf der A7 und der A352 werden jetzt etwa zwei Jahren lang wissenschaftlich begleitet und beobachtet, um Erkenntnisse über Wirtschaftlichkeit, Praxistauglichkeit und Dauerhaftigkeit des Bauverfahrens zu sammeln. Im Idealfall erfolgt am Ende der Testphase eine Aufnahme dieses Bauverfahrens in die entsprechenden straßenbautechnischen Regelwerke des Bundes und somit das „grüne Licht“ für den Alltagseinsatz. Die Kosten für eine Schnellreparatur liegen zurzeit über der herkömmlichen Bauweise. Ein Betonfertigteil kostet etwa doppelt so viel wie der konventionell, in flüssiger Form eingebrachte Beton. Auf der anderen Seite steht wegen der kürzeren Bauzeit eine Kostenersparnis bei der Baustelleneinrichtung.

 
Durch dieses neue Schnellreparaturensystem für Betonfahrbahnen könnte bei einer Reihe von Autobahnbaustellen die Bauzeit deutlich verkürzt werden.
Logo Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.11.2015
zuletzt aktualisiert am:
26.11.2015

Ansprechpartner/in:
Herr Stefan Wittke

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressesprecher
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5427
Fax: (0511) 120-995427

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln