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Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium

Niedersachsens Wirtschaftsminister: Gemeinsam in der Europäische Union Stärke zeigen, aber auch Besonnenheit erforderlich



Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann reagierte heute enttäuscht auf die Nachrichten der US-amerikanischen Regierung, die angedrohten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium gegen die EU ab 01. Juni 2018 in Kraft zu setzen: „Den zunehmenden Protektionismus der US-amerikanischen Außenhandelspolitik sehe ich mit Sorge. Wir müssen weiter mit unseren amerikanischen Partnern über eine alternative Lösung sprechen. Anstelle Zollschranken zu errichten, wäre der Abbau von Zöllen für die amerikanische und die europäische Wirtschaft der bessere Weg, weil sie den Austausch fördern und den Wohlstand steigern.“

Erst letzte Woche hatte Althusmann hierzu in Brüssel mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gesprochen. Juncker hatte klar gemacht, dass die Europäische Union ihre Handelsinteressen schützen wird.
„Wir werden gemeinsam als und in der Europäischen Union reagieren müssen und ich bin mir sicher, dass die EU-Kommission eine angemessene Reaktion finden wird.“, sagte Althusmann mit besonderem Blick auf die bereits eingeleitete Untersuchung der EU zu den Umlenkeffekten der US-Strafzölle sowie den Überlegungen zu WTO-konformen Reaktionszöllen.

Nur ein kleiner Teil der niedersächsischen Stahlproduktion wird in die USA exportiert. Wichtiger für die niedersächsischen Hersteller wird sein, wieviel Stahl und Aluminium aus Drittländern wie China nach Niedersachsen kommt, das ursprünglich für den amerikanischen Markt bestimmt war.

Trotz allem rät Minister Althusmann zur Besonnenheit: „Wir müssen mit unseren amerikanischen Handelspartner im Dialog bleiben. Ich denke vor allem auch an die weiter angedrohten Strafzölle gegen deutsche Automobile. Lange gewachsene Handelsbeziehungen dürfen nicht so leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Noch ist Zeit miteinander zu reden“.

Das ifo Institut hatte dazu berechnet, dass der angedrohte globale Strafzoll von 25 Prozent auf Autoeinfuhren die deutsche Automobilwirtschaft fünf Milliarden Euro kosten würde. Das würde auch die niedersächsische Automobilbranche hart treffen. Im letzten Jahr entfielen gut 18 Prozent der niedersächsischen Exporte in die USA auf PKW und Wohnmobile.

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.06.2018

Ansprechpartner/in:
Dr. Dominik Mayer

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