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Minister Olaf Lies stellt Beratungsstelle für ausländische Werkvertragsbeschäftigte vor: „Wer informiert ist, wird seltener Opfer von Ausbeutung und betrügerischen Machenschaften!“

Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, hat heute in Vechta die Beratungsstelle für ausländische Werkvertragsbeschäftigte im Raum Weser-Ems der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Beratungsstelle wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr finanziert und fungiert als Anlaufstelle für ausländische Werkvertragsbeschäftigte aus Mittel- und Osteuropa.

„Die Beratungsstelle ist für mich ein zentrales Anliegen. Wir hatten es besonders in der Schlacht- und Zerlegebranche mit schlimmen Arbeitsbedingungen für Werkvertragsbeschäftigte zu tun. Nach dem Regierungswechsel in Niedersachsen haben wir spürbare Erfolge erzielen können: Verbindliche Standards für die Unterbringung, Tarifverträge, der gesetzliche Mindestlohn – das alles sind wichtige Meilensteine. Das Beratungsangebot ist ein weiterer Schritt, um die Rechte von Werkvertragsarbeitern zu schützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Denn wer informiert wird und um seine Rechte weiß, wird seltener Opfer von Ausbeutung und betrügerischen Machenschaften“, sagte Olaf Lies bei der Vorstellung des Projektes.

Standort der Beratungsstelle ist Oldenburg. Betreut wird sie von der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord gGmbH. Da viele Werkvertragsarbeiter kein Auto besitzen und ihre Wohnorte nur selten verlassen, gibt es neben der stationären Beratungsstelle in Oldenburg auch ein mobiles Angebot. Mitarbeiter der Beratungsstelle besuchen Werkvertragsarbeiter direkt vor Ort mit einem Kleinbus. „Das ist neu und hat es so noch nicht gegeben“, sagte Lies. „Mit diesem Angebot wollen wir sicherstellen, dass wir die Betroffenen auch wirklich erreichen. Angesichts der Erfahrungen und Ereignisse der jüngeren Vergangenheit bin ich überzeugt, dass diese Hilfe dringend notwendig ist. Die Arbeitsbedingungen, die Wohnverhältnisse vieler Werkvertragsbeschäftigter ­– all das hat erinnert an moderne Sklaverei, und das im 21. Jahrhundert, mitten in Niedersachsen. Umstände und Zustände, die wir so nicht mehr hinnehmen wollen“, sagte Lies. „wir dürfen aber jetzt nicht nachlassen. Die Wohnbedingungen müssen weiter kontrolliert werden, der Zoll muss den Missbrauch von Werkverträgen in den Betrieben auch aktiv bekämpfen. Mein Ziel ist es, die Wirtschaft in Niedersachsen zu stärken und Arbeitsplätze schaffen. Aber wir müssen auch für anständige Bedingungen sorgen. Ich will nicht nur Arbeitsplätze, ich will gute Arbeit“, betonte Lies in der Pressekonferenz.

Damit die Kommunikation mit den oft ausländischen Werkvertragsbeschäftigten besser funktioniert, arbeitet in der Beratungsstelle eine Mitarbeiterin, die rumänisch spricht. Schon bald soll das Angebot – auch sprachlich – erweitert werden. Darüber hinaus hat auch in Hannover eine zweite Beratungsstelle für Werkvertragsbeschäftigte ihren Dienst aufgenommen. „Die Rückmeldungen sind positiv und zeigen, dass wir mit diesem Ansatz zur Hilfestellung und zur Erreichung besserer Arbeits- und Lebensbedingungen für ausländische Werkvertragsbeschäftigte genau richtig liegen“, sagte Lies abschließend und sicherte auch weiterhin seine Unterstützung zu.

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erstellt am:
12.02.2014

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