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Kampagne startet im Landkreis Friesland: Verkehrsministerium, Landkreis und Verkehrswacht warnen vor Baumunfällen

Die Dialogdisplays zeigen einen Baum mit lachendem oder weinendem Smiley und signalisieren dem Autofahrer sofort, ob er zu schnell unterwegs ist. Auf den Plakaten steht: Bäume springen nicht zur Seite. Ziel ist es, die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren von Baumunfällen hinzuweisen und die Unfallzahlen zu reduzieren. Mit der Präsentation der ersten Plakate und Dialogdisplays in Jever hat heute, 10.07.2014, auch im Landkreis Friesland die Verkehrssicherheitskampagne des niedersächsischen Verkehrsministeriums gegen Baumunfälle begonnen. Verkehrsminister Olaf Lies stellte gemeinsam mit Landrat Sven Ambrosy, dem Vizepräsidenten der Landesverkehrswacht, Dr. Wolfgang Schultze, sowie der Polizei die ersten Plakate und Dialogdisplays der Öffentlichkeit vor. Auch in den Landkreisen Osnabrück, Osterholz, Hildesheim, Cuxhaven und Emsland werden und wurden Plakate und Dialogdisplays an besonderen Gefahrenpunkten aufgestellt.

„Oft ist nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache dafür, dass Autofahrerinnen und Autofahrer von der Fahrbahn abkommen. Wenn es dann noch zu einer Kollision mit einem Baum kommt, sind die Folgen besonders schwer. Plakate und Dialogdisplays sollen helfen, die Verkehrsteilnehmer für diese Gefahren zu sensibilisieren“, sagte Verkehrsminister Olaf Lies.

"Auch wenn wir im Landkreis Friesland keine auffallend hohe Zahl von Baumunfällen haben, haben wir uns des Themas 2011 gemeinsam mit der Polizei angenommen und eine Arbeitsgruppe "Baum" gegründet. Dadurch ist es uns gelungen, die durchaus unterschiedlichen Akteure an einen Tisch zu holen und einvernehmliche Lösungen im Einzelfall zu finden. Bisher haben wir uns mit speziellen örtlichen Besonderheiten beschäftigt, werden wir nunmehr eine umfassende Gefährdungsbeurteilung des friesischen Straßennetzes vornehmen“, sagte Landrat Sven Ambrosy.

„Die niedersächsischen Verkehrswachten setzen ihr bereits vor sechs Jahren begonnenes Engagement fort, die Baumunfälle zu reduzieren und stehen vor Ort als Experten für weitere Maßnahmen zur Verfügung“, betonte Dr. Wolfgang Schultze, der Vizepräsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V.

Anlass für diese bundesweit einzigartige Aktion gegen Baumunfälle sind die alarmierend hohen Unfallzahlen. Niedersachsen ist das Bundesland mit der höchsten Anzahl von Baumunfällen in Deutschland. 2013 belief sich die Zahl auf 874 schwer Verletzte und Getötete. Damit nimmt Niedersachsen im bundesweiten Vergleich noch immer einen traurigen Spitzenplatz ein. Im Landkreis Friesland wurden insgesamt zwölf Personen bei Baumunfällen schwer verletzt bzw. getötet.

Die vom niedersächsischen Verkehrsministerium initiierte Verkehrssicherheitskampagne gegen Baumunfälle soll nun helfen, diese Entwicklung zu stoppen. Zusätzlich zu der Aufklärungskampagne sollen in sechs Modell-Landkreisen Osnabrück, Osterholz, Hildesheim, Emsland, Cuxhaven und Friesland in einem dreijährigen Modellprojekt präventive Geschwindigkeitsbeschränkungen auf kritischen Strecken angeordnet werden.

„Die Unfallforschung hat klar festgestellt, dass sich die meisten Baumunfälle an Straßen ereignen, die weniger als sechs Meter breit sind. Mit einem Geschwindigkeitserlass wollen wir ausgewählten Landkreisen die Möglichkeit geben, Geschwindigkeitsreduzierungen anzuordnen“, sagte Verkehrsminister Olaf Lies. In dem Modellprojekt sollen wichtige Erkenntnisse zur Reduzierung der Baumunfälle gesammelt werden.

Außerdem will das Land ab 2015 besonders geeignete Strecken an Landes- und Bundesstraßen in den Modelllandkreisen zusätzlich mit Schutzeinrichtungen ausstatten, um die schweren Folgen bei Abkommensunfällen wirksam zu mindern.

Verkehrsminister Olaf Lies: „Ich bin mir sicher, dass wir mit einer konzertierten Aktion von Verkehrsbehörden, Wirtschafts- sowie Innenministerium und Landkreisen die Verkehrssicherheit verbessern und die Baumunfälle messbar reduzieren. Das Modellprojekt ist dafür ein gutes Instrument.“

Weiterführende Informationen zu den Unfallzahlen finden Sie unter:

http://www.polizei.niedersachsen.de/verkehr/statistik/statistik-1526.html

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erstellt am:
10.07.2014

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