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Sichere Daten schützen Know-how Niedersächsischer Unternehmen

Cybersicherheit und Wirtschaftsspionage, das sind die beiden wichtigsten Themen bei der diesjährigen „Wirtschaftsschutztagung“, zu der erstmals die Ministerien für Inneres und Sport sowie Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gemeinsam eingeladen haben. Ziel ist es, bei den Niedersächsischen Unternehmen ein Problembewusstsein zu schaffen, Risiken aufzuzeigen und Lösungsmöglichkeiten darzustellen. „Jahr für Jahr entsteht der deutschen und auch der niedersächsischen Wirtschaft durch digitale Kriminalität ein enormer Schaden – Tendenz steigend. Und im Ergebnis bedeutet Wirtschaftsspionage den Verlust von Know-how“, sagte Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, heute in Hannover.

Im Mittelpunkt der Diskussionen der „Wirtschaftsschutztagung“ steht die Datensicherheit, die im Zeitalter der Digitalisierung nicht nur für niedersächsische Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt, betonte auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Mit Blick auf die durch Internetkriminalität entstehenden Schäden sagte Lies: „Das Thema Datensicherheit ist für alle Nutzer aus Wirtschaft und Gesellschaft von großer Bedeutung. Denn um die Vorteile digitaler Prozesse voll ausschöpfen zu können, sind Vertrauen und Verlässlichkeit in die Sicherheit unerlässlich.“ Auf potentielle Angriffe aus dem weltweiten Datennetz könne in erster Linie mit dem Stichwort „Cybersicherheit“ geantwortet werden, ergänzte Innenminister Pistorius: „Wir alle können beim täglichen Umgang mit Daten, ob beruflich oder privat, ob wir E-Mail Mails verschicken oder übers Smartphone im Internet surfen, Opfer von Cyberangriffen werden. Deshalb müssen wir an sensiblen Stellen abwägen, welche Informationen wir digitalisieren und ob das Risiko am Ende nicht größer ist als die Chance.“

Zwei Studien unterstreichen die Einschätzungen beider Minister. Nach der Aussage des Deutschen Forschungsnetzwerks sind zahlreiche deutsche Industrieanlagen unzureichend geschützt und über das Internet angreifbar. Eine weitere Studie (Centre for Strategic and International Studies) hat festgestellt, dass die wirtschaftlichen Schäden durch Cyberkriminalität in Deutschland sogar noch deutlich größer sind als in den USA und China. „Darum sind wir alle sind gefordert, auch in der öffentlichen Verwaltung, zeitgemäß, zuverlässig und wasserdicht zu digitalisieren“, betonte Innenminister Pistorius. Das nötige Sicherheitsbewusstsein sollte genauso in die Köpfe der Entscheidungsträger niedersächsischer Firmen gehören wie zu jeder Unternehmensphilosophie. Das steht auch für Wirtschaftsminister Lies fest. „Mit Industrie 4.0 – der Verbindung der digitalen Welt des Internets mit den konventionellen Prozessen und Diensten der produzierenden Wirtschaft – ergibt sich für die deutsche Industrie erneut die Chance, im internationalen Wettbewerb Vorreiter zu sein. Dieses Potenzial darf nicht durch Sicherheitslücken aufs Spiel gesetzt werden. Denn ohne Sicherheit kann es keinen wirtschaftlichen Erfolg geben und ohne die notwendige Sicherheit wird der Entwicklungsprozess Industrie 4.0 ausgebremst“, sagte Lies.

Zum Hintergrund: Niedersächsischer Verfassungsschutz – Arbeitsbereich Wirtschaftsschutz

Die Wirtschaftsschutztagung findet seit 2002 jährlich statt. Die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen ist seitdem stetig angestiegen. Der Arbeitsbereich Wirtschaftsschutz ist aus der Spionageabwehr heraus entwickelt worden. Er sieht sich als neutraler Dienstleister für die Wirtschaft, losgelöst von der Strafverfolgung. Beratungsthemen sind unter anderem Wirtschafts- und Industriespionage, Cybersicherheit, Know-how-Schutz, Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnologie, Geheimschutz in der Wirtschaft und Sicherheit auf Geschäftsreisen im Ausland. In seiner bisherigen Tätigkeit hat der Wirtschaftsschutz, der im Jahr 2000 gegründet wurde, mehr als 7.000 Unternehmen mit sicherheitsrelevanten Informationen erreicht. Die Beratungen haben das Ziel, die Unternehmen über Gefahren zu sensibilisieren, Sicherheitsmaßnahmen zu initiieren und durch Prävention Schäden zu vermeiden und zu reduzieren.

Zurzeit werden gut 750 innovative und technologieorientierte Unternehmen als feste Partner betreut. Schwerpunkte bilden dabei individuelle Beratungen (mehr als 100 pro Jahr) vor Ort sowie Vorträge zur Unternehmenssicherheit (ebenfalls mehr als 100 pro Jahr). Wichtig ist die Netzwerkarbeit des Wirtschaftsschutzes, insbesondere bei der Klärung von Sicherheitsfragen. Zudem wirkt der Wirtschaftsschutz in der Sicherheitspartnerschaft gegen Wirtschaftskriminalität in Niedersachsen mit, es werden Sicherheitstagungen veranstaltet, elektronische Newsletter versendet und Publikationen erstellt.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
09.10.2014

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