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Plenum 28. Oktober 2016 - Mündliche Anfragen

Frage 56


56. Warum besuchte Minister Lies bei seiner Delegationsreise nach Russland das Werk eines Landmaschinenherstellers aus Nordrhein-Westfalen?

Abgeordneter Dirk Toepffer (CDU)

Antwort des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr namens der Landesregierung

Vorbemerkung der Abgeordneten

Die dpa berichtete am 17. Oktober 2016 über die Delegationsreise von Wirtschaftsminister Lies nach Südrussland wie folgt:

„Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat am Montag das Werk des Landmaschinenherstellers Claas in der südrussischen Stadt Krasnodar besichtigt. Gemeinsam mit dem Leiter der örtlichen Niederlassung, Michael Ritter, bestieg er dabei das Führerhaus eines Mähdreschers. Das Familienunternehmen Claas aus Harsewinkel im Münsterland begann 1992, zunächst gebrauchte Landmaschinen nach Russland zu liefern. Seit 2005 gibt es ein eigenes Werk in Krasnodar, das 2015 erweitert wurde. Das Produktionsvolumen ist auf bis zu 2 500 Mähdrescher und Traktoren ausgelegt.“

1. Aus welchen Gründen hat Wirtschaftsminister Lies das Claas-Werk in Krasnodar besucht, dessen Stammsitz im Landkreis Gütersloh und damit in Nordrhein-Westfalen liegt?

Mit dem Besuch bei dem CLAAS-Werk in Krasnodar haben die Teilnehmenden der Wirtschaftsdelegationsreise Kontakt zu einem erfolgreichen deutschen Unternehmen erhalten und konnten sich vor Ort über die Rahmenbedingungen in Krasnodar informieren.

Die Fabrik in Krasnodar nahm 2005 ihren Betrieb auf und ist damit als erster großer Landtechnikhersteller mit einer eigenen Produktion in Russland aktiv. Der Landmaschinenhersteller CLAAS ist zudem das erste ausländische Unternehmen, das einen Sonderinvestitionsvertrag mit der russischen Regierung unterzeichnet und sich damit den offiziellen Status eines einheimischen Betriebs gesichert hat. Die Delegationsteilnehmer konnten durch den Besuch auch diesbezüglich wertvolle Informationen für eigene Aktivitäten gewinnen.

Zudem planen niedersächsische Unternehmen eine Zusammenarbeit mit der dem CLAAS Werk in Krasnodar.

2. In welcher Art und Weise war bei diesem Besuch ein Niedersachsen-Bezug gegeben?

Dem Wirtschaftsminister ist die Entwicklung und Unterstützung moderner Technologie z.B. im Rahmen von Industrie 4.0 und in der Agrartechnik im Besonderen von Farming 4.0 ein Anliegen. In Krasnodar unterhält CLAAS ein Werk seiner Tochter CLAAS–E- Systems, welche moderne Produkte zu diesem Thema fertigt.

Zugleich möchte er damit CLAAS-E-Systems - mit zukünftigem Hauptsitz im niedersächsischen Dissen (Landkreis Osnabrück) - das ausdrückliche Interesse der Landesregierung an diesem neuen niedersächsischen Player in der innovativen und modernen niedersächsischen Landmaschinenbranche zum Ausdruck bringen.

Außerhalb der fachinteressierten Öffentlichkeit mag es nicht bekannt sein, dass es dem Land Niedersachsen gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück gelungen ist - nach ersten Gesprächen im Sommer 2014 und der Entscheidung im Frühjahr 2015 – dieses innovative Unternehmen in Niedersachsen anzusiedeln. Wie bereits in verschiedenen Medien (z.B. NOZ, IMPACT, etc.) berichtet, werden in Dissen ab 2017 ca. 200 Mitarbeiter aus den ehemaligen Standorten (NRW und Dänemark) in modernsten Gebäuden und einer innovativen Teststrecke die Digitalisierung der Landmaschinentechnik vorantreiben. An dieser Ansiedlung aus 2015 zeigt sich erneut die zielgerichtete Industrie- und Technologiepolitik der Landesregierung.

Minister Olaf Lies spricht im Niedersächsischen Landtag, Fotograf: Thiemo Jentsch   Bildrechte: MW-Nds

Minister Olaf Lies spricht im Niedersächsischen Landtag

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.10.2016

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

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