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Der gemeinsame Blick auf die Soziale Gesundheitswirtschaft eröffnet enorme Chancen und Perspektiven für ganz Niedersachsen

Ressortübergreifender Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft


Die Soziale Gesundheitswirtschaft ist ein zentrales Zukunftsfeld für die Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Entwicklung in Niedersachsen. Die Niedersächsische Landesregierung begreift diesen Bereich als Querschnittsthema. In enger Zusammenarbeit zwischen Sozial-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium wurden jetzt gemeinsame Handlungsansätze erarbeitet und im Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft zusammengefasst. Gemeinsames Ziel ist es, in der Gesundheitswirtschaft die Prinzipien guter Arbeit zu berücksichtigen, Ergebnisse der Forschung schnell in die Praxis zu überführen sowie eine hochwertige, flächendeckende und bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Niedersachsen zu gewährleisten. Darüber hinaus gilt es, die Potenziale der Gesundheitswirtschaft für die Beschäftigung und den Wirtschaftsstandort Niedersachsen zu fördern und weiter zu entwickeln.

Sozialministerin Cornelia Rundt, Wirtschaftsminister Olaf Lies und Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić sind sich einig: „Der gemeinsame Blick auf die Soziale Gesundheitswirtschaft eröffnet enorme Chancen und Perspektiven für ganz Niedersachsen.“

Die Bedeutung einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit wird vor dem Hintergrund aktueller Zahlen deutlich:

  • - Mit mehr als einer halben Million Erwerbstätigen, rund 582.000 Menschen, zählt die Gesundheitswirtschaft zu den wichtigsten Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktoren in Niedersachsen.

  • - Ab dem Jahr 2000 entstanden über 25 Prozent aller neuen Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft.

  • - Rund jede bzw. jeder 7. Erwerbstätige war 2013 in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt.

  • - Der Erwerbstätigenanteil ist seit dem Jahr 2000 von 14,2 Prozent auf 15,1 Prozent gestiegen.

  • - Im Autoland Niedersachsen liegt der Anteil der Erwerbstätigen aus der Gesundheitsbranche am Arbeitsmarkt damit deutlich vor der Automobilfertigung.

    Sozialministerin Cornelia Rundt: „Wir wollen, dass die Menschen gut in Niedersachsen leben. Das erreichen wir mit einer hochwertigen, flächendeckenden und bezahlbaren Gesundheitsversorgung. Auch die Beschäftigten haben wir im Blick, indem wir die Berufe in der Gesundheitswirtschaft, insbesondere die Pflegeberufe, attraktiver machen.“ Mit der Fachkräfteinitiative Niedersachsen mit dem Handlungsfeld Pflegeberufe, einer solidarischen Umlagefinanzierung der Ausbildungskosten in der Altenpflege, der Einrichtung einer Pflegekammer sowie einem Ausbildungstarifvertrag Soziales wurden hier bereits wichtige Maßnahmen ergriffen, die weiter ausgebaut werden sollen. Zur Weiterentwicklung der Pflege hat das Sozialressort außerdem zwei große Förderprogramme aufgelegt: das Förderprogramm ‚Wohnen und Pflege‘ sowie das Förderprogramm ‚Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum‘. Am Beispiel Pflege werde deutlich, dass die zukünftige Entwicklung nicht allein den dominierenden Kräften am Markt oder gar dem Zufall überlassen werde, so Rundt. „Bei allem Handeln schauen wir auch immer auf die soziale Komponente“, betont die Ministerin. Weitere Synergien zum Wirtschafts- und Forschungsressort sieht die Ministerin beispielsweise in den Bereichen E-Health und Ambient Assisted Living. Neue Konzepte ermöglichen es älteren oder pflegebedürften Menschen, solange wie möglich im gewohnten Umfeld zu leben. „Das stärkt den Ansatz ‚ambulant vor stationär‘, senkt die Gesundheitskosten und sorgt für mehr Lebensqualität der Betroffenen“, sagt Ministerin Rundt.

    Die Wissenschaft leistet sowohl Grundlagenforschung als auch die Entwicklung neuer Verfahren und therapeutischer Ansätze. Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić: „Damit Forschungsergebnisse schneller in die Praxis und damit zu den Patienten gelangen, ist es wichtig, die Gründerkultur an den Hochschulen zu verbessern und die Forschungs- und Transferförderung weiterzuentwickeln.“ Dazu benennt der Masterplan konkrete Maßnahmen, beispielsweise durch die Aufnahme von Transfermodulen in die Projektstrukturen bei Drittmittelprojekten.

    Um mehr Menschen für Berufe im Gesundheitsbereich und vor allem in der Pflege zu gewinnen, muss die Attraktivität des Berufes gesteigert werden. „Eine akademische Ausbildung eröffnet neue Karriereperspektiven und trägt den immer komplexer werdenden Anforderungen an dieses Berufsfeld Rechnung. Zudem ermöglicht eine akademische Verortung die Entwicklung von Forschungsstrukturen und damit einer Wissensgrundlage für gutes pflegerisches Handeln“, zeigt Heinen-Kljajić einen weiteren Bereich auf, in dem die Wissenschaft einen Beitrag zur „Sozialen Gesundheitswirtschaft“ leistet.

    Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Die Soziale Gesundheitswirtschaft bietet Beschäftigungspotenziale und sehr gute und vielfältige Marktchancen für Unternehmen in Niedersachsen. Im ländlichen Raum bietet vor allem der Gesundheitstourismus mit derzeit 6.800 Beschäftigten die Chance, vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen. Niedersachsen profitiert hier von seinen bekannten Tourismusdestinationen sowie ausgezeichneten Kur- und Badeorten. Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Gesundheitsregionen zu stärken und zielgruppenspezifisch zu vermarkten. Die Landesregierung unterstützt daher die Weiterentwicklung gesundheitstouristischer Infrastrukturen und Vernetzungen in den touristischen Regionen Niedersachsens. Gleiches gilt für den Life Science Bereich. Das ressortübergreifende Arbeiten am Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft Niedersachsen hat sich in diesem Bereich als ganz besonderer Gewinn dargestellt. Denn damit konnten wir ganz bewusst die Schnittstellen zwischen Forschung, unternehmerischer Produktentwicklung und klinischer Anwendung beleuchten und den Informationsfluss und die Zusammenarbeit verbessern. Die Nähe von Unternehmen zu starken Forschungsinstitutionen hat sich hier ganz deutlich als vorteilhaft erwiesen. Der Masterplan Gesundheitswirtschaft unterstützt und fördert diesen für alle Beteiligten gewinnbringenden Wissenstransfer. So werden wir beispielsweise die Projektförderangebote der verschiedenen Ressorts noch besser aufeinander abstimmen. Junge Unternehmen sollen noch leichter Zugang zu Start- und Seed-Kapital bekommen. Auch soll die Vermarktung von Patenten unterstützt werden. Nun startet die wichtige Phase der Umsetzung der im Masterplan aufgezeigten Maßnahmen. Gemeinsam mit den Branchenakteuren der Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen werden wir vier Regionalkonferenzen in den Gebieten der Landesbeauftragten für Regionale Landesentwicklung ausrichten. Im Fokus stehen die Themenfelder Gesundheitstourismus, Fachkräftesicherung, Life Science und Teil-Akademisierung von Pflegekräften. Hierbei geht es darum, ganz gezielt mit dem jeweiligen Fachpublikum Lösungsansätze zu erörtern und weiterzuentwickeln.“

Hier finden Sie den Masterplan Soziale Gesundheit zum Download:

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Artikel-Informationen

erstellt am:
01.06.2016

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressestelle
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5428
Fax: (0511) 120-5772

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