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digitalRat.niedersachsen hat heute die Arbeit aufgenommen

Wichtiger Impulsgeber für die Landesregierung


Am Rande der weltgrößten Computermesse CeBIT hat heute unter Vorsitz von Ministerpräsident Stephan Weil der neue digitalRat.niedersachsen seine Arbeit aufgenommen. Dem Gremium gehören 20 Persönlichkeiten an, die die Bereiche Politik, Wirtschaft, Verbände, Wissenschaft und Forschung, Medien, Bildung, Ethik, Arbeit und Verbraucherschutz repräsentieren – unter ihnen der DGB-Bundesvorsitzende Reiner Hoffmann, der bekannte Blogger Sascha Lobo und Prof. Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesrepublik Deutschland (eine vollständige Liste der digitalRat-Mitglieder finden Sie im Anhang.) Prof. Joost gab heute während der Tagung im Convention Center auf dem Messegelände in einem Impulsreferat ihre Einschätzung zu den digitalen Bildungsprojekten der niedersächsischen Landesregierung ab. Demnach sei das Land „in vielen Bereichen bereits auf einem sehr guten Weg“.

So startet mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 an rund 30 niedersächsischen Grundschulen ein Projekt zur Vermittlung von Grundkompetenzen im IT-Bereich. Erprobt werden soll, mit welchen Methoden und Werkzeugen schon bei Kindern im Grundschulalter Spaß an und Interesse für digitale Technik geweckt werden können.

Zum Einsatz kommt in dem Projekt u. a. das Board „Calliope mini“. Hierbei handelt es sich um eine eigens für den Einsatz in Grundschulen entwickelte Platine, die eine Reihe einfacher, grafisch orientierter Programmiermöglichkeiten bietet. Sie soll nicht nur zeigen, wie digitale Technik funktioniert, sondern die Kinder auch durch einen spielerischen Zugang für IT begeistern.

„Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, die zunehmend durch digitale Medien geprägt ist. Wir wollen sie daher von klein auf zu einem kompetenten Umgang mit der neuen Technik befähigen“, betont dazu Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. „Von der Erprobungsphase des Einsatzes digitaler Medien in der Grundschule versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse darüber, wie ein sinnvoller Einsatz von IT bereits zu Beginn der Schullaufbahn aussehen kann. Wir wollen möglichst früh den Grundstein für die Ausbildung informatisch kompetenter Schülerinnen und Schüler legen.“

Das Projekt wird im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums durch das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium und dem Innovationszentrum Niedersachsen durchgeführt. Es wird von den Universitäten Oldenburg und Osnabrück wissenschaftlich begleitet.

Der digitalRat.niedersachsen verständigte sich außerdem über die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Monate. Unter anderem sollen auf der nächsten Sitzung erste Erfahrungen mit dem Projekt „Calliope Mini" vorgestellt und diskutiert werden.

Ministerpräsident Weil erklärte zur ersten Sitzung des digitalRat.niedersachsen heute im Convention Center: „Niedersachsen ist in vielen Bereichen der Digitalisierung ganz vorne mit dabei - auch im Ländervergleich. Dennoch liegen noch große Aufgaben vor uns, die wir beherzt angehen. Für die Unterstützung der Mitglieder des Digitalrates bedanke ich mich sehr herzlich.“

Reiner Hoffmann, DGB-Bundesvorsitzender und Mitglied im digitalRat.niedersachsen erklärte: „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt rasant verändern. Aus- und Weiterbildung sind der Schlüssel für die erfolgreiche Gestaltung des damit einhergehenden Strukturwandels. Dies gelingt in Betrieben und Verwaltung mit Betriebs- und Personalräten deutlich besser als ohne Interessenvertretungen. Daher müssen die Mitbestimmungsrechte gerade beim Thema Weiterbildung gestärkt werden. Die mit der Digitalisierung verbundene Entgrenzung von Raum und Zeit bedeuten oft neue Belastungen für die Beschäftigten. Daher braucht Arbeit 4.0 eine ambitionierte Humanisierungsstrategie 4.0 – für eine menschengerechte Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft.“

Prof. Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied im digitalRat.niedersachsen, betonte: „Die digitale Bildung entscheidet über Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche. Deshalb ist das Thema nicht nur irgendeines unter vielen. Digitale Bildung muss verpflichtend zum Gegenstand des Schulunterrichts gemacht werden.“

Wirtschaftsminister Olaf Lies sagte im Anschluss an die konstituierende Sitzung: „Die Digitalisierung stellt Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen, sie bietet aber auch große Chancen. Wir werden als Landesregierung den digitalen Wandel gestalten. Der digitalRat.niedersachsen spielt dabei eine zentrale Rolle für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie des Landes Niedersachsen. Der breit angelegte Kreis der Mitglieder hilft dabei, die Potenziale der Digitalisierung bestmöglich auszuschöpfen, ohne die fraglos vorhandenen Risiken zu vernachlässigen. Bei der Schaffung von Rahmenbedingungen und der Umsetzung von Projekten soll der digitalRat.niedersachsen wichtiger Impulsgeber für die Landesregierung sein, wo notwendig aber auch als Korrektiv wirken.“

Sascha Lobo, Blogger und Mitglied im digitalRat.niedersachsen, betonte: „Deutsche Unternehmen von weltweiter Strahlkraft sind in Niedersachsen zu Hause, zum Beispiel VW oder auch die Deutsche Messe. Deshalb ist absolut essentiell für Niedersachsen und das ganze Land, dass hier die digitale Transformation gelingt. Dazu möchte ich gern beitragen, indem ich tue, was ich gut kann: nervige, aber wichtige Fragen stellen, meine Finger in mehrere Wunden gleichzeitig legen und in meinen Augen untaugliche Konzepte auch offen untauglich nennen – in freundlichem bis liebevollem Ton und ohne dabei ungerecht zu sein. Mein Ansatz für den digitalRat ist also, mich auf produktive Weise unbeliebt zu machen, weil ich glaube, dass es notwendig ist."


 

Der digitalRat.niedersachsen hat heute in Hannover die Arbeit aufgenommen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.03.2017
zuletzt aktualisiert am:
21.03.2017

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressestelle
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5428
Fax: (0511) 120-5772

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