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Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel kommt

Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens: „Wichtige Bereicherung der Verkehrsinfrastruktur in Norddeutschland“


„Das sind gute Nachrichten für die Region und das Land“, mit diesen Worten hat heute Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die geplante Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel gewürdigt. Daniela Behrens stellte das Projekt heute gemeinsam mit Vertretern der Reederei, der Städte Cuxhaven und Brunsbüttel sowie Niedersachsen Ports (NPorts) in Cuxhaven vor. Demnach wird die Firma ELB-LINK Reederei GmbH mit Sitz in Cuxhaven bereits im zweiten Halbjahr 2015 die Fährverbindung zwischen den beiden Elbhäfen aufnehmen.

Staatsekretärin Behrens zeigte sich sehr erfreut über die Wiederaufnahme der Fährverbindung. „Ziel dieser Landesregierung ist es, möglichst viel Güterverkehr von der Straße auf andere Verkehrsträger zu bringen. Die Wiederbelebung der Fährverbindung Cuxhaven – Brunsbüttel stand ganz weit oben auf unserer politischen Agenda und war fest im Koalitionsvertrag verankert. Ich freue mich deshalb sehr, dass es uns gelungen ist, einen Betreiber zu finden, der mit modernen Fährschiffen den Betrieb zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein aufnehmen möchte. Die Verbindung der beiden Städte Cuxhaven und Brunsbüttel über die Elbe weist eine lange Tradition auf, jetzt wird diese Tradition fortgesetzt. Die Schiffsverbindung wird zur Entlastung des Verkehrsknotenpunktes Hamburg beitragen, die bereits bestehende Fährverbindung zwischen Glückstadt und Wischhafen deutlich entlasten und den Tourismus an der Nordseeküste bereichern.“

Verkehrsstaatssekretärin Behrens dankte der Landesregierung in Schleswig-Holstein, den Städten Cuxhaven und Brunsbüttel sowie NPorts und der Cuxport GmbH für die Kooperation und Unterstützung des Projekts. Dem neuen Fährbetreiber wünschte sie einen guten Start und einen sicheren Fährbetrieb.

„Mit der Fährverbindung wird eine moderne und umweltfreundliche Verkehrstrasse geschaffen, die den Güter- und Personenverkehr entlastet, die regionale Wirtschaft auf beiden Seiten der Elbmündung fördert und zwei der schönsten Urlaubsregionen an der deutschen Nordseeküste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein verbindet. Wir sind sehr zufrieden, dass es uns mit gemeinsamer Kraft und Anstrengung gelungen ist, das Projekt zu realisieren“, so das Fazit von Staatssekretärin Behrens im Rahmen der Vorstellung des Projekts in Cuxhaven.

Nach den Worten von Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Dr. Frank Nägele werde die neue Fährlinie in den nächsten Jahren insbesondere einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der A 7 während der umfangreichen Ausbauarbeiten leisten. Und mit Blick auf den geplanten Elbtunnel zwischen beiden Ländern im Verlauf der A 20 sagte Nägele: „Zwar kann eine Fähre niemals diesen großen Autobahn-Brückenschlag ersetzen, aber sie ist immerhin schon mal ein willkommener Vorbote, der Schleswig-Holstein und Niedersachsen schon ab heute ein erhebliches Stück enger zusammen wachsen lässt.“

Das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat die Wiederaufnahme der Fährverbindung maßgeblich vorangetrieben. Zuvor hatten zwei Studien den Bedarf und die Rentabilität einer Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel gezeigt. So ergab eine im Jahr 2013 veröffentlichte Verkehrsuntersuchung ein Transportpotenzial von 265.000 Pkw, 48.000 Lkw und 625.000 Passagieren pro Jahr, Tendenz steigend. Es folgte 2014 ein vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten, das die Marktanforderungen an das Fährkonzept analysierte. Ergebnis: Bei einer hohen Auslastung und einer guten Taktung ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Das Land führte danach zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Politik und Wirtschaftsfördergesellschaften sowie möglichen Anbietern. Darüber hinaus hat sich das Wirtschaftsministerium bereit erklärt, den vorhandenen Fähranleger für das Handling der Fährschiffe zu ertüchtigen.

Daniela Behrens: „Wir sprechen hier von einem anspruchsvollen Fährkonzept, das wir aber gerne unterstützen. Die landeseigene Hafeninfrastrukturgesellschaft NPorts wird in den nächsten Wochen die Verkehrsflächen am Steubenhöft herrichten, um eine problemlose Abfertigung des Verkehrs zu gewährleisten. Darüber hinaus werden fünf Dalben gerammt, um ein sicheres Anlegen der Fährschiffe sicherzustellen. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei rund zwei Mio. Euro.“

Abfahrtstelle auf niedersächsischer Seite wird das Steubenhöft in Cuxhaven sein. NPorts überlässt der ELB-LINK Reederei die erforderlichen Flächen am Steubenhöft zur Nutzung und wird die notwendigen Umbaumaßnahmen am Liegeplatz vornehmen. Die Reederei plant derzeit, zwei moderne Doppelendfähren mit 1,5stündigen Abfahrten 12mal täglich von jedem Hafen einzusetzen. Die Fähren sind für eine maximale Auslastung von jeweils 160 PKW (oder 16 Lastzüge und 60 PKW) und 600 Personen konzipiert. Die reine Fahrzeit wird etwa 70 Minuten betragen. Im Jahr 2016 soll ein weiteres Schiff eingesetzt werden, um die Anzahl der Abfahrten zu erhöhen.

Bereits im 18. Jahrhundert soll es zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel einen Fährbetrieb gegeben haben. Der letzte regelmäßig stattfindende Fährverkehr zwischen den beiden Städten endete 2001.


Am neuen Fähranleger Steubenhöft in Cuxhaven  
Dr. Ulrich Getsch, Uwe Santjer, Staatssekretärin Daniela Behrens, Christian Schulz, Jürgen von Ahnen, Volker Jahnke, Stefan Mohrdieck und Hans-Gerd Janssen am neuen Fähranleger Steubenhöft in Cuxhaven.
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erstellt am:
15.05.2015

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