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Umweltmaßnahmen für Bau der A20 und A39

Althusmann: Bau einer Autobahn umfasst viel mehr als nur Beton und Asphalt


Nachdem im April sowohl für die Küstenautobahn A20, als auch für die A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg der erste Planfeststellungsbeschluss ergangen ist, beginnt die Straßenbaubehörde (NLStbV) nun damit, durch die sogenannten CEF-Maßnahmen („continous ecological functionality-measures“) die Umweltverträglichkeit der Projekte sicherzustellen.

Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann: „Wir können an diesen Maßnahmen erkennen, dass der Neubau einer Autobahn mehr ist als nur die Versiegelung von Landschaft durch Beton oder Asphalt. Mit den nun beginnenden Arbeiten – bei der A20 für die Fledermaus und bei der A39 für den Fischotter – werten wir bereits heute die vorhandenen ökologischen Strukturen auf und sorgen für die ökologische Verträglichkeit dieser wichtigen Infrastrukturprojekte. Gleichzeitig nutzen wir die Zeit, bis wir mit dem eigentlichen Bau der Autobahnen beginnen können, effizient.“

Die erste Maßnahme für die A39 betrifft die Passierbarkeit der L289 für den Fischotter. Für den Bau der A20 wird nun eine Fledermausroute umgeleitet. Beide Maßnahmen sind von dem für beide Projekte geltenden ausgesetzten Sofortvollzug im Zusammenhang mit den eingegangenen Klagen ausgenommen, da sie zeitnah erfolgen müssen, um die Fertigstellung der Autobahnen insgesamt nicht zu verzögern.

In diesem Sinne sind weitere vorbereitende ökologische Maßnahmen, wie beispielsweise die naturnahe Entwicklung des ehemaligen Standortübungsplatzes Friedrichsfeld bei der A20, das Einrichten von Lerchenfenstern bei der A39, die Entwicklung von Ackerrandstreifen, die Schaffung von Waldentwicklungen, der Bau von Faunabrücken und Wildschutzzäunen, das Umsetzen von Orchideen wie auch Prospektionsmaßnahmen auf archäologischen Verdachtsflächen, geplant.



Was ist konkret vorgesehen?

A39:

Maßnahme: Aufweitung des Bullergrabenbauwerks im Zuge der L289 bei Lessien

Wie ist die Situation heute? Der Biotopkomplex Bullergraben stellt eine wichtige Verbindungsachse und Vernetzungsstruktur im vorhandenen Fließgewässersystem dar.

Was soll erreicht werden? Die Passierbarkeit der L289, insbesondere für den Fischotter, muss in Verbindung mit dem Bau der A39-Brücke „Bullergraben“ optimiert werden, um die Funktionalität des Biotopkomplexes Bullergraben zu sichern und zu verbessern. Dies geschieht u.a. mit der Schaffung einer Querungshilfe für den Fischotter durch Umbau und entsprechende Gestaltung des Brückenbauwerks am Bullergraben im Verlauf der L289.

Wann? Für den Bau der A39-Brücke „Bullergraben“ ist eine frühzeitige Fertigstellung der Querungshilfe der L289 für den Fischotter erforderlich. Um den Verkehr auf der L289 während der Bauzeit weitestgehend aufrechterhalten zu können, wird zunächst eine provisorische Umfahrung hergestellt. Diese Arbeiten beginnen in der 39. Kalenderwoche. Nach Fertigstellung des Bauwerks wird die Umfahrung wieder zurück gebaut.


A 20:

Maßnahme: Baumaßnahme an der Brücke im Zuge des Bekhauser Esch über die A29

Wie ist die Situation heute? Fledermäuse, die ihre Quartiersstandorte am Gut Hahn haben, queren an zwei Stellen die A29, um so zu ihrem Jagdhabitat am Nethener See zu gelangen. Die „Nordroute“ ist die Brücke im Zuge des Bekhausermoorwegs und die „Südroute“ die Brücke im Zuge des Bekhauser Esch.

Was soll erreicht werden? Durch den Bau der A20 entfällt eine wichtige Querungsroute für Fledermäuse über die A29, da die Brücke am Bekhausermoorweg abgerissen werden muss. In Verbindung mit Erlensaumpflanzungen am Anfang von Bekhauser Esch/Wilhelmshavener Straße sollen die Fledermäuse durch Fledermausleitzäune auf die „Südroute“ umgelenkt werden. Mit Hilfe der Telemetrie konnte nachgewiesen werden, dass die Tiere die „Südroute“ kennen, sodass von einer Umorientierung ausgegangen werden kann.

Wann? Aufgrund der Vorgaben aus der Planfeststellung ist diese Kompensation zeitlich vor dem Abriss der Brücke am Bekhausermoorweg durchzuführen. Mit den Arbeiten wird in der 41. Kalenderwoche begonnen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.09.2018

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher Dr. Eike Frenzel, Pressesprecherin Julia Wolffson

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