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Zustand der Landesstraßen und Radwege an Bundes- und Landesstraßen wird neu erfasst

Lies: „Daten sind die Grundlage für bedarfsorientierte Erhaltungsmaßnahmen“


Auf den Landesstraßen in Niedersachsen hat in diesen Tagen die turnusmäßige Zustandserfassung und -bewertung, kurz ZEB, der Fahrbahnen und Radwege begonnen. Dafür sind bis in den September hinein Spezialfahrzeuge auf den rund 8.000 Kilometern Landesstraße und den rund 4.400 Kilometern Radwege an den Landesstraßen unterwegs. Erstmals werden in diesem Jahr auch die rund 3.000 Kilometer Radweg an Bundesstraßen in Niedersachsen untersucht.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies dazu: „Der Erhalt einer intakten Verkehrsinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes. Nach vielen Jahren eines viel zu geringen Mitteleinsatzes für den Erhalt besteht auch auf den niedersächsischen Landesstrassen erheblicher Handlungsbedarf. Die Erfassung und Bewertung des Fahrbahn- und Radwegezustands ist Grundlage für eine systematische Straßen- und Radwegeerhaltung. Auf Basis dieser einzelnen Streckenbewertung und einer Bewertung des Gesamtbildes des vorhandenen Straßennetzes erfolgt die Einstufung von Erhaltungsmaßnahmen nach Dringlichkeit. Unser Ziel ist damit, trotz begrenzter Haushaltsmittel eine bedarfsorientierte Mittelverteilung zu ermöglichen. Die Messungen schaffen die Voraussetzung für ein sachorientiertes, plausibles und begründbares Erhaltungsmanagement. Und sie zeigen natürlich auch den gesamten Handlungsbedarf deutlich auf. Klar ist: In Zeiten knapper Haushaltsmittel ist die Zustandserfassung und -bewertung ein notwendiges Instrument zum effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen.“

In den nächsten Wochen und Monaten kommen verschiedene Spezialfahrzeuge zum Einsatz, die mit Hilfe einer Kamera- und Lasertechnik auf den Straßen Ebenheit, Substanzmerkmale und Griffigkeit der Fahrbahnen ermitteln. Auf den Radwegen kommt ein Kamerasystem zum Einsatz, das in Quads untergebracht ist. Die Fahrzeuge erhalten eine Ausnahmegenehmigung zum Befahren von Radwegen. Verkehrsteilnehmer werden hier um besondere Aufmerksamkeit gebeten.

Die Ergebnisse der Zustandserfassung und -bewertung fließen in das Erhaltungsmanagement ein.

Die messtechnische Zustandserfassung und -bewertung erfolgte an Landesstraßen und deren Radwegen erstmalig 2010. Die Messkampagne findet alle fünf Jahre statt. Für die Fahrbahnen der Autobahnen und Bundesstraßen gilt ein Vier-Jahres-Rhythmus. Hier stehen die nächsten Erfassungen 2017 beziehungsweise 2016 an. Die Zustandserfassung der Radwege an Bundesstraßen ist ein bundesweit durchgeführtes Pilotprojekt. Die Ergebnisse der Erfassung in Niedersachsen sowie die Ergebnisse in anderen Bundesländern sollen anschließend in einer Arbeitsgruppe zusammengestellt und ausgewertet werden. Bei der letzten durchgeführten Zustandserfassung im Jahr 2010 zeigte sich, dass 22,2 % der Landesstraßen (ca. 1.800 Kilometer) in einem schlechten Zustand waren. 2.000 Kilometer wiesen mittlere Schäden auf. Mit 4.200 Kilometer war immerhin die Hälfte der Landesstraßen noch in einem guten Zustand. Bei den Radwegen zeigte sich, dass über 650 Kilometer der 4.400 Kilometer in einem „fahrradunfreundlichen Zustand“ waren.

Auf dem Foto sehen Sie eines der Einsatzfahrzeuge für die Zustandserfassung auf den Radwegen. Als Bildquelle ist die TÜV Rheinland Schniering GmbH zu nennen.

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Einsatzfahrzeug für die Zustandserfassung auf den Radwegen. Quelle: TÜV Rheinland Schniering GmbH
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Artikel-Informationen

erstellt am:
04.05.2015

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