Wirtschaftsministerium fördert acht neue Innovationsprojekte mit rd. 1 Mio. Euro
Minister Olaf Lies: „Innovationsförderung ist ein zentraler Baustein unserer Industriepolitik“
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat heute in Salzgitter dem Geschäftsführer der SiCode GmbH in Gründung einen Förderbescheid in Höhe von 438.000 Euro überreicht. Mit der Förderung möchte die SiCode GmbH in Gründung „intelligente“ Industrieetiketten entwickeln, in denen große Mengen an Daten gespeichert werden können. Mit diesen Etiketten kann man Produkte, zum Beispiel die Komponenten in einem Produktionsprozess, elektronisch kennzeichnen und digital erfassen. Solche intelligenten Etiketten können unter anderem in der Automobilindustrie eingesetzt werden - aber auch überall dort, wo die Produktionsprozesse zunehmend elektronisch gesteuert werden. Das geförderte Unternehmen entwickelt auch die Hardware für Lese- und Schreibgeräte dieser Etiketten, die mit bestehenden Kennzeichnungs-Systemen wie Barcodes oder Radiofrequenz-Etiketten (engl. RFID) kompatibel sind.
Minister Olaf Lies dazu:
„Innovationen wie diese sichern die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Niedersachsen weiter ab. Die Entwicklung von Innovationen für die industrielle Produktion ist in Niedersachsen ein zentraler Faktor des wirtschaftlichen Wohlstands. Solche ,intelligenten Etiketten’ können zukünftige Produktionsabläufe maßgeblich beeinflussen. Die Förderung von Innovationen ist ein zentraler Bestandteil unserer aktiven Industriepolitik für Niedersachsen. Denn die Entwicklung neuer Produkte, Produktionstechniken und Dienstleistungen sichert den heimischen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und den Beschäftigten attraktive Arbeitsplätze. Auch in Zukunft wird die Landesregierung durch Förderung Niedersachsen als attraktiven Standort zur Entwicklung bedeutender Innovationen für die Zukunft positionieren.“
In diesem Zusammenhang gab Wirtschaftsminister Olaf Lies auch die Förderung von sieben weiteren Innovationsvorhaben bekannt, die im Rahmen des Niedersächsischen Innovationsprogramms aus Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt werden:
Im Förderschwerpunkt „Gesundheitswirtschaft“ wird ein Biotechnologie-Vorhaben der Yumab GmbH mit Sitz in Braunschweig mit rund 100.000 Euro unterstützt: Gegenstand ist ein neues Produktionsverfahren zur Herstellung von Antikörpern, die zur Unterstützung des menschlichen Immunsystems bei der Behandlung von Krebs eingesetzt werden können.
Im Förderschwerpunkt „Nano- und Materialinnovationen“ fördert das Wirtschaftsministerium ein Projekt der Braunschweiger Invent GmbH, die im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik tätig ist, mit rund 37.000 Euro: Das Unternehmen beabsichtigt, eine neue ressourcenschonende Methode zur Fertigung von piezoelektrischen Bauteilen (so genannten Piezopatches) zu entwickeln. Durch diese Bauteile kann mechanische in elektrische Energie umgewandelt werden kann.
Im Bereich der branchen- und technologieübergreifenden Innovationsförderung werden folgende fünf Vorhaben – vier davon für kleine und mittlere Unternehmen, eines für ein Großunternehmen – unterstützt:
- Die Pico Engineering GmbH aus Hannover wird mit rund 94.000 Euro für ein Verbundvorhaben gefördert, an dem sich auch die Autogyro GmbH aus Hildesheim beteiligt. Die beiden Unternehmen wollen ein innovatives Pilotenassistenzsystem für Kleinflugzeuge entwickeln. Das System soll Piloten die parallele Bedienung verschiedener Steuerungsinstrumente erleichtern.
- Die Optron GmbH aus Garbsen entwickelt im Rahmen der Förderung in Höhe von rund 90.000 Euro einen innovativen Infrarotstrahler. Der Strahler soll für präzise Klebe-, Löt- oder Trocknungsprozesse in gewerblichen Anwendungen, beispielsweise in der Medizin-, Elektronik- oder der Automobilindustrie, eingesetzt werden.
- Die TriOS Mess- und Datentechnik GmbH aus Rastede im Landkreis Ammerland erhält rund 87.000 Euro für die Entwicklung eines optischen Messgerätes, das Ölverschmutzung in Gewässern in einem frühzeitigen Stadium erkennt. Damit können Maßnahmen zur Schadensbegrenzung schneller und somit effizienter eingeleitet werden.
- Die Weener Energie GmbH & Co. KG – als Tochterunternehmen der Klingele Gruppe ein Großunternehmen – betreibt am Standort Weener (Landkreis Leer) ein Kraftwerk auf Basis sogenannter Ersatzbrennstoffe, wie zum Beispiel von Abfällen. Sie versorgt die ortsansässige Klingele Papierfabrik mit Wärme und Strom. Die Förderung in Höhe von 66.000 Euro fließt in die Entwicklung und Erprobung eines vermarktbaren Verfahrens, mit dem Korrosionsvorgänge bei der Verbrennung von Abfällen reduziert werden sollen. Dadurch werden Ausfallzeiten des Kraftwerks reduziert und die Ressourceneffizienz gesteigert.
- Die Logocos Naturkosmetik AG mit Sitz in Salzhemmendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont ist ein Produzent von Naturkosmetika, die ausschließlich auf Basis pflanzlicher Inhaltsstoffe hergestellt werden. Das Unternehmen erhält rund 68.000 Euro für das Projekt, aus Pressrückständen, die bei der Fruchtsaftherstellung entstehen, neue Kosmetik-Inhaltsstoffe zu entwickeln.
Außerdem unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Rahmen des EFRE über ein Förderprogramm gezielt kleine Unternehmen bei der Entwicklung niedrigschwelliger Produkt- und Dienstleistungsinnovationen. Im Rahmen dieses Programms konnten im 1. Quartal 2014 landesweit bereits 24 Unternehmen von einem Fördervolumen in Höhe von insgesamt rund 1,6 Mio. Euro profitieren.
Artikel-Informationen
erstellt am:
12.06.2014