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Bilanz der Wirtschaftsreise nach Kasachstan und Aserbaidschan

Hirche: Gute Marktchancen für niedersächsische Unternehmen


HANNOVER. Eine positive Bilanz seiner einwöchigen Reise nach Kasachstan und Aserbaidschan mit einer knapp dreißigköpfigen Unternehmerdelegation hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche heute in Hannover gezogen: "Die niedersächsische Wirtschaft kann und wird am Aufschwung in diesen beiden Ländern teilhaben. Gute Geschäfte sind in beiden Ländern möglich, das Klima für Investitionen ist derzeit aber noch in Kasachstan deutlich besser", sagte Hirche.

Obwohl Kasachstan momentan von einer Bankenkrise und hoher Inflation betroffen ist und sich das Wachstumstempo dadurch verlangsamt hat, bietet das Land nach wie vor besonders im Infrastrukturbereich deutschen Unternehmen beste Chancen. Für Ende 2009 wird der Beitritt des Landes zur Welthandelsorganisation (WTO) erwartet. Dank der rasant steigenden Erträge aus dem Erdölgeschäft, die in Kasachstan unter anderem zur Speisung eines Ölfonds verwendet werden, stehen dort inzwischen 22 Milliarden US-Dollar zur Weiterentwicklung der Wirtschaft und für Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung.

Nach politischen Gesprächen unter anderem mit Kasachstans Minister für Transport und Kommunikation in Astana sieht Hirche insbesondere beim Aufbau des Straßen- und des Schienennetzes gute Chancen für niedersächsische Unternehmen. "Wir haben verabredet, dass Kasachstan seine Infrastrukturvorhaben in diesem Herbst in Hannover präsentieren wird. Auch die Intensivierung der Zusammenarbeit des Flughafens Hannover mit dem Flughafen Almaty, der als Drehscheibe für Waren aus China genutzt werden soll, hat durch unseren Besuch vor Ort einen Schub erfahren", so Hirche.

Konkrete Projekte zeichnen sich zudem im Gemüseanbau, in der Milchwirtschaft und bei logistischen Vorhaben ab. Angesichts der Neuausrichtung der Wirtschaft in Kasachstan bieten sich auch für den gesamten Dienstleistungsbereich geradezu unbegrenzte Möglichkeiten für Kooperationen. Auf einer von rund 100 Interessenten besuchten Kooperationsbörse in Almaty haben fast alle mitgereisten Unternehmer Erfolg versprechende Geschäftsverhandlungen geführt. Ähnlich gut besucht, wenn auch nicht ganz so ertragreich, war die Kooperationsbörse in Aserbaidschans Hauptstadt Baku.

Während Kasachstan bereits zum dritten Mal von einer niedersächsischen Delegation bereist wurde, war Aserbaidschan erstmals Ziel einer Wirtschaftsreise unter Leitung des niedersächsischen Ministers. Niedersachsen war erst das zweite Bundesland, das sich in dieser kaukasischen Republik vorgestellt hat. Kritisch war zu sehen, dass die demokratische Entwicklung des Landes hinter den Erwartungen des Westens zurückgeblieben ist, doch kann Aserbaidschan mit überragenden wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen aufwarten. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich innerhalb von drei Jahren vervierfacht, in den Jahren 2005 bis 2007 lag das Wirtschaftswachstum jährlich über 30 Prozent, allein in der Hauptstadt Baku sind in den letzten fünf Jahren 900 Hochhäuser entstanden.

Auch in Aserbaidschan wurde ein Ölfonds angelegt, der sich aus dem Verkauf des Erdöls speist. Die Währungsreserven haben sich in den ersten vier Monaten dieses Jahres fast verdoppelt. Dies wird die weitere Entwicklung der Wirtschaft noch verstärken und beschleunigen. Allein im Verkehrsbereich sollen in diesem Jahr zwei Milliarden US-Dollar investiert werden. Dazu stehen unter anderem Ausschreibungen von Eisenbahnstrecken und Hafenanlagen an.

In einem Gespräch Hirches mit Aserbaidschans Minister für Energie und Handel wurde vereinbart, dass sich Aserbaidschan stärker als bisher auf der Hannover Messe präsentieren wird. Für die niedersächsische Bohrindustrie sieht Hirche hervorragende Geschäftsmöglichkeiten in Aserbaidschan. Niedersachsen will auf diesem Sektor unter anderem dem Land beim Aufbau seines geplanten nationalen Erdölmuseums helfen.

Referenzprojekte in beiden Ländern hat das niedersächsische Unternehmen Papenburg vorzuweisen, das in Kasachstan und Aserbaidschan am europäischen Standard ausgerichtete Autobahnen baut.

Am Rande des Besuchs in Baku traf die Delegation mit Hans-Hubert (Bertie) Vogts zusammen, der seit kurzem die Fußball-Nationalmannschaft von Aserbaidschan trainiert. Diese spielt im September 2009 in Hannover gegen die deutsche Elf. Nach den Messen 2009 soll auch diese Gelegenheit zur Fortsetzung der in Baku begonnenen wirtschaftlichen und politischen Gespräche genutzt werden.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
28.05.2008
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010

Ansprechpartner/in:
Christian Haegele

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
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Tel: (0511) 120-5426
Fax: (0511) 120-995426

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