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UNESCO-Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft - Chancen für den Tourismus

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 19.08.2010 - TOP 27. Antwort von Wirtschaftsminister Jörg Bode auf die mündliche Anfrage der Abgeordneten Dirk Toepffer, Rudolf Götz und Dorothee Prüssner (CDU)


Die Abgeordneten Dirk Toepffer, Rudolf Götz und Dorothee Prüssner (CDU) hatten gefragt:

Am 3. August hat die Welterbekommission der UNESCO in Brasilia die Aufnahme der Oberharzer Wasserwirtschaft auf die Welterbeliste beschlossen und verkündet.

Als Erweiterung des bereits seit 1992 als Weltkulturerbe anerkannten Bergwerks Rammelsberg erfährt das mittelalterliche Wasserregal (königliches Wasserrecht) eine besondere Bedeutungsaufwertung. Neben der historischen Bedeutung erfüllt die Oberharzer Wasserwirtschaft bis heute eine wichtige Funktion bei der Trinkwasserversorgung von Clausthal-Zellerfeld.

Beinahe zwölf Jahre lang stand die sich über 200 km² erstreckende Anlage auf der Anwärterliste. Ab sofort ist die Harzregion um eine besondere touristische Attraktion von internationaler Bedeutung bereichert worden.

Wir fragen die Landesregierung:

  1. Wie beurteilt die Landesregierung den Weltkulturerbetitel gerade im Hinblick auf den Tourismus in der Region?
  2. Wie stellt sich die Entwicklung des Tourismuszieles Harz seit 2003 dar?
  3. In welche touristischen Strukturen kann die Oberharzer Wasserwirtschaft eingebunden werden, damit ein erfolgreiches und zielgerichtetes Tourismusmarketing erfolgt?
Wirtschaftsminister Jörg Bode beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:

Mit der Entscheidung des Welterbekomitees, die Oberharzer Wasserwirtschaft als Erweiterung des bestehenden Welterbes Erzbergwerk Rammelsberg und der Altstadt Goslar zum Weltkulturerbe zu ernennen, hat das größte montane Wasserwirtschaftssystem seine berechtigte Auszeichnung erfahren. Neben den von den Harzwasserwerken funktionsfähig unterhaltenen Teichen, Wassergräben und Wasserläufen sind z.B. auch drei Schachtanlagen, eine davon mit der letzten erhaltenen Fahrkunst der Welt und das Kloster Walkenried als frühe Keimzelle der Bergbauentwicklung im Harz mit in die Welterbeausweisung einbezogen.

Dieses vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.:
Die Aufnahme in die Welterbeliste ist eine Auszeichnung, die sehr viel Aufmerksamkeit für das Thema sowie die Strahlkraft für die touristische Region erzeugt. Es gilt, sie für die touristische Vermarktung aber auch die Entwicklung weiterer Angebote für die Besucher zu nutzen.

Zu 2.:
Zwar sind die Übernachtungs-Zahlen 2003-2008 leicht rückläufig, aber im Jahr 2009 konnte erstmalig seid 2003 eine Steigerung der Übernachtungen erreicht werden.

Zu 3.:
Für die touristische Vermarktung ist es sinnvoll, auf vorhandene bewährte Vermarktungsstrukturen aufzubauen. Mit dem Harzer Tourismusverband steht eine Vermarktungsorganisation als Partner zur Verfügung, die sich im Rahmen einer organisatorischen Neuausrichtung sehr schlagkräftig aufgestellt hat und breite Akzeptanz aus der gesamten Region erfährt. Auf der Landesebene wird die Tourismus Marketing Niedersachsen (TMN) ebenfalls einen Beitrag leisten, die Oberharzer Wasserwirtschaft zu einem touristischen Erfolg zu machen.


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erstellt am:
19.08.2010

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