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Pilotprojekt für schnelles Internet per Funk startet in zwei Niedersächsischen Gemeinden

Stiftung „Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen“ fördert WiMAX- Kooperationsprojekt


HANNOVER. Die Stiftung "Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen" fördert die innovative WiMAX-Technologie. Sie eröffnet die Möglichkeit, auch dünn besiedelte Regionen über Funk mit schnellem Internet zu versorgen und ist auf absehbare Zeit die einzige verfügbare weltweit standardisierte Funklösung für Breitbanddienste.

"Das Kooperationsprojekt mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft hat das Ziel, ein technologisches und wirtschaftliches Konzept für die Versorgung des ländlichen Raumes mit breitbandiger Kommunikationstechnik zu entwickeln", so Wirtschaftsminister Walter Hirche. Das Vorhaben dauert zwei Jahre und wird in dieser Zeit mit ca. einer Million Euro durch die Stiftung ‚Zukunfts- und Innovationsfonds’ unterstützt. "WiMax könnte helfen, die Zahl der weißen Flecken auf der niedersächsischen Breitband-Landkarte zu verringern."

Um der drohenden "digitalen Spaltung" zwischen dem ländlichen Raum und urbanen Ballungszentren entgegenzuwirken, hat das Kuratorium der Stiftung im Frühjahr diesen Jahres beschlossen, ein Kooperationsvorhaben der Leibniz Universität Hannover, der Technischen Universität Braunschweig, dem niedersächsischen Telekommunikationsdienstleister EWE TEL GmbH sowie dem niedersächsischen Mittelständler DOK Systeme GmbH zu unterstützen. Ziel ist die Entwicklung eines ganzheitlichen technologischen und wirtschaftlichen Konzeptes zur Anbindung des ländlichen Raums an breitbandige Kommunikationstechnik auf Basis der drahtlosen WiMAX-Technologie.

Die leitungsgebundene DSL-Technologie stößt im ländlichen Raum an ihre physikalischen und wirtschaftlichen Grenzen. Leitungslänge und Dämpfungswerte bestimmen die Qualität der übertragbaren Bandbreiten - in ländlichen Regionen ist aus diesen Gründen die DSL-Technik zum Teil nicht nutzbar. Die WiMAX-Technologie stellt in diesen Gebieten eine Alternative zur kabelgebundenen Technik dar. Sie kann eine Bandbreite von bis zu 75 Mbit/s in bis zu 50 km Entfernung sowie eine gesicherte Grundversorgung von bis zu 2 Mbit/s im direkten Versorgungsbereich bieten. Die überwiegend flache Topographie Niedersachsens unterstützt eine umfassende Ausleuchtung mittels weniger Basisstationen.

Im Rahmen des Pilotprojektes werden in den Landkreisen Emsland und Rotenburg (Wümme) WiMAX-Pilotinstallationen aufgebaut, die zu Forschungszwecken jeweils eine Gemeinde via Funk ans World Wide Web anbinden.

Prof. Dr. Klaus Jobmann, Leibniz Universität Hannover und Prof. Dr. Thomas Kürner, Technische Universität Braunschweig, dazu: "Mit WiMAX, einer Kommunikationsinfrastruktur auf Basis des internationalen Standards IEEE 802.16d/e, steht eine preiswerte Alternative für den notwendigen Lückenschluss in der Fläche zur Verfügung."

Hans-Joachim Iken, Vorsitzender der EWE TEL GmbH Geschäftsführung: "Politik, Telekommunikationsgesellschaften und Telekommunikationshersteller müssen gemeinsam Lösungen für den ländlichen Raum finden. Wir sind bereit, unseren Teil beizutragen, die ‚weißen Flecken’ auszufüllen und engagieren uns deshalb gerne in diesem zukunftsweisenden Projekt."

Die aktuelle Verfügbarkeit von WiMAX-Produkten (Netzwerk- und Antennentechnik, Endgeräte, etc.) zeigen, dass sich WiMAX nicht mehr im Bereich der Grundlagenforschung befindet. Dennoch ist festzuhalten, dass sowohl Netzbetreiber, Hersteller sowie Forschungseinrichtungen bisher nur wenige realen Installationen vorweisen können, die die enge Verzahnung der spezifischen Anwenderanforderungen von Wirtschaftsunternehmen, Bildungseinrichtungen, oder privaten Haushalten umfassen abbilden. Die ökonomischen und technischen Herausforderungen im Betrieb einer solchen Infrastruktur sind bisher ebenfalls nicht genügend bekannt.

WiMAX steht für "Worldwide Interoperability for Microwave Access".

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Artikel-Informationen

erstellt am:
15.10.2008
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010

Ansprechpartner/in:
Christian Budde

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5426
Fax: (0511) 120-995426

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