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Innovationspreis Niedersachsen 2023: Das sind die Nominierten!

Die Nominierten für den Innovationspreis Niedersachsen 2023 stehen fest! Der Preis ehrt herausragende Innovationsprojekte und Erfolgsgeschichten „made in Niedersachsen“ und wird bereits zum sechsten Mal verliehen. Aus der Vielzahl an eingegangenen Bewerbungen haben die Jurymitglieder jeweils drei Projekte in den Kategorien „Vision“, „Kooperation“ und „Wirtschaft“ für die letzte Auswahlphase nominiert. Die Schirmherren, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Olaf Lies, und Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, werden den Preis am 18. September 2023 im Landesmuseum Hannover überreichen. Bei allen neun nominierten Projekten handelt es sich um innovative und zukunftsweisende Vorhaben aus und für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Nominierten erhalten als Honorierung einen Imagefilm. Das überzeugendste Projekt jeder Kategorie wird im Rahmen der Preisverleihung mit dem Innovationspreis Niedersachsen 2023 sowie einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet. Darüber hinaus erhalten die Siegerprojekte Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit im kommenden Jahr.

Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Die Bewerbungen niedersächsischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen eindrucksvoll, welche Ideen und Potenziale in Niedersachsen vorhanden sind. Den großen Erfindergeist, visionäre Ideen und zukunftsweisende Technologien zu entwickeln, wollen wir mit unserer Auszeichnung fördern – um Wirtschaft und Wissenschaft und nicht zuletzt auch unsere Gemeinschaft zu ehren.“

Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Um als Wirtschaftsstandort weiter erfolgreich sein zu können, brauchen wir auch die vielen Gründungsideen und Innovationen aus der Wissenschaft. Nur so können wir die vor uns liegenden Herausforderungen gestalten und meistern. Was Wissenschaft und Wirtschaft in Niedersachsen diesbezüglich leisten, verdeutlichen die Nominierten des diesjährigen Innovationspreises. Sie zeigen beispielhaft das enorme Potenzial und die Innovationskraft Niedersachsens auf. Als Wissenschaftsminister freut es mich besonders, wenn visionäre Ideen aus der Wissenschaft in die Umsetzung gelangen und Erkenntnisse unserer niedersächsischen Forschung einen wichtigen Beitrag zu zukunftsweisenden Technologien leisten.“

Das sind die nominierten Projekte:

Die Kategorie „Vision“:

Ausgezeichnet werden visionäre Projekte mit einem sehr hohen Innovationsgehalt, disruptivem Potenzial und erheblicher branchenübergreifender Strahlkraft, die sich kurz vor der Umsetzung in Niedersachsen befinden. Nominiert sind folgende Projekte:

+ Die aerogel-it GmbH aus Osnabrück zeigt mit ihrem Projekt „Bio-Superdämmung für mehr Energieeffizienz und industrielle Dekarbonisierung“, wieviel Zukunftspotenzial im Bereich Wärmedämmung steckt. Das Unternehmen stellt neuartige Bioaerogele und Biomineralaerogele her, die als innovative Superwärmedämmstoffe dienen und gleichzeitig einen Beitrag zur Bewältigung von Klimawandel und Umweltverschmutzung liefern. Ihr Lignin-Aerogel ist sogar der weltweit erste 100-prozentig biobasierte Superdämmstoff, der zugleich ein Nebenprodukt der Papierherstellung nutzt.

+ In der Luft- und Raumfahrtindustrie werden Bauteile benötigt, die hohen Belastungen standhalten und gleichzeitig durch ihr geringes Gewicht energieeffizient sind. In seiner erfolgreichen Promotion an der Technischen Universität Braunschweig hat Dr.-Ing. Mohammad Bahar ein innovatives Fertigungsverfahren entwickelt, das die Herstellung von Leichtbauteilen entscheidend und nachhaltig verbessern kann. Dazu werden drei Methoden zur Aufbringung von CFK-Schichten eingesetzt, die von einem sechsachsigen Roboter und Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Fehler werden automatisch erkannt und behoben. Nominiert ist das Projekt „Neuartige Leichtbau-Fertigung durch automatisierte Ablege- und Additivverfahren“.

+ „Seeschifffahrt: KI-gestützte Vorhersage von Rollbewegungen“: Das parametrische Rollen ist ein gefürchtetes Phänomen auf hoher See. Innerhalb sehr kurzer Zeit werden Schiffe enormen Rollwinkeln ausgesetzt, und die Schiffsführung hat nur sehr wenig Zeit zu reagieren. Mit dem neuen Assistenzsystem von Sovanna Chhoeung aus Ganderkesee könnte sich dies zukünftig ändern: Das im Rahmen ihrer Promotion an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg entwickelte KI-basierte Assistenzsystem ermöglicht eine zu 99,79 Prozent präzise Vorhersage der Rollbewegungen in einem Aktionsintervall von zwei Minuten.

Die Kategorie „Kooperation“:

Die ausgewählten Projekte zeigen, wie erfolgreicher Innovationstransfer zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft funktioniert. Im Fokus stehen hier die Besonderheit des Vorhabens und der Erfolg durch die enge Zusammenarbeit mit einem oder mehreren der rund 275 Mitglieder des Innovationsnetzwerks Niedersachsen. Nominiert sind folgende Kooperationsvorhaben:

+ „Ankerplatz – Ein urbanes Dorf als Reallabor für den Marktplatz der Zukunft“: Dieses Projekt wird derzeit vom Ankerplatz Stade e.V. in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Hansestadt Stade GmbH und weiteren lokalen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt. So wird in der Innenstadt von Stade derzeit nach einem All-Profit-Ansatz eine neue Infrastruktur verfügbar gemacht, die das Ziel hat, den Marktplatz „Am Sande“ nach der Pandemie mit Synergien für Einzelhandel und Gastronomie zu reaktivieren und zu beleben. Das Projekt soll als skalierbarer Ansatz zukünftig deutschlandweit übertragbar sein.

+ „Das richtige Material mit dem richtigen Prozess am richtigen Platz“: Mit dem Projekt „EmpowerAX: Additive Funktionalisierung zur kosteneffizienten Fertigung von Kompositen“ bilden die SWMS Systemtechnik Ingenieurgesellschaft mbH aus Oldenburg, das Institut für Systemleichtbau des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. ausBraunschweig sowie zehn weitere Industriepartner aus Deutschland, der Schweiz und Österreich eine intelligente Kombination von etablierten Fertigungsprozessen mit additiven Fertigungsverfahren ab. Die Kombination ermöglicht eine ressourcen- und kosteneffiziente Produktion funktionalisierter Komposit-Strukturen (insbesondere Bauteilfunktionalisierung).

+ Den Wandel der Mobilitätswirtschaft in der Region mit wichtigen Impulsen begleiten – das ist die Aufgabe des Projekts „ReTraSON – Regionales Transformationsnetzwerk SüdOstNiedersachsen“. Für das Projekt haben sich dazu der Regionale Energieagentur e.V., die Evers Holding & Consulting GmbH und die IG Metall SüdOstNiedersachsen mit der Allianz für die Region GmbH aus Braunschweig sowie weiteren regionalen Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Beratung zusammengetan. Ein zentrales Ergebnis besteht in der Herausbildung eines optimierten Schnittstellenmanagements, das dazu führen soll, dass sowohl in technologischer, ökonomischer, ökologischer und beschäftigungspolitischer Hinsicht innovative Lösungen entwickelt und in der Region umgesetzt werden.

Die Kategorie „Wirtschaft“:

Die Kategorie „Wirtschaft“ ehrt Projekte, in denen deutschlandweit neue oder erheblich verbesserte, vermarktbare Produkte, Produktverfahren oder Dienstleistungen entwickelt wurden. Diese Leuchtturmprojekte stehen für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der niedersächsischen Wirtschaft. Folgende Projekte sind nominiert:

+ Ein Verpackungsmaterial, das Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz miteinander vereint? Mit ihrer Luftpolsterfolie „PapairWrap“ hat die Papair GmbH aus Hannover ein Produkt nach diesen Anforderungen entwickelt und ist mit dem Projekt „PapairWrap – Die nachhaltige Luftpolsterfolie aus Recyclingpapier“ nominiert. PapairWrap besteht aus einer geprägten sowie einer glatten Papierbahn. Die Bahnen werden mithilfe von Wärme und Druck miteinander verbunden – ohne Kunst- oder Klebstoffe. Damit ist das Produkt selbst zu 100 Prozent recycelbar.

+ Projekt „Smarte Sensortechnologie: Kraft- und Gewichtsmessung mittels ultraflacher und robuster Sensoren“: Im Zeitalter der Digitalisierung sind Daten ein zentraler Wettbewerbsfaktor und Innovationstreiber der digitalen Wirtschaft. Sensoren ermöglichen dabei, digitale Daten zu liefern. Die Firma Altosens GmbH aus Osnabrück hat derzeit eine ganz neue Sensortechnologie zur Marktreife gebracht. Die Kraftsensoren sind extrem flach, robust und kommen in Form einer konventionellen Unterlegscheibe. Dies macht den Einsatz in bestehenden Maschinen, Anlagen und Infrastruktur möglich.

+ Die PlasmaGreen GmbH aus Clausthal-Zellerfeld hat in Kooperation mit der Derichs GmbH aus Viersen im Projekt „TouchLessClean: Plasmabasierte Walzenreinigung ohne Produktionsunterbrechung“ ein neues Reinigungsverfahren entwickelt. Die Reinigung von Walzen aus der Folienproduktion oder der Druckindustrie, die bislang mit einem Produktionsstopp verbunden war und manuell durchgeführt wurde, kann nun in einem vollständig in-line-fähigen Plasma-Verfahren durchgeführt werden – mit daraus resultierenden ökonomischen und ökologischen Vorteilen.

Weitere Informationen zu allen nominierten Projekten finden Sie auf der Website des Innovationsnetzwerks Niedersachsen: https://www.innovationsnetzwerk-niedersachsen.de/innovationspreis-niedersachsen-2023.html


Artikel-Informationen

erstellt am:
15.08.2023

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