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Baltikum

Orte: Litauen, Lettland und Estland

Leitung der Delegationsreise: Niedersächsische Staatssekretärin für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

In der Zeit vom 20. bis 26. Oktober 2013 besuchte Daniela Behrens, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr mit einer Wirtschaftsdelegation die baltischen Staaten. Stationen der Reise waren die Republiken Litauen, Lettland und Estland.

Das Baltikum ist nach wie vor eine wichtige Drehscheibe im Ost-West-Handel und die drei baltischen Transitländer gehören zu den dynamischsten Märkten in der EU. Das Wachstum wird dabei besonders vom Außenhandel, der Investitionstätigkeit und dem privaten Konsum vorangetrieben. Estland trat der EURO-Währungszone 2011 bei. Lettland setzt 2014 und Litauen im Jahre 2015 auf die Einführung des EURO. Ein günstiges Investitionsklima herrscht besonders in den Bereichen: Ausbau der Infrastruktur und Logistik (Straßenbau, Schienenverkehr, Hafenausbau), Modernisierung im Gesundheits- und Bildungssektor, Umwelttechnologien, Energieversorgung, Erhöhung der Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Geplante Investitionen bieten für niedersächsische Maschinen- und Anlagenbauer, Bauleister für den Energiesektor und die Infrastruktur, Anbieter von Ausrüstungen für Umwelt- und Medizintechnik vielversprechende Tätigkeitfelder. Zusätzliche Chancen erwachsen aus EU-Fördermitteln für Großprojekte wie z. B. den Ausbau der Autobahn Via Baltica und der Gleistrasse Rail Baltica.

Für die niedersächsische Wirtschaft bieten sich Chancen vor allem in den Bereichen: Elektrotechnik und hochkomplexe Elektronik, Energietechnik, energiesensibler Anlagenbau, klassischer Maschinenbau, Medizintechnik, hochqualitative Konsumgüter. Spürbar ist ein deutlicher Anstieg von Dienstleistungsexporten aus Deutschland nach Litauen. Bis 2015 stehen im Rahmen eines Förderprogramms zur energieeffizienten Sanierung von Wohnblöcken 157 Mio. Euro zu Verfügung. Zu den geplanten Großprojekten zählen neben der energetischen Sanierung auch der Tiefwasserhafen in Klaipeda, Stromtrassen nach Schweden und Polen, das AKW Visagines, intermodale Logistikzentren in Klaipeda, Kaunas und Vilnius sowie neue Sonderwirtschaftszonen.

Lettland bleibt das wachstumsstärkste Land der EU und importiert aus Niedersachsen vorwiegend Fahrzeuge und Ersatzteile, Maschinen, Kunststoffwaren und landwirtschaftliche Geräte. Im derzeitigen Aufschwung sind besonders Anlagen und Ausrüstungen, Chemieerzeugnisse, Elektrotechnik, Baubedarf sowie Lebensmittel gefragt. Lettland liefert hauptsächlich Holz und Holzprodukte, Metallwaren, Glasfasererzeugnisse und Aluminiumlegierungen. Zu Prioritäten der lettischen Umweltpolitik zählen der Ausbau einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, die breitere Verwendung erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden und in den Haushalten. Besondere Chancen eröffnet in Lettland die Entwicklung der Logistikbranche. Im Freihafen Riga werden neue Kühl-, Container- und Schüttgutterminals sowie ein Logistikpark gebaut. Weiterhin sind die Elektrifizierung der Bahntrasse zwischen Riga und Russland, ein neues Passagierterminal für den Flughafen Riga sowie der landesweite Ausbau des Glasfasernetzes geplant. Vier logistisch günstig gelegene Sonderwirtschafts-zonen bieten sich an.

Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Estlands gehören Finanzdienstleistungen, Transport/Logistik, Tourismus, Handel, Telekommunikation, die Immobilien- und Baubranche, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei. Gute Exportchancen gibt es in den Bereichen Maschinen/Anlagen, Automobilbau, Chemie, Elektrotechnik, Bau sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Im Nordosten werden bis 2015 ein Kraftwerk für Ölschiefer und Biomasse sowie eine Ölschieferraffinerie gebaut. In Tartu wird die Uniklinik ausgebaut. Stromtrassen nach Finnland sind geplant. Moderne Logistikzentren und Sonderwirtschaftszonen bestehen an wichtigen Trassen und Knotenpunkten.


Neben politischen Gesprächen waren in erster Linie Wirtschaftstreffen, Kooperationsbörsen, Unternehmenspräsentationen und Firmenbesuche geplant. Individuelle Unternehmergespräche sowie Treffen mit Verwaltungen, Wirtschaftsverbänden und Organisationen wurden an allen Reisestationen organisiert.

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