Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Niedersachsen klar Logo

Werbung und Beratung bei den Unternehmen - Fast 10.000 Betriebe könnten ausbilden

Direkte Ansprache für mehr Ausbildungsplätze


HANNOVER. Der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) startet zusammen mit dem Land Niedersachsen, dem Landesarbeitsamt und den Arbeitsämtern in Niedersachsen ein Programm zur Verbesserung der Ausbildungssituation. Hierbei sollen fast 10.000 Betriebe gezielt angesprochen und beraten werden, die derzeit nicht ausbilden.

Die dramatische Lage am Ausbildungsmarkt stellt für die niedersächsische Wirtschaft und auch die Jugendlichen ein schwerwiegendes Problem dar. "Hier müssen wir unbürokratisch handeln", sagte Arbeitsminister Walter Hirche. Eine Verbesserung der Ausbildungssituation sei ohne unkonventionelle Lösungen nicht in Sicht. "Bei fast 10.000 Betrieben in Niedersachsen, die zur Zeit nicht ausbilden, haben wir gute Chancen weitere Ausbildungsplätze schaffen zu können", so Dr. Wilfried Prewo, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK).

"Die Ausbildung ist auch für die Betriebe eine Investition in die eigene Zukunft", so Klaus Stietenroth, kommissarischer Leiter des Landesarbeitsamtes Niedersachsen-Bremen. In Niedersachsen gibt es allein im Bereich der Industrie- und Handelskammer etwa 13.500 Betriebe die ausbilden sowie rund 9.540 Betriebe, die zwar die Ausbildungsberechtigung besitzen, aber keine Lehrstellen anbieten. Durch gezielte Ansprache soll bei diesen Betrieben für Ausbildungsplätze geworben werden. "Wir schreiben an, wir rufen an und wir werden die Betriebe natürlich gemeinsam beraten, wie sie Ausbildungsplätze schaffen können", erklärten Hirche, Prewo und Stietenroth.

"Als Jugendlicher schon in der Arbeitslosigkeit gestrandet, dass dürfen wir nicht hinnehmen", so Hirche. Alle Prognosen wiesen auf einen Mangel von qualifizierten Arbeitskräften in den nächsten zehn Jahren hin. Sollte der Jugendarbeitslosigkeit nicht begegnet werden, würde dies langfristig zu erheblichen menschlichen, sozialen und wirtschaftspolitischen Problemen führen. "Mit 18 arbeitslos und mit 28 händeringend gesucht, aber nicht qualifiziert. Dieses Schreckensbild müssen wir verhindern, im Interesse der Jugendlichen und im Interesse unserer Firmen", sagte Hirche.

Landesregierung, NIHK und das Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen sehen in der Information und der direkten Ansprache der Betriebe eine gute Chance, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen und der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Wenn durch die geplanten Maßnahmen etwa 10 Prozent der bislang inaktiven Betriebe bewogen werden können, einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen, können 1.000 zusätzliche Ausbildungsplätze für 2003/2004 angeboten werden.

"Wir werben um jeden Ausbildungsplatz", sagte Hirche. Gleichzeitig forderte er die Jugendlichen auf, mehr Flexibilität zu zeigen. "Es kann nicht immer der Wunschberuf sein", so Hirche. In den gewerblichen und Dienstleitungsberufen seien auch im letzten Jahr Hunderte von Ausbildungsplätzen unbesetzt geblieben.

Unternehmen können sich direkt an die für sie zuständige Industrie- und Handelskammer oder an die IHK Hannover, Heinz Orlob, Tel. (0511) 3107-246 wenden.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln