Artikel-Informationen
erstellt am:
16.06.2004
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010
"Für Niedersachsens Wirtschaft eröffnet der Wachstumsmarkt China große Chancen, deren Ausmaß heute noch gar nicht abzuschätzen sind." Dieses Fazit zog Wirtschaftsminister Walter Hirche nach seiner Rückkehr von einem einwöchigen China-Aufenthalt an der Spitze einer 30köpfigen Unternehmerdelegation. "Vor allem mittelständische Unternehmen werden von dem rasanten Wirtschaftstempo mit Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent in einzelnen Branchen profitieren", betonte der Minister. Auf der Wirtschaftsreise seien bereits eine Vielzahl neuer Geschäftskontakte geknüpft worden. Das Unternehmen FabLog aus Papenburg habe in Peking ein Büro eröffnet. Der Firma Piccoplant aus Oldenburg sei mit der Unterzeichnung eines Vertrages über ein Joint-Venture noch während der Reise der Einstieg in den chinesischen Markt gelungen. Die Shanghai Airlines prüfe nach sehr positiven Gesprächen vor Ort jetzt die Möglichkeiten für einen Direktflug nach Hannover. Hirche: "Alle Delegationsteilnehmer waren sich einig, dass es für ihre Unternehmen sehr gute Möglichkeiten gibt, in China Geld zu verdienen und damit Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern."
China sei für Niedersachsen der wichtigste Markt in Asien, so Hirche. Die Unternehmen hätten ihre Ausfuhren nach China 2003 im Vergleich zu 2002 um 41 Prozent steigern können. Damit habe Niedersachsen bereits überproportional vom Boom der chinesischen Wirtschaft profitiert. Die Zuwachsrate der deutschen Wirtschaft insgesamt hätte im gleichen Zeitraum bei 25 Prozent gelegen. Hirche: "Unser Ziel muss es sein, die ohnehin schon gute Position im Außenhandel mit China weiter auszubauen."
Mehr als 500 niedersächsische Firmen unterhalten Handelsbeziehungen mit China, rund 50 von ihnen haben bereits eine Niederlassung oder ein Gemeinschaftsunternehmen dort gegründet. 2003 lieferten sie Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 1,6 Milliarden Euro. Hauptausfuhrgüter waren Fahrgestelle, Karosserien und Motoren sowie Fabrikanlagen und Maschinen. Damit neben den großen Konzernen wie VW oder Conti künftig verstärkt auch der Mittelstand profitiert, wollen die Teilnehmer der Delegationsreise nach Hirches Angaben ein Netzwerk aufbauen und in ihren Organisationen als Multiplikatoren für ein verstärktes Auslandsengagement der niedersächsischen Wirtschaft wirken. Dabei wolle das Wirtschaftsministerium helfen, kündigte der Minister an. "Wir prüfen zurzeit Möglichkeiten, wie wir vor Ort in China unsere kleinen und mittleren Unternehmen besser unterstützen können." Große Konzerne könnten den Schritt nach China allein wagen, mittelständische Unternehmen brauchten die Unterstützung von außen.
Stationen der einwöchigen Wirtschaftsreise waren Peking, Changchun und Shanghai. Die teilnehmen Unternehmensvertreter spiegelten nahezu das gesamte Spektrum der niedersächsischen Wirtschaft wider: Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Bau- sowie Dienstleistungswirtschaft. Außerdem begleiteten Vertreter der Deutschen Messe AG, des Flughafens Hannover, der Nord/LB und der Industrie- und Handelskammer die Delegation. An allen drei Stationen fanden Kooperationsbörsen für die niedersächsischen Unternehmen und ihre potentiellen chinesischen Partner statt. Neben politischen Gesprächen gab es Besichtigungen der VW-Werke in Changchun und Anting/Shanghai. Dort unterhält der Konzern zwei erfolgreiche Joint-Ventures. In der Finanzmetropole Shanghai besuchte der Minister die neue Nord/LB-Repräsentanz sowie die von der Deutschen Messe AG veranstaltete internationale Messe "Metallurgy and Metal China".
Kontakt:
Andreas Beuge
(0511/120-5426)
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16.06.2004
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19.03.2010