Artikel-Informationen
erstellt am:
14.10.2005
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010
Winzige Chips an den Produkten senden ihre Informationen nur wenige Meter. Wozu soll das gut sein? Antworten gab der Landeswettbewerb Focus RFID. Aus 16 eingereichten Vorschlägen wurden drei Preisträger ermittelt. Wirtschaftsminister Walter Hirche überreichte auf der CeMAT die mit insgesamt 30.000 € dotierten Preise an die Gewinner aus Braunschweig, Osnabrück und Lehrte. "Innovative Ideen mit hoher Umsetzbarkeit zeichnen alle eingereichten Beiträge aus", sagte Hirche. Der Logistikstandort Niedersachsen zeige, wie neue Ideen Marktchancen für Unternehmen bieten und gleichzeitig den Kunden das Leben leichter gemacht werden kann.
Beim Einkaufswagen, der selbst den Wert der Waren zusammenrechnet, sind Kunden noch zurückhaltend. Doch wenn sich beim LKW-Fahrer die Ladung meldet, wenn er sich verfährt, wird der praktische Nutzen der neuen Technologie RFID deutlicher. Niedersachsens Unternehmen haben in den Bereichen Sendungsverfolgung, Behältermanagement, Lagerwirtschaft und Fertigungskontrolle neue Einsatzmöglichkeiten für diese Chips entwickelt. Der erste Platz, mit 15.000 € Preisgeld dotiert, ging an das Braunschweiger Unternehmen OECON GmbH, für einen Beitrag zur "optimierten Fluggepäckabfertigung und Transport unter dem Einsatz von ortbaren RFID Labels". " Wenn Passagiere künftig am Zielort pünktlich ihre Koffer bekommen, dann kann schon bald ein Stück Technik aus
Niedersachsen dafür verantwortlich sein", so Hirche. Auch bei der Gepäckabfertigung hilft das neue System Verspätungen zu vermeiden. Wenn Passagiere bisher umbuchten, mussten alle anderen warten. Der Grund: Die Gepäckstücke mussten im Laderaum des Flugzeuges erst per Hand aussortiert werden. Künftig weiß man sofort, an welcher Stelle sich die Koffer befinden. Dies spart Zeit und Geld bei den Fluggesellschaften und bietet mehr Service für Reisende.
Den zweiten Platz belegte die Osnabrücker Firma Logistik Entwicklung mit ihrem Beitrag des "Die intelligenten Kleiderbügel". Wie kommen die Kleider vom Produzenten in die Geschäfte? Bisher gab es die unterschiedlichsten Systeme, um die Ware zu kennzeichnen. Diese sind oft nur auf den einmaligen Gebrauch ausgerichtet. Mit dem intelligenten Kleiderbügel gibt es jetzt ein einheitliches und wieder verwendbares System, dass bei der Transportverfolgung und der Wareneingangserfassung erhebliche Kosten einspart. Für den zweiten Platz gab es ein Preisgeld von 10.000 €.
Der dritte Platz und der Gewinn von 5.000 € ging an das Lehrter Unternehmen Götting KG. Hinter dem etwas sperrigen Titel "RFID-Systeme zur Staplerortung und Palettenidentifizierung – Rückverfolgbarkeit des Warenflusses" verbergen sich umfangreiche Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen. Auf Knopfdruck lässt sich zum Beispiel feststellen, in welcher Halle an welchem Platz die einzelne Lieferung steht. Der Gabelstapler fährt nicht mehr suchend durch die Hallen, sondern wird millimetergenau zum Ziel dirigiert. Dieses "automatische Navigationssystem für die Lagerhalle" ist für jeden Betrieb Voraussetzung schnell kostengünstig zu produzieren und zu liefern.
Der Wettbewerb "Focus RFID" ist ein Projekt aus der Wettbewerbsreihe "eLogistics" im Rahmen der Logistikinitiative Niedersachsen. Mit diesem Wettbewerb gibt das Land Impulse für die Entwicklung und Umsetzung zukunftsorientierter eLogistics-Lösungen in bestehende und neue Prozesse der Logistik. Den teilnehmenden Unternehmen werden Plattformen geboten, sich und ihre innovativen Lösungen zu präsentieren.
Die Logistikinitiative Niedersachsen will gemeinsam mit der niedersächsischen Logistikwirtschaft und weiteren Akteuren den Logistikstandort Niedersachsen auf nationalen und internationalen Märkten stärken.
Die Jury bestand aus Wolfgang Albrecht (Director der PSI Logistics GmbH aus Hamburg), Dr. Frank Arendt (Leiter der Informationslogistik beim Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik aus Bremen), Anja van Bocxlaer (Chefredakteurin der Fachzeitschrift "RFID im Blick" aus Lüneburg), Peter Giesekus (Geschäftsführer Qualcomm aus Münster) und Ralf Willenbrock (Projektleiter bei gedas deutschland GmbH aus Berlin).
Kontakt:Andreas Krischat(0511/120-5427)
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erstellt am:
14.10.2005
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010