Wilhelmshaven soll Umschlagszentrum für Öl aus Russland werden
Hirche: Niedersachsens Häfen sind bestens gerüstet
Hannover. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Hirche strebt Verhandlungen mit Moskau über den Transport von Rohöl aus Russland nach Niedersachsen an.
Anlass ist die Ankündigung Moskaus, nach dem Streit um die Blockade der "Druschba"-Pipeline die Transportwege für Rohöl nach Westeuropa zu diversifizieren, um sich von den Transitländern unabhängig zu machen. Geplant ist der Ausbau des Exporthafens Primorsk nordwestlich von St. Petersburg an der Ostsee.
"Niedersachsen bietet schon jetzt am Standort Wilhelmshaven eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur zum Umschlag und zur Weiterverarbeitung von russischem Rohöl", so Hirche. Bereits heute kommt ein Fünftel des deutschen Rohölbedarfs aus Russland und wird in Wilhelmshaven umgeschlagen. Dieser Umschlag soll nach einer Ankündigung der Wilhelmshavener Raffinerie zukünftig noch weiter erhöht werden, wobei dann ausschließlich russisches Rohöl verarbeitet würde.
Unter diesem Gesichtspunkt empfiehlt sich Wilhelmshaven als neuer Endpunkt einer verlängerten Pipeline ebenso wie als Verladestation für Rohöl, das per Tanker über den Seeweg angeliefert wird.
Den Seetransport über die Ostsee sehen Umweltschützer kritisch, sie fordern Investitionen in die Verbesserung der Schiffsausrüstung und Sicherheitstechnik. Auch hier sieht Hirche Niedersachsen an der Spitze: "Mit technologisch hoch qualifizierten Werften und einer international anerkannten Nautikerausbildung kann Niedersachsen wertvolles Know how zur Minimierung der Transportrisiken beisteuern."
Kontakt:
Christian Haegele
(0511) 120-5427
Artikel-Informationen
erstellt am:
18.01.2007
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010