Planfeststellungsbeschluss für Container-Tiefwasserhafen
Hirche: „Ein großer Tag für den Nordwesten! JadeWeserPort ist Impulsgeber für weitere Investitionen und Arbeitsplätze“
AURICH/HANNOVER. "Für den gesamten Nordwesten Deutschlands ist dies ein großer Tag”, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche heute bei der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses für den Bau des Deutschen Container-Tiefwasserhafens JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) Nordwest in Aurich. "Nach der Vergabe der Betreiber-Konzession an Europas größte Containerterminal- und Logistikgruppe EUROGATE vor einem Jahr wurde jetzt ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des bedeutendsten Infrastrukturprojekts in Niedersachsen gelegt", so Hirche.
Der Minister verwies darauf, dass mit der öffentlich-rechtlichen Genehmigung auch die Anordnung der sofortigen Vollziehung verbunden sei. "Ungeachtet möglicher Klagen gegen diesen Beschluss gehen wir von einem zügigen Baubeginn noch in diesem Sommer aus", erklärte Hirche. Die WSD habe ökonomische und ökologische Belange austariert und dabei das Prinzip Gründlichkeit vor Streitanfälligkeit angewandt. "Mit dem Planfeststellungsbeschluss wurde der JadeWeserPort endgültig auf ein festes Fundament gestellt", so der Minister.
Bereits die EU-Kommission habe im vergangenen November mit ihrer Förderentscheidung nachdrücklich klargestellt, dass bei diesem Mega-Projekt Umweltaspekte in ausreichendem Maße berücksichtigt worden seien, betonte Hirche. "Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten wir aufgrund des strengen Europäischen Umweltrechts keine Zusage in Höhe von 50 Millionen Euro Fördermittel erhalten."
Die Wirtschaftlichkeit des Mega-Projekts stehe ohnehin außer Frage, so der Minister. "Die deutsche Seehafen-Verkehrswirtschaft braucht diesen Hafen!" Das zeigten die zweistelligen Wachstumsraten im internationalen Schiffscontainerverkehr. Hirche: "Die Häfen entwickeln sich mehr und mehr zu Job-Maschinen." Dabei komme dem geplanten Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven eine zentrale Bedeutung zu. Nur der JadeWeserPort könne aufgrund seiner direkten seewärtigen Zufahrt mit einer Wassertiefe von 18 Meter Tide unabhängig Super-Carrier wie die 2006 in Dienst gestellte ‚Emma Maersk’ mit fast 400 Meter Länge und einem Ladevolumen von mindestens 11.000 Standard-Containern abfertigen, erklärte der Minister. "Die Zukunft im Schiffscontainerverkehr hat längst begonnen. Umso wichtiger ist es, dass wir mit dem Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven pünktlich im Jahr 2010 in Betrieb gehen."
Der JadeWeserPort bedeute für die Wirtschaft der gesamten Region einen enormen Schub, betonte Hirche. Bereits mit dem Bau seien erhebliche Impulse für die Beschäftigung verbunden. Noch deutlicher würden sich die positiven Effekte mit der Inbetriebnahme des Container-Tiefwasserhafens auswirken. "Wir erwarten bis zum Jahr 2015/2016 insgesamt 2.000 Arbeitsplätze, die direkt und im Umfeld des Hafens entstehen", so der Minister. Darüber hinaus werde der JadeWeserPort starker Impulsgeber für weitere Arbeitsplatz schaffende Investitionen sein, zu denen benachbarte Großprojekte wie INEOS oder WRG/ConocoPhilips zählten.
Insgesamt werden für das Projekt JadeWeserPort Investitionen von über 950 Millionen Euro aufgebracht. Die Kosten für die notwendige Infrastruktur tragen die Länder Niedersachsen (510 Mio. €) und Bremen (90 Mio. €). Für die Investitionen in Hafenumschlaganlagen, Flächenbefestigungen und Immobilien wird EUROGATE als Betreiber rund 350 Millionen Euro aufbringen.
Kontakt :
Andreas Beuge
(0511) 120-5426
Artikel-Informationen
erstellt am:
20.03.2007
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010