Niedersächsischer Hafentag in Papenburg
Hirche: Häfen weiter auf Erfolgskurs! Zusätzliche Investitionen schaffen neues Wachstum
PAPENBURG/HANNOVER. "Niedersachsens Seehäfen sind weiter auf Erfolgskurs", sagte Wirtschaftsminister Walter Hirche heute beim diesjährigen Niedersächsischen Hafentag in Papenburg. "Die aktuell vorliegenden Zahlen zeigen, dass sich der Umschlag in den Seehäfen auf dem gleichen hohen Niveau bewegt wie im Vorjahr", so der Minister. Bis Juni wurden in den 9 Seehäfen des Landes insgesamt 32,678 Millionen Tonnen Güter (Vorjahreszeitraum: 32,677 Millionen Tonnen) umgeschlagen.
"Wir wollen in der Entwicklung aber nicht stehen bleiben, wir wollen weiter wachsen", betonte Hirche. "Dazu brauchen wir den neuen Container-Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven – aber auch Investitionen in die übrigen Seehäfen." Aus diesem Grund habe die Landesregierung mittelfristig fast 200 Millionen Euro zusätzlich für den Ausbau der Seehäfen vorgesehen, so der Minister. "Damit schaffen wir angesichts der boomenden Seeverkehre zusätzliche Kapazitäten. Gleichzeitig gibt es eine deutlich verstärkte Nachfrage nach kainahen Industrie- und Gewerbeflächen. Diese Entwicklung wollen wir nutzen, denn neue Ansiedlungen bedeuten auch mehr Umschlag."
Zu den gezielten Ausbaumaßnahmen des Landes bei Infra- und Suprastruktur zählt die Hafenerweiterung in Stade-Bützfleth. Hier werden 1100 Meter Kai-Anlage und rund 40 Hektar zwischen dem Nordhafen und dem Kohleanleger als zusätzliche Hafenflächen erstellt. Dafür sind im Haushalt bis 2013 insgesamt 108 Millionen Euro vorgesehen.
Cuxhaven wird zum Basishafen für Offshore-Windenergie-Anlagen ausgebaut. Mit Unterstützung des Landes sowie der Stadt Cuxhaven wird im Spätherbst eine Schwerlastplattform errichtet sein. Bis 2009 soll auch der Entlade- und Verladekai fertig sein. Hierfür sind rund 48 Millionen Euro vorgesehen. Als erster Nutzer soll sich die Cuxhaven Steel Construction GmbH (CSC) ansiedeln, die im Auftrag der BARD Engineering GmbH Komponenten und Teilsektionen für 80 Offshore-Gründungsstrukturen pro Jahr fertigen will. Hierdurch sind mittelfristig 600 neue Arbeitsplätze zu erwarten. Zusätzlich soll der Europakai Cuxhaven einen vierten Liegeplatz mit 240 Metern Länge erhalten.
Ein weiteres großes Projekt ist die Norderweiterung des Braker Hafens mit einer Gesamtinvestition von 37 Millionen Euro. Hier werden rund 30 Hektar zusätzliche Lagerfläche, ein weiterer Schiffsliegeplatz mit 270 Metern Kailänge sowie die erforderliche Straßen- und Gleiserschließung geschaffen.
Voraussetzung für eine positive Weiterentwicklung der Häfen und der hier angesiedelten Unternehmen sei ein weiterer Ausbau der seewärtigen Zufahrten, sagte der Minister. Mit Blick auf die Gastgeber-Stadt des diesjährigen Hafentages verwies Hirche auf die Notwendigkeit einer verbesserten Nutzung der Ems. Dies sei für die Meyer Werft und die Sicherung des Werften-Standortes "überlebensnotwendig".
Aber auch leistungsfähige Hinterlandverbindungen zum Abtransport der Güter auf der Straße, der Schiene und auf den Binnenwasserstraßen seien unverzichtbar, betonte der Minister. Gerade die bessere Vernetzung von See- und Binnenhäfen sei eine wichtige Aufgabe für ein Flächenland wie Niedersachsen. Wichtige strategische Ansätze dazu liefere das Niedersächsische Hafenkonzept.
"Als Gewinner der Globalisierung sind die Häfen die Job-Motoren der Zukunft", sagte Hirche. Deshalb sei das Großprojekt Deutscher Container-Tiefwasserhafen "JadeWeserPort" in Wilhelmshaven von überragender Bedeutung für das Land. Der Minister: "Mit dem großflächigen Container-Umschlag in Wilhelmshaven schließen wir die Lücke in der maritimen Logistik-Kette des Landes und stoßen Niedersachsens Tor zu den internationalen Warenströmen ganz weit auf." Gemeinsam mit den übrigen Seehäfen werde der JadeWeserPort entscheidend dazu beitragen, dass sich die Küste zu einer zweiten Wirtschaftsachse in Niedersachsen nach dem Mittellandkanal entwickeln werde, sagte Hirche.
Mit Blick auf die Zukunft verwies der Minister aber auch auf die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Hafenstandorten Niedersachen, Bremen und Hamburg. Hirche: "Wir müssen endlich jahrhundertealte Differenzen überwinden. Nur mit einem ‚Hafensystem Deutsche Bucht’ bleiben wir gegenüber der ARA-Range – den großen Mitbewerbern Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam – konkurrenzfähig."
Kontakt:
Andreas Beuge
(0511) 120-5426
Artikel-Informationen
erstellt am:
31.08.2007
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010