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ÖPNV - Entwicklung Bahnstrecke zwischen Hesepe und Delmenhort

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 07.10.2010 - TOP 31. Antwort von Verkehrsminister Jörg Bode auf die mündliche Anfrage der Abgeordneten Ansgar Focke, Karl-Heinz Bley, Swantje Hartmann (CDU) und Christian Dürr (FDP)


Die Abgeordneten Ansgar Focke, Karl-Heinz Bley, Swantje Hartmann (CDU) und Christian Dürr (FDP) hatten gefragt:

Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach den Angeboten des öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum. Anbieter wie z. B. die Deutsche Bahn oder die NordWestBahn bieten vielerorts attraktive Alternativen zum Individualverkehr. Von einem ortsnahen und preisgünstigen Angebot profitieren nicht die Nutzer, sondern auch die Umwelt. Dabei bleibt zu bedenken, dass wachsende Nutzerzahlen und preiswerte Nahverkehrsangebote mit dem Ausbau von Sicherungsmaßnahmen, z. B. an Bahnübergängen, einhergehen müssen.

Wir fragen die Landesregierung:

  1. Wie viele Bahnübergänge wurden auf der Bahnstrecke zwischen Hesepe und Delmenhorst mit einer festen Beschrankung versehen und welche Maßnahmen sind darüber hinaus auf dieser Strecke bis in das Jahr 2015 geplant?
  2. Hat sich durch die Schließung bzw. Sicherung von Bahnübergängen die Reisegeschwindigkeit der Nahverkehrszüge erhöht und ist der Landesregierung bekannt, ob sich darüber hinaus eine Zeitersparnis auf der oben genannten Strecke ergeben hat? Wenn nein, ist diese durch weitere in Planung befindliche Baumaßnahmen zu erwarten?
  3. An welchen Punkten begegnen sich die Züge der NordWestBahn auf der Bahnstrecke zwischen Hesepe und Delmenhorst und welche Wartezeiten sind an diesen Begegnungspunkten zu verzeichnen?

Verkehrsminister Jörg Bode beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:

Für die Strecke zwischen Hesepe und Delmenhorst hatte der zuständige Aufgabenträger, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, im Jahr 1997 ein Konzept mit einem Zweistundentakt vorgeschlagen. Aufgrund der großen Nachfragesteigerung wird mittlerweile werktäglich ein Stundentakt angeboten.

Der durchgehende Ausbau auf eine Streckengeschwindigkeit von 80 km/h wurde zum Fahrplan 2003 und der Einbau moderner Leit- und Sicherungstechnik zum Fahrplan 2004 abgeschlossen. Für den Ausbau ist allein der Betreiber der Infrastruktur, die DB AG, bzw. der Bund als Eigentümer zuständig. Um die Strecke optimal zu nutzen und den Fahrgästen ein bestmögliches Angebot, d. h. ein Stundentakt mit kürzest möglichen Reisezeiten zu gewährleisten, hat das Land Niedersachsen diesen Ausbau seinerzeit mitfinanziert.

Dieses vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.:
Die Sicherung der Bahnübergänge obliegt als Infrastrukturbetreiber der DB AG. Die Strecke zwischen Delmenhorst und Hesepe weist insgesamt 146 Bahnübergänge auf, wobei 58 mit festen Schranken versehen sind und weitere 9 über eine technische Sicherung mit Lichtzeichen verfügen. Zwischen 2010 und 2015 sollen weitere 6 Bahnübergänge nachträglich technisch gesichert und insgesamt 9 der bisher nicht technisch gesicherten Bahnübergänge gänzlich aufgehoben werden.

Zu 2.:
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Strecke beträgt 80 km/h. Durch das Beseitigen oder den Einbau einer technischen Sicherung an Bahnübergängen wird die zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeit nicht beeinflusst, so dass sich auch keine Zeitersparnis ergibt.

Die Reisegeschwindigkeit der Züge konnte dagegen maßgeblich durch den Ausbau der Strecke zwischen 2001 und 2004 erhöht werden.

Zu 3.:
Die Züge der NordWestBahn kreuzen, d. h. begegnen sich, regelmäßig in den Bahnhöfen Neuenkirchen (Oldb), Vechta und Wildeshausen. Die Wartezeiten reichen von zwei Minuten in Neuenkirchen (Oldb), 4 bis 5 Minuten in Vechta und bis zu sieben Minuten in Wildeshausen. Die kreuzungsbedingte Wartezeit enthält dabei die Zeit, die ohnehin für einen Bahnhaltepunkt eingeplant werden muss. Bei Verspätungen können die Züge außerplanmäßig auch in Lohne (Oldb) kreuzen, um die Übertragung von Verspätungen auf nicht verspätete Züge zu minimieren.


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erstellt am:
07.10.2010

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