Hooksiel wird Küstenbadeort und erhält Sicherheit für weitere touristische Entwicklung
Land, Landkreis Friesland und Gemeinde Wangerland unterzeichnen Zukunftsvertrag für Hooksiel – Investition von 5 Mio. € in Mole am Außenhafen
HOOKSIEL. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode, Landrat Sven Ambrosy und Bürgermeister Harald Hinrichs unterzeichneten am Außenhafen Hooksiel einen Vertrag über die Eckpunkte einer zukünftigen touristischen Entwicklung des Ortsteils Hooksiel. Gleichzeitig überreichte Minister Bode die Prädikatisierungsurkunde für Hooksiel zum „Küstenbadeort“.
„Damit ist der regionale Interessenausgleich zwischen Tourismus und wirtschaftlicher Entwicklung des Voslapper Grodens mit seiner Bedeutung für die Industriearbeitsplätze hervorragend gelöst“, befanden die Unterzeichner einmütig.
„Wir schlagen hier für den Ortsteil Hooksiel mehrere Fliegen mit einer Klappe“, freut sich Bürgermeister Hinrichs. „Wir erhalten nicht nur die Bestätigung unseres Prädikats als Küstenbadeort. Durch die Errichtung einer begehbaren Mole am Außenhafen bieten wir zudem eine neue Attraktion für unsere Gäste – aber noch viel mehr: Mit dieser Mole verhindern wir dauerhaft den Abtrag des Strandes in Hooksiel. Dies spart eine Menge Geld. Ich danke Wirtschaftsminister Bode für seine Vermittlungsarbeit!“
Wirtschaftsminister Bode ist es gelungen, widerstreitende Interessen vor Ort zu vereinen. „Mir war immer wichtig, einen Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Gemeinde Wangerland aber auch denen der industriellen Entwicklung am Voslapper Groden zu erreichen. Dafür steht der heute unterzeichnete Vertrag. Wir sind als Land an die Grenzen des finanziell machbaren gegangen, aber es ist gut investiertes Geld. Es ist gelungen, die touristischen Interessen von Hooksiel zu verbinden mit den wirtschaftspolitischen Entwicklungsmöglichkeiten am Voslapper Groden. Darüber hinaus werden durch den Bau der Mole dauerhaft Baggerkosten im Außenhafen in erheblicher Höhe eingespart.“
„Heute ist ein guter Tag für die Region“, findet Landrat Ambrosy. „Auch wenn der Weg ein langer war, können heute alle zufrieden sein. Für Hooksiel ist nun endlich Planungssicherheit da. Die Wangerland Touristik kann jetzt mit Ihren Projekten durchstarten.“
Die Gemeinde Wangerland bemüht sich schon seit Jahren um die Erteilung des Prädikats „Nordseebad“ im Sinne der Kurortverordnung. Das genehmigende Wirtschaftsministerium musste hierbei zwischen dem Interesse der Gemeinde und der Sicherung bzw. Schaffung von Industriearbeitsplätzen in der strukturschwachen Region abwägen. Dies war ein schwieriger Prozess, da die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Industrie am Voslapper Groden inklusive des Jade-Weser-Ports nicht behindert werden durfte.
Nunmehr soll eine rd. 225m lange touristisch nutzbare Mole für rd. 5 Mio. € errichtet werden. Sie verhindert auch als Bauwerk die Abspülung des Sandstrandes in Hooksiel und reduziert gleichzeitig den Sandeintrag im Hooksieler Außenhafen. Zudem kann sie später als Anleger für touristisch ausgerichteten Schiffsverkehr genutzt werden.
Die Gemeinde erhält den Status „Küstenbadeort“, auch unter den mittlerweile deutlich verschärften Anerkennungsvoraussetzungen. Den Antrag auf eine Prädikatisierung zum Nordseebad wird die Gemeinde zurückziehen, ebenso eine hierauf gerichtete Klage vor dem Verwaltungsgericht.
Artikel-Informationen
erstellt am:
28.12.2010
zuletzt aktualisiert am:
29.12.2010