Vierter Parlamentarischer Abend der Küstenländer zur Fokusbranche Logistik
„Wir an der Küste: Logistiker für den Industriestandort Deutschland“
BERLIN. In Berlin haben die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf ihrem nunmehr vierten gemeinsamen Parlamentarischen Abend am 08. Februar 2011 mit Nachdruck auf die signifikante Bedeutung der Logistikdrehscheibe Norddeutschland für den Industriestandort Deutschland hingewiesen.
Schon seit mehreren Jahren engagieren sich die fünf Küstenländer in der „Arbeitsgemeinschaft Logistik Norddeutschland“, um gebündelt für ihre logistischen und verkehrspolitischen Anliegen einzutreten. Als Leitveranstaltung dieser Kooperation fand auch in diesem Jahr wieder der traditionelle Parlamentarische Abend in der Landesvertretung von Niedersachsen und Schleswig-Holstein statt, der für die logistische Kompetenz der Küstenländer steht und sich als feste Größe für die Logistik-Branche in Berlin etabliert hat.
Über 250 Gäste nutzten den Abend unter dem Motto „Wir an der Küste: Logistiker für den Industriestandort Deutschland“, um sich aus erster Hand zu informieren und norddeutsche Anliegen zu diskutieren.
Nach kurzer Begrüßung durch die gastgebenden Minister Jost de Jager (Schleswig-Holstein) und Jörg Bode (Niedersachsen) setzten zwei Impulsvorträge die Eckpfeiler für eine engagierte Podiumsdiskussion. Zunächst referierte Michael Westhagemann, CEO Nord der Siemens AG, anhand eindrucksvoller Beispiele aus dem eigenen Unternehmensumfeld zur Bedeutung des Nordens als Logistikhub für die deutsche Industrie. Anschließend ging der Parlamentarische Staatssekretär im BMVBS und Logistikbeauftragter der Bundesregierung, Dr. Andreas Scheuer, anhand des aktuellen Aktionsplans Güterverkehr und Logistik auf die bundespolitische Bedeutung der Logistik ein.
In der nachfolgenden Podiumsdiskussion, die vom Geschäftsführer der Bundesvereinigung Logistik e.V., Prof. Dr. Thomas Wimmer moderiert wurde, hoben die Wirtschafts- und Verkehrsminister bzw. –senatoren der Küstenländer vor dem Hintergrund zukünftig wieder stark wachsender Transportmengen die Bedeutung einer Stärkung der Hafenhinterlandanbindungen hervor. Dabei wurde insbesondere die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung für die norddeutschen Infrastrukturprojekte betont. Zudem wurde noch einmal verstärkt auf die nationale Bedeutung der deutschen Seehäfen und die Notwendigkeit der Fahrinnenanpassung norddeutscher Flussläufe und seewärtiger Hafenzufahrten hingewiesen, um im internationalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können. Die Küstenländer begrüßten insbesondere die Darstellung der Bedeutung der Seehäfen und die Zielsetzungen für deren Weiterentwicklung im „Aktionsplan Güterverkehr und Logistik“. Der gemeinsame Appell war dabei eindeutig: Investitionen in die Hafen- und Verkehrsinfrastruktur an der Küste und im Hinterland sollten der Bedeutung und den zukünftigen Aufgaben gerecht werden, da diese für die gesamte Bundesrepublik nebst angrenzenden Ländern die wesentliche Voraussetzung für Stärkung und Erhalt der exportorientierten Industrie darstellen.