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Aktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg“ für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Frank Doods: „Jeder kann einen Beitrag für die Sicherheit leisten“


Im Namen des niedersächsischen Verkehrsministers Olaf Lies hat heute der Staatssekretär Frank Doods in der Autostadt Wolfsburg, als außerschulischem Lernort, die Aktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg“ vorgestellt. Die Aktion soll für die Risiken und Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren, insbesondere, da einige Schulkinder zum ersten Mal allein unterwegs sind. Als Partner dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Inneres und Sport, des Kultusministeriums, des Landeselternrats, des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V., der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. und der Gemeinde-Unfallversicherungsverbände Hannover, Braunschweig und Oldenburg sowie der Landesunfallkasse Niedersachsen.

„Allein mit mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr kann jeder einen Beitrag leisten, um Schulwege sicherer zu machen. Nehmen Sie, liebe Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Tagen und Wochen besondere Rücksicht auf Schülerinnen und Schüler“, wirbt Staatssekretär Doods für Vorsicht im Verkehr. In diesem Jahr werden rund 82.000 Schülerinnen und Schüler im 1. Jahrgang eingeschult.

Auf der Piazza „unter dem Globus“ begrüßten die Aktionspartner über 50 Schülerinnen und Schüler. Im Anschluss ging es gemeinsam in das Panoramakino der Autostadt, wo Staatssekretär Doods Ausführungen zum Schulwegtraining gemacht hat. Im Fokus sollte dabei das Üben des Schulwegs gemeinsam mit den Eltern sein, damit die Kinder die nötige Sicherheit erlangen, um auch auf unbekannte Situationen angemessen reagieren zu können.

Außerdem wurde der Wettbewerb „AutoFREIE-Schule 2024“ angekündigt, der sich an die Jahrgänge 1 bis 4 in den Grund- und Förderschulen richtet und dazu einlädt, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Vom 19. August bis zum 20. September (Beginn der Herbstferien) können Schulkinder online autofreie Schulwegtage sammeln. Als autofrei gelten die Tage, an denen 90 Prozent der Kinder einer Gruppe/Klasse zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV zur Schule kommen. Auf die Gewinner-Klassen warten drei Hauptpreise (Gutscheine über jeweils 800 Euro für den Besuch eines anerkannten außerschulischen Lernstandortes). Außerdem gibt es einen Sonderpreis für den Jahrgang 1 (eine Velofit-Tasche im Wert von 250 Euro inklusive Einführung für die Lehrkräfte) sowie einen Wanderpokal für eine Schule, an der alle Klassen während des gesamten Kampagnen-Zeitraums autofrei zur Schule gekommen sind.

„Ein autofreier Schulweg bringt nicht nur wichtige Dinge wie Bewegung und soziale Kontakte für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft mit sich, sondern lässt sie auch an unserer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, der Mobilitätswende, teilhaben. Der Wettbewerb ‚AutoFREIE-Schule‘ ist ein guter Anreiz, um im schulischen Kontext ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilitätsformen zu schaffen“, so Doods weiter.

Hartmut Manitzke, Stv. Geschäftsführer Landesunfallkasse Niedersachsen, Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover sagt:

„2023 wurden dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover (GUVH) und der Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN) 8.595 meldepflichtige Schulwegeunfälle gemeldet, 5% mehr als im Vorjahr, aber 30% unter dem Wert vom Jahr 2019. Die Hälfte aller Schulwegunfälle 2023 ereignete sich mit dem Fahrrad. In rund 10% waren Kinder als Mitfahrende in PKW beteiligt und zu 27% als Fußgängerinnen und Fußgänger. Zwei Kinder kamen auf dem Schulweg ums Leben.“

„Ehrenamtliche wie Schulweglotsinnen und -lotsen stehen während ihrer Tätigkeit sowie auf den Wegen hin und zurück unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Wer sich in seiner Freizeit unentgeltlich für andere engagiert, tut etwas für die Gesellschaft und beweist aktive Solidarität. Die Beiträge für das Ehrenamt werden von den Gemeinden und Kommunen entrichtet. Wir übernehmen nach einem Unfall alle Kosten. Dem behandelnden Arzt sollte mitgeteilt werden, dass sich der Unfall bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit ereignet hat.“

Felix Kaufmann, Abteilungsleiter Verkehr, Technik & Umwelt ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V.

„Mit unser Verkehrssicherheitsarbeit stehen wir dafür ein, dass Schulkinder ihren Schulweg sicher absolvieren können, lernen, welche Gefahren dort lauern, wie sie richtig reagieren und wie sie gemeinsam mit ihren Eltern für die nötige Routine trainieren können. Laut einer aktuellen ADAC-Umfrage sehen sowohl Eltern als auch Kinder die größte Gefahr im Fehlverhalten anderer – also sind Autofahrende und alle anderen Verkehrsteilnehmenden gefragt, besondere Rücksicht auf die Schulkinder zu nehmen.“

Heiner Bartling, Präsident Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V.

„Wir appellieren an alle Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. Insgesamt helfen fast 4.000 Schüler- und Elternlotsinnen und -lotsen in Niedersachsen ehrenamtlich bei jedem Wetter und bereits am frühen Schulmorgen den Kindern beim sicheren Überqueren der Fahrbahn oder begleiten sie im Bus zur Schule. Obwohl die Zahl sehr hoch ist, fehlen immer noch an vielen Schulen Lotsinnen und Lotsen, die insbesondere die Neulinge im Straßenverkehr beim Überqueren der Fahrbahn unterstützen. Wir wünschen uns, dass an jeder Grundschule Lotsinnen und Lotsen aktiv werden und freuen uns über jeden neu eingerichteten Lotsendienst. Wir unterstützen Initiativen vor Ort gern mit Wissen, Ausrüstung und Versicherung.“

Wiebke Scheidl, stv. Vorsitzende Landeselternrat Niedersachsen

„Die meisten Grundschulkinder können ihre Schule zu Fuß oder mit dem Rad erreichen. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto direkt vor die Schulen fahren, schaffen ungewollt brenzlige Situationen für alle Kinder. Viele Schulen haben Bring- und Abholzonen im Umfeld ausgewiesen, von denen aus die Kinder mit anderen die letzten Meter sicher zur Schule zu Fuß zurücklegen können. Der gemeinsame Weg bietet Zeit zum Durchatmen und das gemeinschaftliche Ankommen erleichtert den Start in den Tag. Kinder wollen selbständig werden, sich ihr Umfeld erarbeiten. Wir sollten sie unterstützen, nicht behindern oder gefährden.“

Armin Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der AUTOSTADT

„Die Autostadt ist nicht nur ein Ort der Erlebnisse und der Automobilkultur, sondern auch ein engagierter Partner für Bildung und Sicherheit. Als außerschulischer Lernort für Mobilität setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen und die Mobilitätserziehung nachhaltig zu fördern – die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer liegt uns dabei besonders am Herzen. Es ist uns daher eine große Ehre, die Aktion ‚Kleine Füße – sicherer Schulweg‘ zu unterstützen.“

Tipps für einen sicheren Schulweg zu Fuß:

· Gehen Sie den Schulweg oft und rechtzeitig mit Ihrem Kind ab

· Nutzen und erklären Sie die auf den Gehwegen markierten „kleinen Füße“

· Bringen Sie Ihr Kind zu Fuß zur Schule oder lassen es an geeigneten Stellen aussteigen, damit gefährliche Situationen vor der Schule gar nicht erst entstehen

· Planen Sie ausreichend Zeit für den Schulweg ein

Informationen über den Schulweg gibt es bei Elternabenden und den Internetauftritten des ADAC, der Landesverkehrswacht, des Niedersächsischen Bildungsservers oder der örtlichen Polizeidienststelle. Weitere Bausteine der Schulanfangsaktion, die auch im Internet zu finden sind, sind der u.a. Film „Abenteuer Schulweg“, der Schulwegplan, der „Bus auf Füßen“, mehrsprachige Elternbriefe, das Fußgängerdiplom in Kindertagesstätten „Aufgepasst mit ADACUS“, sowie Spannbänder und die „Kleinen Füße“. Infos und Material unter:

· www.mk.niedersachsen.de

· www.nibis.de

· www.adac.de

· www.landesverkehrswacht.de

· www.walkingbus-os.de

Hintergrund

Mit der Einschulung sind viele Kinder zum ersten Mal allein im Straßenverkehr unterwegs. Viele haben noch kein Gefühl für die Risiken und Gefahren auf der Straße und kennen sich nicht mit den Verkehrsregeln aus. Um auf diese besondere Situation aufmerksam zu machen und im Sinne der Verkehrssicherheit zu sensibilisieren, veranstaltet das Land Niedersachsen zum mittlerweile 26. Mal die Aktion „Kleine Füße – sicherer Schulweg“.

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.08.2024

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