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Glasfaserausbau: Neue Versorgungszahlen des Gigabit-Grundbuchs zeigen: Niedersachsen weiter im Spitzenfeld

Niedersachsen steht beim Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunknetze weiterhin weit vorne. Eine aktuelle Auswertung der Bundesnetzagentur ergibt, dass in Niedersachsen für 63,38 % aller Haushalte ein Glasfaseranschluss verfügbar ist. Das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 39,79 %.

Niedersachsen hält damit seinen zweiten Platz unter den Flächenländern und dritten Platz unter den Bundesländern insgesamt. Höhere Versorgungsquoten haben gegenwärtig nur Hamburg und Schleswig-Holstein. Den Abstand zum Spitzenreiter unter den Flächenländern, Schleswig-Holstein, verringert Niedersachsen jedoch Jahr um Jahr.

Wirtschaftsminister Tonne erklärte: „Unser gesamtes Wirtschaftsleben, von Landwirtschaft bis Rechenzentren, hängt zunehmend von guter Telekommunikationsversorgung ab – aber die haben wir in Niedersachsen. Fast zwei Drittel Glasfaserquote, Platz 2 unter allen Flächenländern – damit geht es für uns in den Endspurt.

Allen Unternehmen und privaten Haushalten empfehle ich: Wenn bei Ihnen ein Ausbau läuft, lassen Sie sich so früh wie möglich mit anschließen. So spart man die Kosten und Wartezeiten für einen späteren nachträglichen Anschluss.“

Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium begrüßt den starken Zuwachs in der Freien Hansestadt Bremen, das bei der Versorgung den mit über zwanzig Prozentpunkten größten Zuwachs hat. Niedersachsen und Bremen kooperieren beim Breitbandausbau eng und finanzieren gemeinsam das Breitbandzentrum Niedersachsen Bremen (BZNB). Das BZNB spielt eine zentrale Rolle bei der strategischen Steuerung des Ausbaus – sowohl im geförderten als auch im eigenwirtschaftlichen Bereich – und unterstützt insbesondere Kommunen dabei, Ausbaupotenziale zu identifizieren, Fördermittel effizient zu nutzen und Projekte zielgerichtet umzusetzen.

Der Leiter des BZNB, Bastian Hiller, führte aus: „Der Ausbau läuft gut, sogar sehr gut. Als Herausforderung am Horizont sehe ich aber die letzten Prozente, die ja oft die schwierigsten sind. Dafür brauchen wir gute Konzepte, damit niemand zurückgelassen wird.“


Hintergrund

Versorgungzahlen des Gigabit-Grundbuchs

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht im Gigabitgrundbuch alle sechs Monate die Versorgungszahlen für den Breitbandausbau für alle Technologien. Die in dieser Woche veröffentlichten Daten haben den Stand vom 31.12.2024.

Die tatsächlichen Versorgungszahlen liegen noch etwas über den gemeldeten Zahlen. Denn das Gigabit-Grundbuch berücksichtigt nur den bis Ende 2024 gemeldeten Ausbau; alle seitdem hergestellten Anschlüsse müssen daher noch hinzugerechnet werden. Dazu kommen Anschlüsse, die die Unternehmen dem Bund nicht oder nicht rechtzeitig gemeldet haben.

Die aktuellen Versorgungszahlen veröffentlicht die Bundesnetzagentur kostenfrei im Gigabit-Grundbuch (abrufbar über diesen Link).

Anschlusskosten

Im Zuge eines laufenden Ausbaus bieten Telekommunikationsunternehmen Hausanschlüsse in der Regel kostenlos oder zumindest stark vergünstigt an. Rund zwei Drittel der potentiellen Kundinnen und Kunden warten gegenwärtig jedoch ab und vertrauen erst einmal auf die bewährte Kupferleitung. Das kann eine kostenträchtige Sackgasse sein: Denn die Arbeiten für einen nachträglichen individuellen Anschluss sind naturgemäß viel teurer, als wenn Anschlüsse während des Ausbaus in Serie gelegt werden können. Dazu kommen Wartezeiten, denn die Baubranche ist gegenwärtig stark ausgelastet.

Auch wenn die bestehenden Kupfernetze meist noch zuverlässige, hohe Leistung bringen, kann als sicher gelten, dass sie in absehbarer Zeit außer Betrieb genommen werden. Denn Glasfasernetze sind nicht nur leistungsfähiger, sondern auch deutlich kostengünstiger und umweltfreundlicher im Betrieb. Die EU-Kommission forderte aus diesem Grund bereits eine Abschaltung aller Kupfernetze bis 2030.

Ausbau in Niedersachsen

Die gute Versorgungsquote in Niedersachsen übertrifft die Erwartungen: Nach einer Analyse des Bundes hat Niedersachsen eher ungünstige Voraussetzungen für den Ausbau, u. a. durch die relativ geringe Bevölkerungsdichte und die Siedlungsstruktur. Intensiver Wettbewerb, kluger Zuschnitt von Förderprojekten durch die Kommunen und die im Bundesvergleich immer wieder gelobten relativ unbürokratischen und fortschrittsoffenen Genehmigungsverfahren haben den Ausbau deutlich stärker vorangebracht, als die Vorzeichen es hätten erwarten lassen. Ein starker Wettbewerb in Niedersachsen und zahlreiche lokale, ortsverwurzelte Anbieter runden das Bild ab.


Artikel-Informationen

erstellt am:
13.06.2025

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