Netrada Holding GmbH
Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 01.11.2013 - TOP 26. Antwort vom Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies auf die mündliche Anfrage des Abgeordneten Dirk Toepffer (CDU)
Der Abgeordnete Dirk Toepffer (CDU) hatte gefragt:
Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 10. Oktober 2013 hat das Logistikunternehmen Netrada am 9. Oktober 2013 für die einzelnen Unternehmensgesellschaften an den Standorten Hannover, Lehrte, Garbsen und Langenhagen beim Amtsgericht Hannover ein Insolvenzverfahren beantragt.
Mehr als 2 000 Mitarbeiter arbeiten deutschlandweit bei Netrada. Derzeit wird für etwa 50 Millionen Euro eine neue Lagerhalle am Kronsberg in Hannover gebaut. Nachdem die Stadt Hannover ursprünglich Verhandlungen mit dem Internetversandhändler Amazon über eine Ansiedlung am Kronsberg geführt hatte, teilte die Stadt Hannover Anfang Juli 2012 mit, dass der Internetdienstleister Netrada den Vorzug erhalten würde.
Ich frage die Landesregierung:
- Welche Kenntnis hat die Landesregierung über den aktuellen Stand bzw. die Hintergründe des Insolvenzverfahrens des Unternehmens Netrada?
- Wie wird die Landesregierung den Beschäftigten im Falle eines Arbeitsplatzabbaus unterstützend zur Seite stehen?
- Welche Gespräche haben wann, wo und mit welchen Vertretern angesichts der aktuellen Situation des Unternehmens Netrada zwischen Landesregierung und Unternehmensvertretern stattgefunden?
Die Netrada Holding GmbH mit Sitz in Hamburg hatte am 09.10.2013 Insolvenz angemeldet. Am 11.10.2013 meldete auch die Netrada Europe GmbH Insolvenz an. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Dr. jur. Rainer Eckert bestellt.
Nach Aussagen des Insolvenzverwalters hat das Verfahren keinen Einfluss auf das laufende Geschäft. Inzwischen ist es ihm gelungen, die Liquiditätsproblematik durch ein Bankenkonsortium zu lösen. Aus der Sicht des Insolvenzverwalters gibt es gute Chancen für eine Sanierung.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1.:
Über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens ist die Landesregierung durch laufende Kontakte zum Insolvenzverwalter und dem Betriebsrat unterrichtet. Stadt Hannover, Region und Land stehen im Austausch.
Die Hintergründe der Insolvenz sind noch nicht abschließend geklärt.
Zu 2.:
Die Landesregierung ist mit den Arbeitnehmervertretern im Kontakt. Falls eine Unterstützung erforderlich wird, hängt die Art und Weise der Unterstützung von der Problemlage ab. Das wird in den nächsten Monaten in enger Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter geklärt.
Zu 3.:
Seit Bekanntwerden des Insolvenzantrags gab es diverse Kontakte sowohl mit dem Insolvenzverwalter als auch mit dem Betriebsrat. Das Wirtschaftsministerium hat die Entwicklung eng begleitet.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.11.2013
Ansprechpartner/in:
Herr Stefan Wittke
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressesprecher
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5427
Fax: (0511) 120-995427