Sozial- und Wirtschaftsministerium beteiligen sich beim Zukunftstag in Niedersachsen - 50 Schülerinnen und Schüler nutzen Angebote
Mädchen testen ihre Talente in Technik, Handwerk und Naturwissenschaften - Jungen erfahren, ob soziale oder pflegerische Berufe zu ihnen passen könnten. Auch beim diesjährigen Zukunftstag, 27.03.2014, sollen Mädchen und Jungen wieder dazu ermutigt werden, ihre Berufs- und Lebensplanung ohne Blick auf Rollenerwartungen zu erweitern.
Auch das Land beteiligt sich an dieser Aktion, die in Niedersachsen seit 2006 verpflichtend zur Berufsorientierung für alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 aller Schulformen gehört. Gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hält das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr entsprechende Angebote bereit. Dabei kooperiert das Wirtschaftsministerium in diesem Jahr mit dem Flughafen Hannover, der Handwerkskammer Hannover, der üstra, enercity, Volkswagen Nutzfahrzeuge und der Straßenbauverwaltung. 23 Mädchen nehmen an diesem Programm teil. Für das Programm des Sozialministeriums liegen 27 Anmeldungen von Jungen vor, die Einblicke gleich in mehrere soziale Berufsfelder bekommen: Sozialarbeit, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege und Erzieher. Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Bei ihnen stehen der Besuch des Teilhabezentrums der Lebenshilfe Hannover in Linden, einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen, und eines Kindergartens, in dem Kinder mit und ohne Behinderung betreut werden, auf dem Programm.
Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärt dazu: „Die Berufswelt ist so vielfältig, dass es sich immer lohnt, die verschiedensten Bereiche kennenzulernen. Aus diesem Grund beteiligt sich das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr auch in diesem Jahr wieder gerne an dem Zukunftstag und möchte Mädchen für die Welt der Technik interessieren. Noch immer arbeiten zu wenig Frauen in technischen Berufen.“
Sozialministerin Cornelia Rundt sagt: „In allen sozialen Berufen sind Männer nach wie vor unterrepräsentiert. Oftmals liegt das an völlig falschen Vorstellungen darüber, was beispielsweise einen Erzieher oder Altenpfleger tatsächlich im Berufsalltag erwartet. Mir ist es deshalb wichtig, dass gerade junge Männer einen Einblick in diese Tätigkeiten bekommen. Dafür ist der Zukunftstag eine wunderbare Gelegenheit.“
In Deutschland wird im Rahmen eines bundesweiten Aktionsprogramms seit 2001 jährlich der „Girls' Day" durchgeführt. Seit 2010 gibt es mit dem „Boys’ Day“ auch ein Angebot für Jungen. Niedersachsen hat sich im Jahr 2006 entschlossen, diesen genderorientierten Tag nicht nur als „Girls' Day", sondern als „Zukunftstag für Mädchen und Jungen" zu gestalten. Ziel dieser Aktion ist es, mehr Mädchen für technikorientierte Berufe zu begeistern und Jungen soziale Berufe näher zu bringen. Dass noch immer viele Mädchen oft typische Frauenberufe ergreifen und Jungen weiter typische Männerberufe bevorzugen, geht aus der letzten Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09.2013 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. Demnach wurden mit weiblichen Auszubildenden die meisten Ausbildungsverträge - wie im Vorjahr - in den Ausbildungsberufen Verkäuferin, Kauffrau im Einzelhandel und Bürokauffrau abgeschlossen. Am stärksten vertreten bei den jungen Männern sind - ebenfalls unverändert - die Ausbildungen zum Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker und Kaufmann im Einzelhandel.
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erstellt am:
26.03.2014