VW in Emden
Der Abgeordnete Ulf Thiele (CDU) hatte gefragt:
Unter der Überschrift „Sorge um Zeitarbeitsplätze bei VW Emden“ berichtete die Nordwest-Zeitung am 20. Juni 2013 über die Auswirkungen der Absatzkrise im ostfriesischen VW-Werk in Emden. Zuletzt war aufgrund eines Nachfragerückgangs in Europa ein Absatzrückgang beim in Emden gefertigten VW Passat zu beobachten. In den vergangenen Monaten wurden deswegen bereits mehrere produktionsfreie Tage für die rund 8 700 Mitarbeiter angesetzt.
Unter Bezugnahme auf den Emder Betriebsratschef Peter Jacobs deutete der Artikel der Nordwest-Zeitung an, dass viele der rund 900 Zeitarbeitnehmer ihren Job verlieren könnten.
Ich frage die Landesregierung:
- Wie reagiert sie auf die Absatzkrise beim VW-Werk in Emden?
- Hat die Landesregierung Kenntnis von einem möglichen Jobabbau?
- Wie wird die Landesregierung im Falle eines Jobabbaus den betroffenen Mitarbeitern zur Seite stehen?
Wirtschaftsminister Olaf Lies beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung am 27.08.2013 wie folgt:
Die Automobilindustrie bewegt sich in schwierigen Zeiten. Die konjunkturelle Schwäche Westeuropas spüren Hersteller wie Zulieferer. Das Automobiljahr 2013 ist ein forderndes Arbeitsjahr und wird für die gesamte Branche zum Jahr der Bewährung. Davon sind auch der Volkswagen Konzern und seine Standorte nicht ausgenommen. Betroffen ist das Werk in Emden, das aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage in Europa zuletzt seine Passat-Produktion zurück gefahren hat.
Die Gesamtkonjunktur bleibt weiterhin unsicher. Angesichts der anhaltend angespannten Marktsituation in Europa ist der Gegenwind deutlich schärfer geworden. Das Wettbewerbsumfeld wird daher noch herausfordernder werden. Der Volkswagen Konzern aber ist auf diese Bewährungsprobe gut vorbereitet. Volkswagen ist weltweit aufgestellt und deutlich flexibler als früher. Die Basis dafür sind neben der Mehrmarkenstrategie und der attraktiven Produktpalette, die steigende Präsenz in allen Regionen der Welt sowie insbesondere die flexible Produktion.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1.:
Das Jahr 2013 ist für die gesamte Automobilbranche und damit auch für Volkswagen und das Werk Emden ein sehr schwieriges, anspruchsvolles Jahr. Speziell die Situation in Westeuropa bleibt herausfordernd. Der Volkswagen Konzern behauptet sich in dieser Situation gut. Ergänzend zu vorherigen Maßnahmen zur Standortstärkung bzw. Beschäftigungssicherung, haben Unternehmensleitung und Betriebsrat von Volkswagen Emden ab August ein sehr flexibles Produktionssystem vereinbart. Die Landesregierung hält die Maßnahmen für geeignet, um der Situation zu begegnen.
Zu 2.:
Die Landesregierung ist über die Beschäftigungssituation bei Volkswagen in Emden aktuell informiert. Ein Jobabbau steht ihrer Kenntnis nach nicht zur Diskussion.
Zu 3.:
Unternehmen und Betriebsrat von Volkswagen haben gemeinsam wirkungsvolle Instrumente zur Beschäftigungssicherung erarbeitet. Die Landesregierung befürwortet dies und wird die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
27.09.2013
zuletzt aktualisiert am:
24.10.2013
Ansprechpartner/in:
Herr Stefan Wittke
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressesprecher
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