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Was unternimmt die Landesregierung, um die Passierbarkeit der Fahrrinne zwischen Harlesiel und Wangerooge zu verbessern?

Die Abgeordneten Jens Nacke, Ulf Thiele und Bernd-Carsten Hiebing (CDU) hatten gefragt:

Der starke Wind und die zunehmende Versandung der Fahrrinne haben in den vergangenen Wochen zu Ausfällen beim Fährverkehr zur Insel Wangerooge geführt.

Die Gemeinde Wangerooge fordert seit Langem die Vertiefung der Fahrrinne zwischen der Insel und dem Hafen Harlesiel auf 2,50 m. Laut einem am 25. März 2013 im Jeverland-Bote erschienen Artikel hatte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies angekündigt, entsprechende Planungen voranzubringen und zu prüfen, wie es zu einer kurzfristigen Verbesserung kommen könne („Ich werde mich darum kümmern, dass die Planungen wieder auf die Tagesordnung kommen“, Jeverland-Bote, 25. März 2013).

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Welche Maßnahmen haben das Wirtschaft- und das Landwirtschaftsministerium in den vergangenen Wochen unternommen, um die Probleme bei der Versandung der Fahrrinne zwischen Wangerooge und Harlesiel zu beseitigen?
  2. Wie wird künftig sichergestellt, dass eine dauerhafte Vertiefung und somit eine ausreichende Erreichbarkeit der Nordseeinsel gewährleistet wird?
  3. Wie wird die Gemeinde Wangerooge in die Planungen der Landesregierung einbezogen?

Verkehrsminister Olaf Lies beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung am 29.10.2013 wie folgt:

Der Nieders. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – NLWKN - ist für die Unterhaltung des Außentiefs, das Teil der Fahrrinne nach Wangerooge ist, zuständig und hat gem. § 61 NWG für einen ordnungsgemäßen Wasserabfluss sowie die Erhaltung der Schiffbarkeit - nicht jedoch für den Ausbau der Wasserstraße - zu sorgen.

Im Rahmen der verfügbaren Schiffskapazitäten und Finanzmittel sowie in Abhängigkeit von den natürlichen Witterungsbedingungen wird immer die größtmögliche Sohltiefe angestrebt. Über das langjährige Mittel von NN -2,00 m hinaus kann unter günstigen Bedingungen im Zuge der Räumarbeiten eine Sohltiefe von bis zu NN -2,25 hergestellt werden, die sich aber zwischen den Räumintervallen jeweils durch die natürliche Sedimentation wieder auf eine geringere mittlere Sohltiefe einstellt.

Die Schiffbarkeit des Außentiefs ist neben der astronomischen Tide durch Windeinwirkungen beeinflusst. Windlagen aus östlichen Richtungen führen zu einer Verringerung der Tidewasserstände. Im Jahr 2013 war dies in der Zeit der Osterferien der Fall und hat nicht nur für die Insel Wangerooge zu z. T. erheblichen Einschränkungen für den Fährverkehr geführt. Durch Windstau auf Grund westlicher Windrichtungen oder Fernwellen kann die Schiffbarkeit durch Wasserstandserhöhungen gegenüber der astronomischen Tide verbessert werden.

Unterhaltungsmaßnahmen an den Außentiefs werden durch Räumbooteinsätze im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres regelmäßig durchgeführt. Zur Unterstützung werden ggf. Hopper- und Injektionsbaggereinsätze mit dem Saugbagger Seekrabbe von NPorts durchgeführt.

Neben der Zuständigkeit des NLWKN für das Wittmunder Außentief besteht eine Zuständigkeit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes für die Seewasserstraße/Wattfahrwasser und die Hafenzufahrt, während die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) für den Hafen Wangerooge zuständig ist. Hier haben die Wassertiefen zu keinen Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Insel geführt.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.:
Nachdem im Frühjahr dieses Jahres der Zustand des Außentiefs durch Peilung untersucht wurde, war das Räumboot Hooge Hörn des NLWKN für drei Wochen im Wittmunder Außentief und im Hafen Harlesiel im Räumeinsatz. Aufgrund starker Kapazitätsengpässe konnte der Bagger Seekrabbe von NPorts bisher in diesem Jahr noch nicht für eine größere Baggerung von NPorts gemietet werden. Sobald wie möglich soll dies nachgeholt werden.

Das Räumboot Hooge Hörn war seit 3 Wochen in Harlesiel im Räumeinsatz. Die aktuelle Sohltiefe im Wittmunder Außentief liegt auf der maßgeblichen Strecke fast durchgehend bei NN -2,00 m. Einzelne Stellen liegen bei NN -1,90 m bis -1,80 m. Diese Flachstellen hat das Räumboot Mitte September beseitigt.

Eventuell vorkommende punktuelle Mindertiefen im Hafen Wangerooge werden durch NPorts im Rahmen der regelmäßigen Unterhaltungsbaggerungen beseitigt. Die Wassertiefen in diesem Bereich haben zu keinen Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Insel geführt.

Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat, auf Grund fehlender Zuständigkeit, in den vergangenen Wochen keinerlei Maßnahmen unternommen, um der Versandung der Fahrrinne zwischen Wangerooge und Harlesiel entgegenzuwirken.

Zu 2.:
Zur verfügbaren Fahrwassertiefe im Wittmunder Außentief kann festgestellt werden, dass derzeit im langjährigen Mittel eine Sohltiefe von NN -2,00 m durch die Unterhaltungsarbeiten des NLWKN erreicht wird. Die Fahrwasserbedingungen für die genannten Fahrgastschiffe haben sich damit nicht verändert.

Zu 3.:
Über das weitere Vorgehen findet der Dialog mit den Inselgemeinden regelmäßig, zuletzt am
26. September 2013 am Rande des Plenums statt. An dem Gespräch mit Wirtschaftsminister Lies und Umweltminister Wenzel nahmen Landtagsabgeordnete und Vertreter der Inselgemeinde teil.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
16.12.2013
zuletzt aktualisiert am:
09.01.2014

Ansprechpartner/in:
Herr Stefan Wittke

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressesprecher
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5427
Fax: (0511) 120-995427

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