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Plenum 18. August 2016 - Mündliche Anfragen

Frage 25


Begegnungsgleis zwischen Holzminden und Kreiensen

Abgeordneter Uwe Schünemann (CDU)

Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr namens der Landesregierung

Vorbemerkung des Abgeordneten

Zur Verbesserung der Verkehrsanbindung des Landkreises Holzminden wird für die Schienenstrecke in Richtung Hannover ein Einstundentakt angestrebt. Dafür ist ein Begegnungsgleis auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzminden und Kreiensen zwingend notwendig. Die Landesnahverkehrsgesellschaft hatte in Aussicht gestellt, dass der günstigste Standort bereits bis Ende des letzten Jahres ermittelt werden könne. Dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden, da zunächst die Auswirkungen einer entsprechenden Fahrplanänderung auf die Zugverbindungen in Richtung Paderborn und insbesondere auf den Knotenpunkt Ottbergen von der DB Netz untersucht werden müssten. Erst danach könne nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft entschieden werden, ob die Angebotsverbesserung überhaupt realistisch sei.

Vorbemerkung der Landesregierung

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zu steigern und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund strebt die Landesregierung an, den heute im SPNV zwischen Kreiensen und Holzminden angebotenen Zwei-Stunden-Takt, der durch wenige Züge in Einzellagen ergänzt wird, auf einen Stundentakt zu verdichten. Zugleich gilt es, sowohl die für die Region wichtigen Anschlüsse in Kreiensen Richtung Hannover und Göttingen als auch die Anbindung Richtung Altenbeken/Paderborn zumindest im Status quo zu wahren. Daher steht die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) seit längerem in kontinuierlichen Kontakten mit der DB Netz, um ein Betriebskonzept zu entwickeln, das diesen Zielvorstellungen möglichst umfassend gerecht wird.

Im Zuge dieser Abstimmungen ist deutlich geworden, dass durch die seit Dezember letzten Jahres realisierte Kopplung der Züge der Linie Kreiensen – Holzminden – Ottbergen – Paderborn mit den Zügen Göttingen – Ottbergen, mit der u.a. eine umsteigefreie Verbindung von Göttingen nach Paderborn geschaffen wurde, ein Fahrplangefüge entstanden ist, das die Möglichkeiten der heutigen Infrastruktur bereits optimal ausschöpft. Änderungen wie der angestrebte Stundentakt zwischen Kreiensen und Holzminden haben darauf weitreichende, länderübergreifende Auswirkungen. Daher sind inzwischen verschiedene Varianten entwickelt worden.

1. Teilt die Landesregierung die Einschätzung der Landesnahverkehrsgesellschaft, dass das Begegnungsgleis an der anspruchsvollen Fahrplangestaltung auf nordrheinwestfälischer Seite scheitern könnte?

Eine solche Einschätzung der LNVG besteht nicht. Mit der Herstellung der Direktverbindung Göttingen – Paderborn und der seit Ende 2013 bestehenden umsteigefreien Verbindung Kreiensen – Paderborn konnten wichtige und aus der Region Südniedersachsen seit langem geforderte Angebotsverbesserungen im SPNV in enger und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem nordrhein-westfälischem Aufgabenträger Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe sowie mit dem teilweise ebenfalls eingebundenen Nordhessischem Verkehrsverbund realisiert werden. In diesem Sinne werden länderübergreifend auch Gespräche zur Realisierung des Stundentaktes zwischen Kreiensen und Holzminden aufgenommen. In Vorbereitung darauf erfolgt derzeit eine interne Bewertung der verschiedenen Angebotskonzepte durch die LNVG, die noch nicht abgeschlossen ist.

2. Wann liegen die Fahrplanuntersuchungen der DB Netz vor?

Die Fahrplanuntersuchungen der DB Netz liegen vor.

3. Verfolgt die Landesregierung den Bau des Begegnungsgleises mit hoher Priorität, so dass die Finanzierung des Projektes im Haushalt abgesichert ist?

Die Niedersächsische Landesregierung verfolgt das Ziel der Angebotsverbesserung zwischen Kreiensen und Holzminden weiterhin mit hohem Nachdruck. Eine haushaltsrechtliche Absicherung kann erst nach Abschluss der derzeitigen Prüfungen und in der Folge erforderlicher weiterer Voruntersuchungen erfolgen, da erst dann bekannt ist, mit welchen Kosten ungefähr zu rechnen ist. Grundsätzlich ist die Finanzierung des Projekts im Rahmen der vorhandenen Mittel für den SPNV-Infrastrukturausbau leistbar.

Minister Olaf Lies spricht im Niedersächsischen Landtag, Fotograf: Thiemo Jentsch   Bildrechte: MW-Nds

Minister Olaf Lies spricht im Niedersächsischen Landtag

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.08.2016

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

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