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startup.niedersachsen bietet Hilfe für junge Unternehmen

Minister Lies: „Wir unterstützen mit Kapital, Know-how und Vernetzung“


Das niedersächsische Wirtschaftsministerium engagiert sich mit einem neuen Förderpaket für Start-up-Unternehmen im Land. Start-ups bekommen in der frühen Gründungsphase (Seed) direkte finanzielle Unterstützung. Das Ministerium stellt unter dem Namen „NSeed“ vier Millionen Euro Beteiligungskapital zur Verfügung. Damit kann das Land Beteiligungen an etwa 20 jungen Firmen erwerben – die dann mit dem Geld arbeiten können. Außerdem sollen bis zu vier neue Start-up-Zentren im Land entstehen, die das Ministerium mit 600.000 Euro Anschubfinanzierung (maximal 50 Prozent der Kosten) unterstützen wird. Als Träger der Zentren kommen zum Beispiel regionale Wirtschaftsförderer infrage. Die neue Internetplattform startup.niedersachsen wird dazu beitragen, die niedersächsische Start-up-Szene besser zu vernetzen und auch nach außen darzustellen. Das Ministerium wird außerdem Matching-Veranstaltungen im Land anbieten, um junge und etablierte Unternehmen zusammen zu bringen. Der erste Termin mit Minister Olaf Lies ist für den 18. April im „Hafven“ in Hannovers Nordstadt vorgesehen.

Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte dazu heute in Hannover:

„Was junge, innovative Firmengründer mitbringen, ist neben einer guten Idee auch großes Engagement. Was ihnen häufig fehlt, ist Kapital auf der einen Seite und Gründer Know-how und Erfahrung auf der anderen Seite. Was sie brauchen, ist kompetente und intensive Beratung durch erfahrene Gründer sowie unbürokratische Unterstützung. Genau hier steigen wir mit unserer Initiative startup.niedersachsen ein. Wir wollen in bis zu vier Städten in Niedersachsen Start-up-Zentren fördern. Dabei wünschen wir uns, dass die regionalen Akteure zusammen kommen und bis zum Sommer eigene Konzepte mit inhaltlichen Schwerpunkten entwickeln. Schwerpunkthemen können zum Beispiel Mobilität, E-health, Agrartechnik oder Erneuerbare Energien sein. Start-ups mit guten Geschäftsideen können dort für einen bestimmten Zeitraum vergünstigte Büroräume inklusive Ausstattung nutzen, bekommen Beratung von Mentoren, können an Workshops teilnehmen und finden sich in einem hoch kreativen Umfeld wieder. Ich habe das Start-up-Zentrum „VentureVilla“ in Hannover besucht und gesehen, was dort möglich ist. Ähnliche Angebote wie diese brauchen wir auch im übrigen Land.“

Lies kündigte aber auch direkte finanzielle Unterstützung von jungen Unternehmen an:

„Wir haben den neuen Fonds NSeed mit vier Millionen Euro ausgestattet. Damit werden wir uns an Unternehmen in der Startphase beteiligen. Wir verstehen dies durchaus als Risikokapital. Bei einem Erfolg der Unternehmung werden wir die Beteiligung nach einiger Zeit mit Gewinn veräußern, so dass dann wieder Kapital für das nächste Start-up da ist.“

Wesentliches Ziel von startup.niedersachsen soll aber auch die digitale und analoge Vernetzung der Szene sein. Minister Lies dazu:

„Aus unserer Start-up-Szene hören wir, dass ein überregionaler und regelmäßiger Austausch erforderlich ist und Plattformen benötigt. Deshalb schaffen wir die neue Internetplattform startup.niedersachsen. Das Internet-Portal soll die zentrale Anlaufstelle für Start-ups in Niedersachsen werden. Wesentliche Elemente sind die Darstellung niedersächsischer Start-ups, wichtiger Start-up-Unterstützer und relevanter Start-up-Events in Niedersachsen sowie eine Plattform für die Online-Kommunikation auf Landesebene.“

Minister Lies abschließend:

„Das Ziel der Förderung ganz klar: Wir wollen unsere kreative Start-up-Szene in Niedersachsen deutlich stärken. Mit seinen Hochschulen und seiner Unternehmenslandschaft bietet Niedersachsen die besten Voraussetzungen für kreative, mutige Unternehmerpersönlichkeiten. Rund zehn Prozent aller deutschen Start-up-Unternehmen sind in Niedersachsen ansässig. Wir haben das Potenzial für mehr und wir wollen, dass aus guten Ideen schließlich erfolgreiche Unternehmen entstehen. Wir machen uns stark für Start-ups.“

Hintergrund:

Nach der Definition des Bundesverbandes Start-up e.V. gelten Unternehmen als Start-Ups, wenn sie

  • jünger sind als zehn Jahre,
  • hochinnovative Technologien oder ein innovatives Geschäftsmodell beinhalten,
  • vor einem signifikanten Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum stehen,
  • offene, interaktive und experimentelle Innovationsprozesse initiieren,
  • auf skalierbare Geschäftsmodelle (schnelles Nutzer- und Kundenwachstum) eingerichtet sind,
  • frühzeitig Kunden in die Produktentwicklung einbinden, zum Beispiel frühe Produkttests zum „Beweis“ des Geschäftsmodells initiieren,
  • auf agiles, flexibles, mobiles Arbeiten innerhalb des Teams setzen,
  • frühzeitig privates Risikokapital (Business Angel, Seed, Venture Capital) zur Finanzierung der Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung einsetzen,
  • hohe Bereitschaft mitbringen, Produktstrategie und Geschäftsmodell radikal anzupassen („Pivoting“),
  • strategisch auf schnelle Steigerung des Unternehmenswerts und ertragsreichen Verkauf von Unternehmensanteilen („Exit“) eingerichtet sind.

Die Bedeutung von Start-up Unternehmen ergibt sich durch folgenden Funktionen:

  • Innovationsfunktion: Start-ups sind Treiber von Innovationen. Sie entwickeln eigene innovative Produkte und fordern damit etablierte Unternehmen heraus.
  • Entrepreneurship-Funktion: Start-ups fördern das Klima für Gründer und unternehmerisches Denken.
  • Fachkräfte-Funktion: Gründungen erfolgen oft am Lebensort. Vor diesem Hintergrund stellen Start-ups eine Möglichkeit dar, um Absolventen von niedersächsischen Hochschulen am Standort zu halten

In Niedersachsen sind nach einer aktuellen Studie 131 Start-up-Unternehmen ansässig (Stand: Ende 2016), das sind 10,7 Prozent aller Start-ups in Deutschland. Die Zahl basiert auf dem Start-up Monitor des Bundesverbandes Start-up e.V. Dem zugrunde liegt ein Anmeldeverfahren von jungen Unternehmen.


startup.niedersachsen Powerpoint Präsentation

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Artikel-Informationen

erstellt am:
06.03.2017

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressestelle
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5428
Fax: (0511) 120-5772

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