Land fördert DLR-Projekt mit 2,6 Millionen Euro
Hirche: Mehr Sicherheit im Verkehrmit Fahrerassistenzsystemen
HANNOVER. Das Land fördert das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Strategien für Fahrerassistenzsysteme" im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig mit 2,6 Millionen Euro. Dies gab heute Wirtschaftsminister Walter Hirche bei der Unterzeichnung des Vertrages bekannt. "Fahrerassistenzsysteme sollen das Autofahren sicherer und leichter machen, indem sie den Fahrer nach Bedarf informieren, warnen oder im Notfall regelnd eingreifen", erklärte der Minister.
Das Projekt wird am DLR-Institut für Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung durchgeführt. Es arbeitet dabei mit mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region zusammen, die bereits über Erfahrungen auf dem Gebiet der Telematik verfügen. Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Systemen, die nicht nur die Fahrsituation berücksichtigen, sondern auch Zustand und Typ des Fahrers.
Hirche: "Mit Hilfe Computer unterstützter Sensoren sollen solche Systeme erkennen, ob der Fahrer beispielsweise müde oder gestresst, risikofreudig oder vorausschauend fährt. Unfälle, die durch den Sekundenschlaf verursacht werden, könnten so verhindert werden." Das System müsse einfach anzuwenden und individuell auf den Fahrer eingestellt sein. Nur dann, so der Minister, werde es auch gekauft.
Auch die EU-Kommission sieht im Rahmen ihrer e-safety-Initiative, die bis 2010 eine drastische Reduzierung der Unfallopfer zum Ziel hat, Fahrerassistenzsysteme als viel versprechende Lösung an:
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Vermeidung von Unfällen, die durch Fahrfehler entstehen
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Entlastung des Fahrers
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Koordination des zunehmenden Informationsangebotes an
den Fahrer.
Das DLR-Institut für Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung wurde als Teil des neuen Schwerpunkts "Verkehr" am Forschungsflughafen Braunschweig angesiedelt. Ziel des Instituts ist es, durch innovative Forschung zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr beizutragen. Der Institutsaufbau begann 2001 und wurde mit 7,2 Millionen Euro vom Land unterstützt. Neben den jetzt bewilligten 2,6 Millionen hat das Land weitere 5,5 Millionen Euro für kommende Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingeplant. Unter der Leitung von Professor Karsten Lemmer bearbeiten 36 Mitarbeiter Themen aus den Bereichen Bahnsysteme und Automotivsysteme.
"Mit der Ansiedelung des Instituts hat der Forschungsflughafen Braunschweig neben der Flugsicherheit als zweites wichtiges Standbein die Telematik erhalten", sagte Hirche. "Der Technologietransfer wird dafür sorgen, dass die Entwicklungen nicht nur der Luftfahrt zu Gute kommen, sondern schnell auch anderen Bereichen wie der Automobilindustrie zur Verfügung stehen." Telematik gelte als gewinnbringender Wachstumsmarkt. Deshalb sei es wichtig, die vorhandnen Kompetenzen auf diesem Gebiet schnell auszubauen, um so den Standort zu stärken, sagte der Minister.