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Niedersächsischer Pakt für Ausbildung

Pakt im zweiten Jahr erfolgreich – Nachvermittlung wird intensiviert


Der Ausbildungspakt in Niedersachsen ist auch im zweiten Jahr erfolgreich: "Wirtschaft, Arbeitsagenturen und Landesregierung haben wieder mit vereinten Kräften dafür gesorgt, dass bis Ende September die meisten Jugendlichen in unserem Land den Einstieg in Ausbildung geschafft haben. Damit konnten wir an den Erfolg vom letzten Jahr anknüpfen", erklärten die Partner des Niedersächsischen Paktes für Ausbildung am (heutigen) Mittwoch. "Allen Partnern, die daran mitgearbeitet haben, danke ich im Namen der Landesregierung für ihren erfolgreichen Einsatz. Vor allem aber danke ich den Unternehmen, dass sie ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und jungen Menschen eine Chance bieten. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen", sagte Niedersachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Walter Hirche. Jetzt gelte es, den Jugendlichen, die noch ernsthaft einen Ausbildungsplatz suchten, ein Angebot zu machen. Die Chancen dafür ständen gut: "Ende September gab es mehr Angebote an freien Ausbildungsplätzen und Einstiegsqualifizierungen als Ausbildungssuchende", so Hirche.

Nach den vorläufigen Zahlen der Kammern wurden bis Ende September 2005 annähernd so viele neue Ausbildungsverträge abgeschlossen wie im Vorjahr. Allein die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern – in den hier vertretenen Berufen werden die meisten jungen Menschen ausgebildet – registrierten von Januar bis September zusammen 42.651 neue Verträge. Dies entspricht in etwa dem Vorjahreswert.

Bis zum Jahresende werden noch eine Reihe von Nachmeldungen erwartet. "Die Kammern, die Unternehmerverbände und die Arbeitsagenturen haben mit gezielter Werbung, Beratung und Unterstützung zahlreiche Unternehmen bewegen können, jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildung zu bieten und ihnen so den Start in ein erfolgreiches Berufsleben zu ermöglichen", lobte der Minister. Bewährt habe sich auch das Instrument der Einstiegsqualifizierung (EQJ) für diejenigen, die bedingt ausbildungsfähig seien: In Industrie, Handel und Handwerk seien aus EQJ rund 850 junge Menschen inzwischen in eine reguläre Ausbildung hinein gewachsen, so Hirche.

Mit bislang 5.785 neu eingeworbenen Ausbildungsplätzen und 2.598 Plätzen für Einstiegsqualifizierungen allein in Industrie, Handel und Handwerk habe die Wirtschaft ihre Zusagen aus dem Ausbildungspakt von 2.500 neuen Lehrstellen und 2.000 EQJ-Plätzen schon jetzt deutlich übertroffen, sagte Hirche. Beratung und Unterstützung durch Kammern, Verbände, die Berufsberatung der Arbeitsagenturen und die Pro-Aktiv-Centren, aber auch die im Sommer verabredete zusätzliche Werbung mit dem Gütesiegel für Ausbildungsbetriebe, mit Radiospots des Medienpartners Hit-Radio Antenne und mit Aufklebern auf der Geschäftspost der Paktpartner hätten die Betriebe in ihrer Entscheidung für Ausbildung unterstützt. Viele Ausbildungsbetriebe hätten das Gütesiegel bei den Kammern abgerufen und damit ihr Engagement dokumentiert, die Spots seien rund 300 mal gesendet worden. "Damit haben wir das Thema Ausbildung immer wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt", so Hirche.

"Von allen Jugendlichen, die sich bis Ende September mit dem Wunsch nach einem Ausbildungsplatz bei uns gemeldet haben, sind 2.991 junge Menschen noch nicht vermittelt worden. Gleichzeitig haben wir noch 1.113 freie Ausbildungsstellen", sagte Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. Die rechnerische Lücke zwischen freien Ausbildungsplätzen und unvermittelten Bewerberinnen und Bewerbern sei zum Ende des Ausbildungsjahres mit 1.878 in etwa so groß wie im vergangenen Jahr (2004: 1.854). Berücksichtige man die von den Kammern eingeworbenen Plätze für Einstiegsqualifizierungen, gebe es schon jetzt mehr Angebote als Nachfrage.

"Für diejenigen, die noch auf der Suche sind, starten wir jetzt gemeinsam mit den Kammern die Nachvermittlung: Mit gezielter Beratung, Kompetenzchecks und Vermittlung in Ausbildung, Einstiegsqualifizierung oder auf anderem Wege sorgen wir dafür, dass jeder und jede in den kommenden Wochen ein Angebot bekommt", so Stietenroth weiter.

Im vergangenen Jahr hatte das Land mit den Kammern, den Unternehmerverbänden und der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit einen Ausbildungspakt geschlossen, um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen in Niedersachsen ein Angebot zu machen. Darin hat sich die Wirtschaft verpflichtet, über drei Jahre jährlich 2.500 neue Ausbildungs- und 2.000 Praktikumsstellen für Einstiegsqualifizierungen anzubieten. Das Land finanziert zusätzliche Ausbildungsakquisiteure bei den Kammern und fördert die Verbundausbildung. Darüber hinaus wird durch die Ausweitung der Betriebs- und Praxistage die Berufsorientierung in den Schulen und damit die Ausbildungsfähigkeit Jugendlicher verbessert. Mit den Pro-Aktiv-Centren werden benachteiligte junge Menschen ferner gezielt unterstützt. Die Arbeitsagenturen tragen durch Berufsberatung, Vermittlung in Ausbildung und berufsvorbereitende Maßnahmen dazu bei, das Ziel zu erreichen.

Die Partner des Ausbildungspaktes sind die Landesregierung, die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK), die Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen (VHN), die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), die Unternehmensverbände Handwerk Niedersachsen (UHN), der Landesverband der Freien Berufe und Hit-Radio Antenne als Medienpartner.

Kontakt:
Andreas Krischat
(0511/120-5427)

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.10.2005
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010

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