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Forum „Innovativ und verkehrssicher in Niedersachsen“

Hirche und Schünemann stellen neues Programm zur Unfallprävention im Straßenverkehr vor


HANNOVER. Die Kampagne gegen Baumunfälle ist die erste gemeinsame Aktion des neuen Forums "Innovativ und verkehrssicher in Niedersachsen", das heute von den beteiligten Ministerien, der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. und der Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Hannover eröffnet wurde. Mit der Aktion starten die Initiatoren ein neu konzipiertes ressortübergreifendes Verkehrssicherheitsprogramm.

"Vorrang hat künftig der konkrete Blick darauf, warum es an bestimmten einzelnen Stellen oder zu bestimmten Zeiten zu Unfällen kommt. Dazu führen wir gezielt alle Experten zusammen, die zu einer einzelnen Sachlage eine besondere Kompetenz haben", sagte Verkehrsminister Walter Hirche. "In der jetzt gestarteten Kampagne gegen Baumunfälle haben wir zuständigkeitsübergreifend für außerörtliche Strecken Kompetenzteams gebildet, die streckenbezogen die Gründe für Baumunfälle analysieren und Abhilfemaßnahmen vorschlagen", so der Verkehrsminister.

Wenn es um Gefahren auf Landstraßen geht, spielen Bäume und Alleen im Bewusstsein der Autofahrer nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 13 Prozent der Kraftfahrer halten sie für gefährlich. Bei so genannten Baumunfällen können jedoch bereits kleine Fahrfehler auf Landstraßen zum Abkommen von der Fahrbahn mit möglicherweise tödlichen Folgen führen. Besonders schwerwiegend sind die Unfallfolgen, wenn das Fahrzeug seitlich gegen einen Baum prallt.

"Aus der polizeilichen Unfallanalyse wissen wir, dass der Anteil von Baumunfällen bei den leichten Verletzungen lediglich fünf Prozent beträgt", sagte Innenminister Uwe Schünemann. "Bei schweren Verletzungen liegt er aber bereits bei 15 Prozent, und bei den Verkehrsunfällen mit Getöteten beträgt der Anteil der Baumunfälle sogar über 30 Prozent." Daher werde die Polizei in ihren Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung gerade auf den Landstraßen nicht nachlassen, sondern die bereits im Jahr 2000 gesetzten Schwerpunkte konsequent weiterführen. Besonders positive Auswirkungen verspricht sich Schünemann nicht nur von der Bündelung gefahrenaufklärender Präventionsmaßnahmen. "Die Polizei wird ihr Augenmerk auch weiterhin auf die Unfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen richten und diese Bereiche konsequent überwachen", betonte der Innenminister.

"Aus Sicht der Unfallforschung der Versicherer (UDV) macht Niedersachsen seit Jahren eine engagierte und erfolgreiche Verkehrssicherheitspolitik", sagte Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung (UDV) Berlin. "Bei den Getöteten und Verletzten durch Baumunfälle sind jedoch noch große Potenziale zu finden. Wir sind deshalb froh, dass dieses Thema konsequent und in einer gemeinsamen Aktion angepackt wird und wir das Land und die Landesverkehrswacht dabei unterstützen dürfen", so Brockmann.

"Im Rahmen der Kampagne gegen Baumunfälle wird sich die Landesverkehrswacht Niedersachsen insbesondere der Altersgruppe der 18-24jährigen widmen. Bei dem Projekt im Kampf gegen Drogen und Alkohol am Steuer haben wir die positive Erfahrung machen können, dass die gezielte persönliche Ansprache von Verkehrsteilnehmergruppen zu einem Umdenken und auch zu einer Verhaltensänderung führen kann. Dieses Prinzip der persönlichen Ansprache wollen wir mit Unterstützung der Unfallforschung der Versicherer nun insbesondere bei jüngeren Fahrern einsetzen. Dazu werden wir gemeinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium auch Unterrichtseinheiten besonders an Berufsbildenden Schulen anbieten" erklärte Dr. Wolfgang Schultze, Vorstandsvorsitzender der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V.

Gemeinsames Ziel der Initiatoren des neuen Forums ist die nachhaltige Senkung der Verkehrsunfallzahlen. Pilotprojekte in einzelnen Landkreisen haben gezeigt, dass bei einer konsequenten Maßnahmebündelung die Unfallzahlen rückläufig sind. Das neue Programm zur Unfallprävention soll nun flächendeckend in ganz Niedersachsen wirken.

Kontakt:
Christian Haegele (MW)
(0511) 120-5427

Michael Knaps (MI)
(0511) 120-6043

Cornelia Zieseniß
(Landesverkehrswacht)
(0511) 35772680

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Artikel-Informationen

erstellt am:
15.11.2007
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010

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