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Bahnsteige zwischen Lüneburg und Stelle

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 30.10.2009 - TOP 29


Die AbgeordneteAndrea Schröder-Ehlers (SPD) hatte gefragt:

Vor Kurzem war in Lüneburg der offizielle Spatenstich zum Ausbau des dritten Gleises auf der Bahnstrecke zwischen Stelle und der Hansestadt - ein Bauprojekt, auf das lange hingearbeitet wurde. Im Zuge des ersten Bauabschnittes werden auch die Bahnhöfe auf der Strecke notwendigerweise umgestaltet. Die Planung der DB Projektbau GmbH sieht dabei vor, die Bahnsteige in Radbruch und Bardowick im dritten Planfeststellungsabschnitt zu verkürzen. Damit wären diese Haltepunkte von möglichen künftig verlängerten Pendlerzügen nicht mehr zu bedienen.

Ich frage die Landesregierung:

  1. Wie hoch ist das Fahrgastaufkommen auf der Bahnstrecke Stelle–Lüneburg derzeit, und wie sehen die Prognosen für die kommenden Jahre aus?
  2. Ist eine Beibehaltung der jetzigen Bahnsteiglängen auf dieser Strecke möglich, und wie sieht die Stellungnahme der Landesregierung zu den einzelnen Planfeststellungsabschnitten und insbesondere zu den Bahnsteiglängen aus?
  3. Was tut die Landesregierung, um das ÖPNV-Angebot auf dieser Strecke auch für die Gemeinden Radbruch und Bardowick attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten?

Verkehrsminister Jörg Bode beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:

Die Landesregierung begrüßt ausdrücklich, dass am 08.10.2009 der Bau eines dritten Gleises auf der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg begonnen worden ist. Nach Fertigstellung des dritten Gleises werden die Voraussetzungen geschaffen sein, neben dem Schienengüterverkehr auch den Schienenpersonennahverkehr in diesem Streckenabschnitt deutlich zu verbessern, z. B. durch Wegfall der Überholungen und die damit verbundene Verkürzung der Reisezeit. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit durch das dritte Gleis ermöglicht auch die Fortführung von bisher in Winsen (Luhe) endenden Nahverkehrszügen bis nach Lüneburg.

Die Bahnsteige in den Stationen weisen eine tatsächliche Nutzlänge von 170 m auf, die Baulänge beträgt jedoch mehr als 200 m. Der Bau des dritten Gleises führt in den Stationen dazu, dass sich außer der Länge auch die Lage der Bahnsteige als solche verändert, beispielsweise durch eine seitliche Verschiebung. Im Rahmen des sehr langen Planungsprozesses für den Bau des dritten Gleises orientierte sich die erste Planungsfestlegung der erforderlichen Bahnsteignutzlänge von 170 m in den Stationen Ashausen, Radbruch und Bardowick an den seinerzeit eingesetzten Nahverkehrszügen mit bis zu 6 Wagen. Die erheblichen Nachfragesteigerungen im Nahverkehr auf der Strecke zwischen Lüneburg und Hamburg in den vergangenen Jahren haben jedoch die Landesnahverkehrsgesellschaft veranlasst, die DB AG zu bitten, auch an den Stationen Ashausen, Radbruch und Bardowick eine Bahnsteignutzlänge von 220 m vorzusehen, um die Umsetzung neuer Betriebskonzepte mit längeren Zügen und eine flexiblere Fahrzeugeinsatzplanung zu ermöglichen.

Dieses vorausgeschickt, werden die Fragen namens der Landesregierung wie folgt beantwortet:

zu 1.:
Das Fahrgastaufkommen zwischen Stelle und Lüneburg betrug im Jahre 2008 montags bis freitags im Durchschnitt 14.500 bis 19.000 Reisende pro Tag. Bis 2025 wird derzeit mit einer Fahrgaststeigerung von ca. 15 % gerechnet.

zu 2.:
Die Landesnahverkehrsgesellschaft hat die DB AG im Juli 2009 gebeten, die geplante Nutzlänge der Bahnsteige in Ashausen, Radbruch und Bardowick von 170 auf 220 Meter zu erhöhen, um auch an diesen Stationen den Halt von Zügen mit bis zu acht Wagen zu ermöglichen. Nach den Angaben der DB AG wird derzeit versucht, die notwendigen Änderungen in die Pläne einzuarbeiten.

zu 3.:
Die mit dem Bau des dritten Gleises verbundene Kapazitätserhöhung ermöglicht die Fortführung von bisher in Winsen (Luhe) endenden Nahverkehrszügen von und nach Lüneburg und eine Verkürzung der Reisezeiten durch wegfallende Überholungen. Damit das SPNV-Angebot für die Gemeinden Radbruch und Bardowick quantitativ und qualitativ deutlich verbessert.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
30.10.2009
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010

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