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Glasfaserausbau: Jeder zweite Haushalt in Niedersachen am Glasfasernetz

Der Bund hat deutschlandweit die neuesten Versorgungszahlen (Stand 31. Dezember 2023) für den Breitbandausbau veröffentlicht. In Niedersachsen ist nun für über 54 Prozent der Haushalte ein Glasfaseranschluss verfügbar. Damit liegt Niedersachsen bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen weiterhin auf Platz 2 unter den Flächenländern. Auch bei den Zuwachsraten liegt Niedersachsen weiter im Spitzenfeld. Mit den bereits geplanten oder aktuell ausgeführten Baumaßnahmen ergibt sich eine absehbare Versorgung von rund 74 Prozent.

Den Großteil der Anschlüsse stellen die Telekommunikationsunternehmen im eigenwirtschaftlichen Ausbau her. Nur wo der Ausbau für die Unternehmen allein wirtschaftlich nicht tragfähig ist, ergänzt die öffentliche Hand mit Fördergeldern.

Wirtschafts- und Digitalisierungsminister Olaf Lies: „Der Bund hat als Etappenziel für Ende 2025 eine Glasfaserquote von 50 Prozent ausgerufen. Dieses Zwischenziel haben wir bereits zwei Jahre früher erreicht. Das ist nicht von selbst passiert: In Niedersachsen sind viele leistungsfähige Telekommunikationsunternehmen aktiv – sowohl regionale als auch überregionale Anbieter. Ergänzend arbeiten viele Kommunen engagiert an geförderten Projekten insbesondere im ländlichen Raum, um den Ausbau in der Fläche voranzubringen. Von Seiten des Landes unterstützen wir den Ausbau nicht nur finanziell, sondern auch durch unbürokratische, praktische Hilfe und den Einsatz für regen Wettbewerb.“

So können mit den Beschlüssen der Haushaltsklausur – 70 Millionen Euro für den geförderten Ausbau – alle Anträge der Kommunen kofinanziert werden, die in der üblichen Frist bis Oktober 2024 gestellt werden. „Damit kommen wir beim geförderten Ausbau weiter voran“, so Lies weiter. „Außerdem haben wir in den letzten Monaten mit 12 Unternehmen Kooperationsvereinbarungen geschlossen – darunter sind große überregionale Anbieter wie Vodafone, aber auch kleine, regionale wie Epcan, Muenet und Goetel.“ Die Unternehmen haben in den Kooperationsvereinbarungen angekündigt, insgesamt über zwei Millionen Haushalte in den nächsten Jahren mit Glasfaser erschließen zu wollen. Im Gegenzug setzt sich die Landesregierung für Entbürokratisierung und weniger Hürden bei Genehmigungsverfahren, eine möglichst schlanke Regulierung und fairen Wettbewerb ein.

Hintergrund:

Die BNetzA veröffentlicht im Gigabitgrundbuch alle sechs Monate die Versorgungszahlen für den Breitbandausbau für alle Technologien. Die jetzt veröffentlichten Daten bilden den Stand von Ende 2023 ab. Durch eigene Beobachtungen noch nicht erfasster oder noch laufender Maßnahmen ergibt sich die oben genannte Quote von 74 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt derzeit bei 32 Prozent, siehe hier.

Die Bundesregierung hat sich in der Gigabitstrategie zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 Glasfaseranschlüsse flächendeckend verfügbar sind. Als Etappenziel sollen bis Ende 2025 rund 50 Prozent der Haushalte einen Anschluss buchen können.

Einige Bundesländer investieren deutlich mehr Fördergelder in den Glasfaserausbau, erreichen aber deutlich geringere Versorgungsquoten und Zuwachszahlen. Die Branche erklärt das unter anderem mit höheren Kosten und geringerer Geschwindigkeit geförderter Ausbau-projekte. Dort sei beispielsweise das komplexe EU-Vergaberecht zu beachten, und außerdem seien einige Regionen durch unzählige kleinteilige Förderprojekte unattraktiv geworden, so dass Förderung immer mehr Förderbedarf schaffe.

Niedersachsen setzt hierbei stattdessen stärker auf Markt und Wettbewerb. Auch in Niedersachsen laufen mehrere Förderprojekte, die aber großflächiger und erst nach sorgfältiger Prüfung der Erforderlichkeit gestartet werden. Die Landkreise Niedersachsens und das Breitbandzentrum Niedersachsen Bremen (BZNB) haben bei der Beobachtung des Marktes und der Steuerung von Ausbauprojekten zudem große Expertise unter Beweis gestellt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.06.2024

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