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Wirtschaftsministerium fördert revolutionäres Elektro-Flugboot

Wirtschaftsministerium fördert revolutionäres Elektro-Flugboot Minister Lies: „Viel versprechende Innovation aus Niedersachsen denkt Elektromobilität neu“


Das Wirtschaftsministerium unterstützt mit knapp 500.000 Euro die Entwicklung eines neuartigen Amphibienflugzeugs mit Elektroantrieb. Das Leichtbau-Flugboot mit dem Namen Elektro-Flywhale wird von mehreren Elektromotoren angetrieben und kann seine Reichweite mit Hilfe einer Mikrogasturbine verlängern.

Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Mit der Landesförderung für das Gemeinschaftsprojekt der Firma Flywhale Aircraft und der Ostfalia Hochschule wollen wir helfen, ein weltweit einmaliges Produkt marktreif zu machen. Gerade bei hochinnovativen Entwicklungen ist oft ein gewisses technologisches und finanzielles Risiko im Spiel. Genau an der Stelle braucht es manchmal den nötigen Schub durch eine weitsichtige Förderung. Wenn alles nach Plan läuft, haben wir am Ende ein einzigartiges Produkt aus Niedersachsen, dass durch seine vielfältigen Einatzmöglichkeiten und den umweltfreundlichen Antrieb gute Absatzchancen hat.“

Mit dem originalen Flywhale hat die Flywhale Aircraft GmbH & Co. KG aus Dötlingen im Landkreis Oldenburg bereits ein ultraleichtes Wasserflugzeug in Composite-Bauweise entwickelt, das zu Land und zu Wasser starten und landen kann. Durch seine hohe aerodynamische Güte und das große Platzangebot sind neben der Sportfliegerei, beispielsweise Rettungsdienst und Küstenschutz weitere Einsatzgebiete des aktuellen Modells. Da die Elektromobilität insbesondere auch im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt zunehmend an Bedeutung gewinnt, soll zukünftig auch ein Flywhale mit Elektroantrieb angeboten werden.

Hintergrund:

Ziel dieses Projektes ist es, basierend auf dem aktuellen Flywhale-Modell ein Amphibienflugzeug mit Elektroantrieb in Leichtbauweise zu entwickeln, das die Voraussetzungen für eine Zulassung als Ultraleichtflugzeug erfüllt. Dazu muss die Flywhale Aircraft GmbH & Co. KG das bestehende Konzept (u. a. Rumpf und Tragflächen) an die Erfordernisse der Elektromobilität anpassen. Der bisher genutzte Verbrennungsmotor soll durch ein mehrmotoriges Antriebskonzept mit Elektromotoren ersetzt werden.

Um eine hohe Reichweite beim Elektroantrieb zu erreichen, ist neben Speichermodulen der Einsatz eines effizienten und leichten Range Extenders geplant. Da aktuell jedoch kein Range Extender am Markt verfügbar ist, der den gestellten Anforderungen genügt, wird im Rahmen dieses Verbundprojektes ein solcher auf Basis von Mikrogasturbinen durch das Institut für Fahrzeugbau Wolfsburg der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (IFBW) in enger Abstimmung mit der Flywhale Aircraft GmbH & Co. KG bezüglich der Anforderungen an Leistung, Masse und Schnittstellen entwickelt.

Ein elektrobetriebenes Amphibienflugzeug mit den anvisierten Eigenschaften ist weltweit derzeit noch nicht verfügbar, sodass sich die Flywhale Aircraft GmbH & Co. KG mithilfe eines serienreifen Produktes mit mehrmotorigem Elektroantrieb einen Vorsprung am Weltmarkt erarbeiten möchte. Gleichzeitig wird durch eine entsprechende Weiterentwicklung eine deutliche Steigerung des Marktpotenzials von ultraleichten Wasserflugzeugen erwartet. Für den durch das IFBW zu entwickelnden Range Extender ist auch ein Einsatz in anderen Verkehrsmitteln wie beispielweise die der Automobilindustrie durchaus denkbar.

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.09.2017

Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune

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