Wirtschaftskontakte in Arabischen Ländern vertieft
Jörg Bode mit Delegation in Vereinigten Arabischen Emiraten
HANNOVER. Eine etwa vierzigköpfige niedersächsische Unternehmerdelegation hat in der vergangenen Woche unter Leitung von Wirtschaftsminister Jörg Bode eine Reise in die Golfstaaten Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Bahrain und Saudi-Arabien unternommen. Stationen der Reise waren Abu Dhabi, Doha, Manama und Jubail. Organisiert wurde die Reise von NGlobal und der IHK Hannover. Ziele des Besuchs waren der Ausbau wirtschaftspolitischer Kontakte zwischen Niedersachsen und den Golfstaaten sowie die Profilierung des Landes als Wirtschaftsstandort.
Durch die Reise konnte der Anspruch Niedersachsens auf eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern in ihren Außenbeziehungen zu den Ländern der Arabischen Halbinsel erfolgreich unterstrichen werden: Insbesondere in den Bereichen Erneuerbare Energie, Logistik, Messewesen, Dienstleistungen und beim Ausbau von Infrastruktur, aber z.B. auch auf dem Gebiet der Forschung und Produktion von CFK (kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe) bieten sich interessante Ansätze für weitere Kooperationen. Darüber hinaus will die Hannover Messe künftig ein noch stärkerer Anlaufpunkt für bilaterale Besuchskontakte und zur Verfestigung der wirtschaftlichen Beziehungen in Einzelbereichen werden.
Im Rahmen der in Abu Dhabi und Manama (Bahrain) stattgefundenen Symposien zum Thema "Energy Efficiency in Buildings" verdeutlichten die mitgereisten Experten der Unternehmen Issendorff KG, ELV Elektronik AG sowie des EFZN (Energieforschungszentrum Niedersachsen) in Impulsreferaten das Potenzial des Themas, aber auch die noch bestehenden Hürden zu mehr Energieeffizienz am Bau.
Der erneute Besuch in Abu Dhabi setzte ein weiteres Zeichen kontinuierlicher Präsenz Niedersachsens im ressourcenreichsten Emirat der VAE. Ein besonderer Fokus lag hier auf dem Hi-Tech-Sektor. Die Vereinigten Arabischen Emirate beabsichtigen 2011 einen noch stärkeren Auftritt auf der Hannover Messe als in den Vorjahren, in den nicht nur bekannte Großunternehmen sondern ausdrücklich auch kleine und mittlere Unternehmen beider Seiten umfangreich eingebunden werden sollen.
In Katar traf der Minister auf hochrangige Vertreter der Qatar Investment Authority und eröffnete ein Unternehmergespräch bei der Qatar Chamber of Commerce and Industry. Im Rahmen dieses Treffens konnten die niedersächsischen Unternehmen einerseits ihr Geschäft vorstellen, andererseits konkret Gespräche für eine weitere Zusammenarbeit führen. Katar sieht sich aufgrund seiner VW-Beteiligung sehr eng mit Niedersachsen verbunden, möchte diese Verbundenheit aber auch auf andere Bereiche ausbauen, insbesondere um den Diversifizierungsprozess im Land weiter voranzutreiben.
Der kleine Golfstaat Bahrain überraschte die niedersächsische Delegation mit der Ankündigung, dass die bahrainische Regierung gezielt in deutsche Unternehmen investieren möchte, aber auch zuverlässige Partner vor Ort sucht. In einem Gespräch mit dem bahrainischen Industrie- und Handelsminister Dr. Hassan Fakhro wurden Ansätze für Kooperationsmöglichkeiten besprochen, sowohl in Bahrain als auch in Niedersachsen. Interessant für niedersächsische Unternehmen ist sicherlich dabei, dass in Bahrain keine Unternehmens- und Einkommenssteuer gilt.
Die Reise fand ihren Abschluss in Saudi Arabien, wo Minister Bode für einen Tag Jubail in der Ostprovinz besuchte, um dort mit der Saudi Basic Industries Corporation (SABIC) und der Royal Commission for Jubail, der staatlichen Entwicklungsgesellschaft für diese Region, Gespräche zu führen. Die Vertreter der Deutschen Management Akademie Niedersachsen (DMAN) sowie der Landesinitiative Logistik konnten diesen Besuch nutzen, individuell zugeschnittene Programme für die Ausbildung arabischer Führungskräfte sowie außerdem das Logistikland Niedersachsen vorzustellen. Ein eindrucksvolles Beispiel für erfolgreiche Unternehmertätigkeit in dem nicht immer einfachen Markt Saudi Arabien bot auch der abschließende Besuch bei dem in Jubail ansässigen Büro der Firma V-Line Europe aus Sehnde, die mit der SABIC bereits einen ihrer wichtigsten und größten Kunden hat.
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.11.2010
Ansprechpartner/in:
Silke Schaar
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen
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