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1. Niedersächsischer Kongress „Handel.Zentren.Zukunft“

Handel und Zentren in Niedersachsen stehen vor großen Herausforderungen. Der Ukraine-Krieg und seine Folgen, hohe Inflation, gestiegene Kreditzinsen, fehlende Fach- und Arbeitskräfte sowie geänderte Konsumgewohnheiten wirken sich landauf, landab speziell auf die Zentren in Niedersachsen aus.

Um die Herausforderungen, aber vor allem auch die Chancen, die diese Entwicklung bietet, zu diskutieren, hat das Niedersächsische Wirtschaftsministerium heute gemeinsam mit der IHK Niedersachsen (IHKN) und dem Handelsverband Niedersachsen-Bremen (HNB) zum 1. Niedersächsischen Kongress „Handel.Zentren.Zukunft“ eingeladen.

Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Die Corona-Pandemie hat für den Handel und die Zentren wie ein Brennglas gewirkt. Während der Online-Handel an Bedeutung zugenommen hat, verlor der stationäre Handel weiter an Marktvolumen. Gleichzeitig haben die Besucherzahlen in den Innenstädten und Zentren abgenommen. Hier ist unser gemeinsames Agieren gefragt. Der Kongress zeigt: Wenn alle Akteure vor Ort intensiv zusammenarbeiten, entstehen gute Ideen und Projekte, die Handel und Tourismus beleben und die Zentren stärken. Niedersachsen unterstützt sie dabei gezielt mit Förderprogrammen.“

Prof. Dr.-Ing. Thomas Krüger, HafenCity Universität Hamburg, gab einen Überblick über die Entwicklungen und Zukunftsperspektiven der Zentren aus Sicht der Wissenschaft und betonte dabei, dass die Zentren als Orte der Begegnung wertgeschätzt werden und ihnen auch künftig als Orte des Konsums, der Geselligkeit, der Kommunikation, der Kultur und Bildung eine große Bedeutung zukommen wird.

Eine lebhafte Podiumsdiskussion gab Gelegenheit für den direkten Austausch zwischen Politik, Kommunen, IHK, Verbänden und Wissenschaft. Impulse für eigene Aktivitäten erhielten Besucherinnen und Besucher durch die Präsentation erfolgreicher Praxisbeispiele und der Fördermöglichkeiten des Landes.

Maike Bielfeldt, IHKN-Hauptgeschäftsführerin: „Die Lebendigkeit und Attraktivität unserer Zentren ist in Zukunft von vielen Faktoren abhängig. Der klassische Einzelhandel wird nach wie vor Besuchsgrund Nummer eins bleiben, muss aber immer stärker auf weitere Frequenzpartner setzen – ob aus Kultur- und Kreativwirtschaft, Gastronomie oder einer innovativen Gründerszene: von Pop-Ups, Repair Cafés, Coworking-Spaces und gläsernen Werkstätten über Kitas bis hin zu größeren Bildungs-, Kultur- oder Verwaltungseinrichtungen. Letztlich erzeugt Vielfalt Frequenz. Dabei muss auch das Thema Erreichbarkeit weiterhin eine große Rolle spielen. Wir freuen uns, dass wir mit dem 1. Niedersächsischen Kongress „Handel.Zentren.Zukunft“ in diesem Jahr erstmals eine landesweite Plattform für alle innerstädtischen Akteure bieten, um mit guten Beispielen und praktikablen Ideen Mut und Inspiration für unsere Zentren von morgen zu geben.“

„Tatsächlich erleben wir alle, wenn man ehrlich ist, nicht erst seit, aber erst recht durch Corona, dass sich die zentralen Lagen vieler Städte und Gemeinden in Niedersachsen in einem Transformationsprozess befinden. Freigewordene Handelsflächen zeigen Wunden im Organismus der Kommunen und suchen – teilweise schon über einen längeren Zeitraum – eine neue Verwendung. Zukunftsweisende und nachhaltige Nutzungen fallen nicht vom Himmel. Erwartungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie politisch Aktiven sind nicht immer deckungsgleich. Wo Handel stattfindet, findet gesellschaftlicher Austausch statt. Wo die örtlichen Umgebungsbedingungen den Handel gefährden, besteht die Gefahr, dass notwendiger gesellschaftlicher Austausch in schwierigen Zeiten nicht mehr stattfinden kann“, warnt Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Niedersachsen-Bremen.



Artikel-Informationen

erstellt am:
28.09.2023

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