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Rohstoffe und Bergbau in Niedersachsen

Niedersachsen ist Energie- und Rohstoffland!


Viele elementare Rohstoffe, die unser tägliches Leben maßgeblich bestimmen, werden nicht in fernen Ländern gewonnen und verarbeitet, sondern häufig in unserer näheren Umgebung.

Niedersachsen kann sich mit vielen nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen selbst versorgen. Andere Rohstoffe, wie zum Beispiel Metallerze und Industrieminerale, müssen in Niedersachsen zum überwiegenden Teil importiert werden, weil sie nicht oder nicht mehr in ausreichender Qualität und Menge verfügbar sind.

Energierohstoffe

Seit Jahrzehnten leistet das Land mit einer im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlichen Förderrate von Erdöl und Erdgas einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung mit energetischen Rohstoffen. Aufgrund der vorhandenen Lagerstättenreserven sowie der stetigen Entwicklung moderner und umweltschonender Fördertechnologien kann das bestehende Förderniveau auch langfristig gesichert werden.

Neben den herkömmlichen Energierohstoffen wird die Erschließung tiefengeothermischer Energie, nicht zuletzt aufgrund des riesigen Energiepotenzials, welches bisher nur wenig ausgeschöpft wird, zukünftig an Bedeutung gewinnen. Vor allem die jahrzehntelangen Erfahrungen bei der Erdöl- und Erdgasförderung in Niedersachsen und das damit verbundene Know-How niedersächsischer Serviceunternehmen sind ausgezeichnete Voraussetzungen, um die Erschließung dieser umweltfreundlichen und klimaneutralen Energieressource in Regionen mit durchschnittlichen Untergrundtemperaturen, wie etwa im Norddeutschen Becken, weiter zu entwickeln.

Mit einem sehr gut erforschten und geeigneten Untergrund (Salzkavernen, Erdgaslagerstätten) bietet Niedersachsen zudem hervorragende Möglichkeiten zur untertägigen Speicherung. Dieser Standortvorteil ist ein „Faustpfand“ im Zuge der Energiewende, um regenerativ erzeugten Offshore-Strom markt- und bedarfsgerecht zu speichern (Power-to-Gas).

Unverzichtbar für die Erschließung von Energierohstoffen und die Untergrundspeicherung sind Geoinformationen, insbesondere über den tieferen Untergrund, die im LBEG in großer Zahl und Qualität gesammelt, aufbereitet und Industrieunternehmen, Politik und Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden.

Mineralische Rohstoffe

Eine moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft ist ohne die Nutzung mineralischer Rohstoffe nicht vorstellbar. Vor allem Baurohstoffe der Steine und Erden, zu denen Kies und Sand oder Natursteine gehören, werden in sehr großen Mengen benötigt. Statistisch liegt der Verbrauch bei diesen Rohstoffen pro Einwohner und Jahr in Niedersachsen bei mehr als 6 Tonnen, oder etwas anschaulicher dargestellt: Der theoretische Bedarf einer 4-köpfigen Familie entspricht jedes Jahr der Nutzlast eines 40 Tonnen-Lastzugs. Benötigt werden diese Rohstoffe insbesondere beim Bau und Erhalt unserer Verkehrswege, bei der Schaffung und Weiterentwicklung einer modernen Infrastruktur mit öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Universitäten oder Schulen, aber auch beim Neubau oder der Sanierung von Arbeitsstätten und Wohngebäuden. Hinzu kommt der Bedarf an zahlreichen weiteren mineralischen Rohstoffen, die nicht nur in der Bauindustrie eingesetzt werden, sondern der Herstellung vielfältiger Produkte dienen oder bei industriellen Prozessen unentbehrlich sind. Beispielsweise ist Kalkstein für den Umweltschutz, die Landwirtschaft, die chemische Industrie, die Lebensmittel-, Glas-, Stahl-, Papier- oder Kunststoffindustrie ein unverzichtbarer Grundstoff, ebenso wie in zahllosen weiteren Anwendungsgebieten Dolomit, Quarzsand, Gips, Ton, Salz oder andere Rohstoffe.

Die Gewinnung von Bodenschätzen im eigenen Land ist wichtige Voraussetzung für die ökonomische, soziale und auch nachhaltige Entwicklung. Rohstoffgewinnung und Naturschutz sind keineswegs unvereinbare Gegensätze, wie sich an zahllosen Beispielen zeigen lässt, denn aus ehemaligen Abbauflächen werden häufig schützenswerte Biotope. Aufgabe der Landesregierung ist es, Bedingungen zu schaffen, die zum einen umweltverträgliche Lösungen der nicht immer vermeidbaren Nutzungskonflikte bei der Rohstoffgewinnung ermöglichen und zum anderen ausreichend Raum für unternehmerische Entfaltungsmöglichkeiten bieten.

Zu einem bewussten und sparsamen Umgang mit diesen natürlichen Ressourcen gibt es keine Alternative, denn Recycling und Substitution können nach heutigen Erkenntnissen auch auf lange Sicht nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Versorgung mit mineralischen Rohstoffen liefern. Deshalb ist es im Rahmen öffentlicher Planungen unerlässlich, wertvolle Lagerstätten von konkurrierenden Nutzungen freizuhalten, die einer späteren Rohstoffgewinnung entgegenstehen könnten. Nur wenn Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben, sind sie auch zukünftig bereit, in niedersächsische Standorte zu investieren.

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