"Letter of Intent“ über zwei neue Windenergie-Vorhaben
Hirche: Offshore-Technik sichert Energieversorgung und schafft Arbeitsplätze
HANNOVER. "In Cuxhaven werden jetzt die Weichen für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie gestellt", sagte Wirtschaftsminister Walter Hirche heute in Cuxhaven bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung ("Letter of Intent") über zwei neue Vorhaben zur stärkeren Nutzung der Windenergie. Im Hafenbereich von Cuxhaven sind der Bau eines neuen Komponenten- und Montagewerks sowie eines angrenzenden Offshore-Anlegers geplant. Die Kai-Anlagen sollen Ende 2009 in Betrieb genommen werden. Von dort werden dann Stahlbauteile für Windenergie-Anlagen auf hoher See verschifft. Darauf verständigten sich in der Absichtserklärung neben dem Land Niedersachsen die landeseigene Hafen-Gesellschaft Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts), die Stadt Cuxhaven sowie die Unternehmen Cuxhaven Steel Construction GmbH (CSC) und BARD Engineering GmbH (Emden).
"Niedersachsen gehört zu den führenden Windenergie-Regionen der Welt – diese Position wollen wir durch die konsequente Nutzung der Windenergie im Offshore-Bereich weiter ausbauen", erklärte Hirche. Mit namhaften Herstellern von Windenergie-Anlagen und den beiden Seehäfen Cuxhaven und Emden verfüge Niedersachsen über optimale Voraussetzungen. Der Minister verwies darauf, dass Niedersachsen das Ziel des Europäischen Parlaments nachhaltig unterstütze, den Gesamtenergiebedarf bis zum Jahr 2020 zu 25 % mit erneuerbaren Energien zu decken. "Der Offshore-Windkraft kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. Sie ist umweltfreundlich, trägt zu einem ausgewogenen Energiemix bei und schafft neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze."
Die beiden neuen Vorhaben in Cuxhaven seien zentrale Bausteine auf diesem Weg, so Hirche. Der geplante Offshore-Anleger werde die Hafen-Infrastruktur in Cuxhaven optimieren. Gemeinsam mit seiner Hafen-Gesellschaft wird Niedersachsen in den Bau der öffentlichen Anlage bis zu 50 Millionen Euro investieren. Die Finanzierung soll aus EU- und Landesmitteln sichergestellt werden.
Mit dem Bau des Komponenten- und Montagewerks soll im Sommer 2007 begonnen werden. Das Engagement der beteiligten Unternehmen CSC und BARD soll in Cuxhaven bis zu 600 Arbeitsplätze schaffen. Die Stadt Cuxhaven wird das gesamte Vorhaben durch die Bereitstellung von Bauflächen sowie im Rahmen der erforderlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren unterstützen.
"Die Ansiedlung und die Errichtung der Kaianlagen stellt für uns eine besondere Herausforderung dar", erklärte NPorts-Geschäftsführer Gerd Meyer-Schwickerath. "Selbstverständlich werden wir in enger Abstimmung mit den Unternehmen und der Stadt alles Notwendige veranlassen, um dieses anspruchsvolle Projekt zu realisieren."
"Die einmaligen Standortbedingungen in Cuxhaven am seeschifftiefen Wasser und die Investitionen des Landes in den Hafen tragen jetzt Früchte. Die Ansiedlung ist auch Folge einer konsequenten Umsetzung des niedersächsischen Hafenkonzeptes, das Cuxhaven als Basis für Offshore-Windenergie-Industrie vorsieht. Wir hoffen, dass die heutige Vereinbarung das Signal für weitere Ansiedlungen ist", erklärte Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert.
CSC-Geschäftsführer Manfred Bruhn hob die optimale Lage des Standortes hervor: "Von Cuxhaven aus können wir Windparks nicht nur in der Nord-, sondern auch in der Ostsee schnell und kostengünstig beliefern. Für BARD in Emden werden wir die neuartigen Offshore-Fundamente, die Türme sowie die Transformatoren- und Wohnplattformen fertigen. Bei voller Auslastung können an beiden Standorten insgesamt sogar bis zu 1.200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden."
Heiko Roß, Geschäftsführer von BARD Engineering, verwies auf die technologische Innovation des Systems zur Errichtung und zum Betrieb der künftigen Offshore-Windparks: "Es basiert auf drei Eckpunkten - einer eigenen Hubplattform für Installation und Wartung, unserer Anlagenfertigung in Emden sowie der Fundamentproduktion hier in Cuxhaven. So brauchen wir im besten Fall nur ein Jahr, um ein komplettes Offshore-Kraftwerk mit 80 Fünf-Megawattanlagen in der Nordsee ans Netz gehen zu lassen."
Kontakt:
Andreas Beuge
(0511) 120-5426
Artikel-Informationen
erstellt am:
26.02.2007
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010