Transrapid Versuchsanlage Emsland
Hirche: Weiterbetrieb stärkt die Exportfähigkeit des Transrapid
HANNOVER. Auf Einladung von Wirtschafts- und Verkehrsminister Walter Hirche haben sich heute Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Systemhäuser Siemens AG und ThyssenKrupp Transrapid GmbH, der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) als Betreiberin der Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE) sowie örtliche politische Vertreter in Hannover getroffen, um gemeinsam offene Fragen zum Weiterbetrieb der Versuchsanlage zu erörtern.
Dabei teilten die Systemhäuser mit, dass das bisherige Weiterentwicklungsprogramm (WEP) über den 31.12.2008 hinaus auf jeden Fall bis zur Anwendungsreife des Transrapid Systems im Regionalverkehr fortgeführt wird. Dieses Ziel werde aus heutiger Sicht planmäßig bis zum 30.06.2009 erreicht sein. Darüber hinaus seien weitere Tests auf der Versuchanlage im Emsland zur Weiterentwicklung der Transrapid-Technologie nach jetzigen Erkenntnissen nicht erforderlich. Vielmehr stehe das Transrapid-System für eine Praxisanwendung im Regional- oder Fernverkehr auf einer Anwenderstrecke zur Verfügung. Die Industrie wird ihre abschließende Stellungnahme dem Bundesverkehrsministerium noch im Dezember übermitteln.
Hirche äußerte Zweifel am zeitlichen Fahrplan der Industrie, für die der Zeitverlust mit dem Stillstand des Fahrbetriebs von eineinhalb Jahren offenbar plötzlich irrelevant sei. "Gerade nach dem Scheitern der Anwenderstrecke in München ist die Versuchsanlage im Emsland sinnvoll, um die Vermarktungschancen der Transrapidtechnologie zu verbessern. Das auf der TVE über 20 Jahre aufgebaute einmalige know how des fachlich hochqualifizierten Personals sichert die Exportfähigkeit des Transrapids und darf nicht einfach aufgegeben werden." Aus Sicht Hirches widerspricht sich die Industrie, wenn sie weiterhin den Transrapid vermarkten will, gleichzeitig aber keine weiteren Technologiekenntnisse aus dem Versuchsbetrieb erwirbt. "Ein Transfer der deutschen Technologie in andere Staaten wäre damit unrealistisch", so Hirche, "vielmehr würde die Technologie in einigen Jahren vom Ausland aus vermarktet."
Hirche ist nach wie vor interessiert, die unterschiedlichen Interessen zu einem einvernehmlichen Handeln im Sinne des Technologiestandortes Deutschland zusammenzuführen und den Weiterbetrieb in Lathen zu ermöglichen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
10.12.2008
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010
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