Rösler: Land gibt Startschuss zum Ausbau der privaten Bahnnetze
Hafenhinterlandverkehr auf der Schiene
HANNOVER. Das Land hat jetzt den Startschuss zum Ausbau der privaten Bahnnetze zur Verbesserung der Hinterlandanbindung der norddeutschen Seehäfen gegeben. Als erste Maßnahme wurde die Ertüchtigung der Strecke Bremerhaven-Wulsdorf-Bremervörde im Netz der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) genehmigt. Gut zehn Millionen Euro investiert das Land in die Erneuerung des Oberbaus der vorhandenen eingleisigen Strecke. In diesem Zusammenhang werden auch die Bahnübergänge angepasst, unter anderem durch die Errichtung von Lichtzeichenanlagen. Diese verbessern erheblich die Lärmsituation der dortigen Anwohner und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Von diesen Maßnahmen profitiert neben dem Güterverkehr auch der Personenverkehr auf der Strecke.
"Durch die unverzügliche Umsetzung unseres Programms zur Beseitigung der Engpässe im Schienengüterverkehr stellen wir sicher, dass die Ausschreibungen sofort eingeleitet und die Arbeiten noch in diesem Jahr durchgeführt werden können. Damit leisten wir einen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie zur Wettbewerbsfähigkeit der norddeutschen Häfen", sagte Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Philipp Rösler.
Rösler wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass trotz der momentanen konjunkturellen Schwäche in den nächsten Jahren von stark wachsenden Verkehrsströmen im Schienengüterverkehr von den norddeutschen Seehäfen auszugehen ist. "Wir wollen mit unserer Initiative die wirtschaftliche Entwicklung der Seehäfen fördern und die Chancen der Globalisierung vollständig nutzen. Dazu haben wir für dieses und nächstes Jahr insgesamt 20 Millionen Euro aus Konjunktur- und Landesmitteln bereitgestellt. Davon soll auch die Bauwirtschaft profitieren", so Rösler.
Der Minister betonte erneut, dass der Ausbau der Infrastruktur eine nationale Aufgabe ist: "Die Waren aus den Seehäfen machen nicht an Niedersachsens Landesgrenze halt, sondern werden in das gesamte Bundesgebiet und auch ins Ausland transportiert. Deshalb fordere ich den Bund nachdrücklich auf, sich auch am Ausbau des Streckennetzes der nichtbundeseigenen Eisenbahnen zu beteiligen."
Hintergrund:
Im Auftrag des Landes hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Ende vergangenen Jahres ein Gutachten zur Beseitigung der Engpässe im Hafenhinterlandverkehr erstellt. Im Kern hat sich dabei gezeigt, dass außerhalb der geplanten Maßnahmen im Netz der DB AG auch Investitionen im Bereich der privaten Bahnnetze sinnvoll und zudem schnell umsetzbar sind. Das DLR geht von insgesamt 120 Millionen Euro Investitionskosten aus, um die Privatbahnnetze nachhaltig zur Bewältigung der zunehmenden Güterverkehrsmengen nutzen zu können.
Artikel-Informationen
erstellt am:
17.03.2009
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010
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