Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Niedersachsen klar Logo

Arbeitsplätze in der Energiebranche

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.03.2014 - TOP 30. Antwort vom Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies auf die mündliche Anfrage der Abgeordneten Axel Miesner, Dr. Max Matthiesen, Horst Schiesgeries (CDU)


Die Abgeordneten Axel Miesner, Dr. Max Matthiesen, Horst Schiesgeries (CDU) hatten gefragt:

In der Wirtschaftswoche vom 24. Februar 2014 wird der Direktor des Berliner Zentrums für Solarmarktforschung mit den Worten zitiert: „Auch unter Berücksichtigung der Arbeitsplätze in diesen Bereichen können grüne Jobs die Verluste an Arbeitsplätzen bei den traditionellen Energieversorgern RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall nicht ausgleichen.“ Hintergrund seiner Einschätzung ist der Stellenabbau in der deutschen Solarbranche.

In Niedersachsen als Energieland Nummer eins in Deutschland hat es in den letzten Jahren eine positive Entwicklung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien gegeben. So berichtete beispielsweise die Welt vom 25. Oktober 2013 unter der Überschrift „Großer Fachkräftebedarf in der Branche der Erneuerbaren Energien“, dass es in Deutschland „zwischen 500 000 und 600 000 Jobs (…) bis zum Jahr 2020 geben“ könne. Der Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesem Bereich steht der Abbau von Arbeitsplätzen im Bereich der konventionellen Energieversorger gegenüber.

Wir fragen die Landesregierung:

  1. Wie entwickelte sich die Zahl der Arbeitsplätze im Sektor der erneuerbaren Energien einschließlich der in Forschung und Entwicklung in Niedersachsen in den letzten zehn Jahren?
  2. Wie entwickelte sich die Zahl der Arbeitsplätze im Sektor der konventionellen Energien einschließlich der in Forschung und Entwicklung für Niedersachsen in den letzten zehn Jahren?
  3. Welche Entwicklung wird für die Arbeitsplätze in den beiden unter Frage 1 und 2 genannten Sparten prognostiziert, und welche Bereiche (Forschung und Entwicklung, Fertigung, Montage, Service) zählt die Landesregierung zu diesen Sparten?

Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Beschäftigung in dieser Branche geführt. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist die Anzahl der direkt im Sektor der erneuerbaren Energien Beschäftigten bundesweit von rund 160.500 im Jahr 2004 auf etwa 367.400 im Jahr 2010 gestiegen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Niedersachsen wider: Nach einer vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Auftrag gegebenen Studie zur Beschäftigungsentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien waren im Jahr 2012 in Niedersachsen 51.290 Personen (Vorjahr: 47.730 Personen) in dieser Branche tätig. Nicht eingerechnet wurde die Beschäftigung aus öffentlich geförderter Forschung und Verwaltung. Hingegen haben im Bereich der konventionellen Energien verschiedene Anbieter einen Beschäftigungsabbau angekündigt und dies mit der Energiewende begründet. Belastbare Zahlen liegen der Landesregierung hierzu jedoch nicht vor.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:

Zu 1 und 2:
Der Landesregierung liegen für diesen Zeitraum keine statistischen Daten vor.

Zu 3.:
Diverse Studien prognostizieren bei konsequenter Nutzung der Chancen der Energiewende einen weiteren Beschäftigungsaufbau im Bereich der erneuerbaren Energien. Dagegen wird bei den konventionellen Energien insbesondere im Bereich der atomaren Energieerzeugung ein Beschäftigungsabbau erwartet. Eine einheitliche Zuordnung von den in der Fragestellung genannten Bereichen zu den Sparten der Energiebranche erfolgt in den Studien nicht.

Logo Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.03.2014

Ansprechpartner/in:
Herr Stefan Wittke

Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Pressesprecher
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5427
Fax: (0511) 120-995427

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln