Die Offshore-Branche kann durchstarten: Auf 50 Hektar direkt am Wasser in Cuxhaven
Minister Lies sieht „nahezu unbegrenzte Möglichkeiten“ im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum
„Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten“ sieht Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bei der Entwicklung des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums in Cuxhaven. Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat sich nach dem spektakulären Ansiedlungserfolg mit der Siemens AG gemeinsam mit den lokalen und regionalen Akteuren vorgenommen, „jetzt das Bestmögliche aus dieser hervorragenden Ausganssituation zu machen – für den Wirtschaftsstandort und für die Offshore-Branche“, wie Lies betont.
Minister Lies wörtlich: „Um die Dimension deutlich zu machen: Siemens Wind Power will pro Jahr in Cuxhaven mit der Turbinenfertigung selbst mindestens 800 Menschen direkt beschäftigen. Daneben werden sich etliche Zulieferer an diesem idealen Standort ansiedeln. Wir als Land haben uns gemeinsam mit den Playern in Cuxhaven vorgenommen, diese Sogwirkung noch zu verstärken. Ein Zuliefererpark hat die Größe von elf Hektar. Das Gesamtareal hat eine Fläche von 50 Hektar, was 80 Fußballfeldern entspricht. Daneben gibt es die Möglichkeit, die 27 Hektar große CSC-Liegenschaft mit zu nutzen. Und alle Flächen liegen direkt am Wasser, der Standort ist angebunden an das Schienen- und an das Autobahnnetz. Ich rechne damit, dass im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum schon bald 1.600 Menschen beschäftigt sein werden. Eine der großen Herausforderungen wird sein, genug Menschen für die anstehende Aufgabe zu gewinnen und zu qualifizieren. Auch dabei werden wir helfen.“
Das Ministerium will gemeinsam mit der örtlichen Wirtschaftsförderung die Entwicklung am Standort Cuxhaven nach Kräften unterstützen und hat daher mit Herrn Olaf Krawczyk (0511 120-5582; olaf.krawczyk@mw.niedersachsen.de) aus dem zuständigen Referat 25 einen zentralen Ansprechpartner für alle ansiedlungswilligen Unternehmen bestimmt.
Der Standort soll demnächst auf etlichen Veranstaltungen und Messen beworben werden. Dies sind die
- U.S. Offshore Wind Leadership Conference, Boston, Februar 2016
• Windforce, Juni 2016 in Bremen,
• Global Offshore Wind, Juni 2016 in Manchester,
• WindEnergy, September 2016 in Hamburg (zusammen mit der EWEA Jahrestagung),
• Offshore Energy, Oktober 2016 in Amsterdam,
• Renewable UK, November 2016 in Liverpool,
• EWEA Offshore, Juni 2017 in London sowie die
• Husum Wind, September 2017 in Husum.
Vorgesehen sind außerdem Standortmarketingaktivitäten in etlichen Online- und sowie Printmedien, das Angebot von Standortbesichtigungen Kooperationen mit den jeweiligen Clustern in den weiteren, bedeutenden Offshore-Nationen Großbritannien, Niederlande und Dänemark.
Minister Lies zu den Perspektiven der Branche:
„Die harte Krise der Offshore-Branche ist durchgestanden, die Kinderkrankheiten sind überwunden. Bis Ende 2015 speisten in der Nordsee 690 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.956,1 MW ins Netz ein, in der Ostsee 102 OWEA mit 338,8 MW. Maßgeblich für den künftigen Ausbau der Offshore-Windenergie sind die entsprechenden Ausbauziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Diese sehen einen Ausbau der Offshore-Windleistung bis 2020 auf 6.500 MW und bis 2030 auf 15.000 MW vor. Und das wird noch nicht das Ende sein. An diesen Zahlen erkennt man schon, wie viel Potential in der Energiegewinnung auf See noch steckt. Der Weltkonzern Siemens hat das verstanden und setzt trotz starker nationaler und internationaler Konkurrenz auf den Standort Cuxhaven. Der Baubeginn für das größte neue Siemens-Werk der vergangenen 20 Jahre und für die größte Neuansiedlung in Niedersachsen seit Jahrzehnten ist bereits erfolgt. Damit gilt: Deutschland braucht die Offshore-Industrie für das Gelingen der Energiewende und für Niedersachsen ist die Energiewende aus volkswirtschaftlicher Sicht ein Wachstums- und Beschäftigungsmotor.“
Zahlen, Daten, Fakten zum Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum
Die Lage des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums in Cuxhaven bietet optimale Voraussetzungen nicht nur für die Entwicklung und den Bau von Offshore-Windenergieanlagen, sondern auch für die mit der Errichtung und dem Betrieb von Offshore-Windenergieparks notwendigen Servicedienstleistungen.
Mit den vorhandenen Gewerbeflächen mit direkter Anbindung an den Wasserweg bietet das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum in Cuxhaven ideale Voraussetzungen für das Logistikkonzept von Siemens, aber auch für weitere Lieferanten und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Offshore-Windindustrie. Die Offshore-Tauglichkeit des Hafens ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verschiffung von großen Windkraftanlagen und deren Aufstellung auf See.
Durch vorausschauende Investitionen des Landes und mit Unterstützung der EU sind in den letzten Jahren optimale Infrastrukturen für die Offshore-Windenergie-Industrie geschaffen worden. Mit den Offshore Terminals I + II, den Schwerlaststraßen sowie der Schwerlastplattform für den Umschlag von komplett montierten Offshore-Anlagen bzw. Offshore-Komponenten bietet das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum beste Bedingungen für die Offshore-Industrie an der deutschen Nordseeküste. Von hier aus kann die Errichtung der Offshore-Windparks in der Nordsee in optimaler Weise erfolgen.
Standortvorteile im Überblick
• Zentrale Lage zu den Offshore-Windparks in der Nordsee
• Offshore-Basishafen direkt am seeschifftiefen Wasser der Elbe
• Offshore-Schwerlastplattform
• Offshore-Terminal I (mit Portalkran)
• Offshore-Terminal II
• Cuxport-Mehrzweckterminal
• schwerlastfähige Kaianlagen mit allen Optionen der Verladung und ausreichend Tiefgang
• ausreichend Krankapazitäten (Mobil- und Portalkräne)
• barrierefreie schwerlastfähige Verbindungswege von der Produktion zum Kai
• hafennahe Industrie- und Gewerbeflächen für die Offshore-Branche mit direktem Autobahn- und Gleisanschluss
• in der Nähe gelegener Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz
(mit Offshore-Helikopter-Basis).
Schwerlastplattform:
Seit Mitte 2007 verfügt der Offshore Basishafen über eine Schwerlastplattform - ein spezialisiertes Wasserbauwerk mit 1.500 Quadratmeter Größe, das sowohl für den stehenden Transport von komplett montierten Offshore-Windenergieanlagen sowie für die Anlandung und die herkömmliche Verschiffung von Einzelkomponenten geeignet ist. Die Schwerlastplattform kann mit bis zu 90 Tonnen pro Quadratmeter belastet werden und somit eine stehende, komplett installierte Windkraftanlage tragen.
Offshore-Terminal I (Liegeplatz 8):
Der im März 2009 eingeweihte Offshore-Terminal I/ Liegeplatz 8 dient als Spezialhafen für die Offshore-Industrie und ist mit einem 650-Tonnen-Portalkran ausgestattet, der im Eigentum von Cuxhaven Steel Construction (CSC) steht. Der Portalkran ermöglicht u.a. die Verladung der rund 500 Tonnen schweren Gründungskörper sowie von bis zu 70 Meter langen Turmsegmenten. Der Offshore-Terminal I ist ein öffentlicher Hafen und in seinen Ausmaßen und Funktionen einzigartig an der deutschen Küste. Die Gesamtterminalfläche umfasst ca. 10 Hektar für Lagerflächen sowie Betriebs-, Verkehrs- und Nebenflächen.
Offshore-Terminal II Liegeplatz 9):
Das Land Niedersachsen hat im Jahre 2010 den Startschuss gegeben für die Erweiterung der Offshore Basis Cuxhaven. 65 Millionen Euro hat NPorts als Trägerin des knapp 12 Hektar großen Infrastrukturprojektes in den Bau verschiedener Kai- und Hafenanlagen investiert. Mit der Umsetzung der Terminal-Erweiterung um vier zusätzliche Liegeplätze stehen multifunktionale Hafeneinrichtungen zum Anlegen von Transportschiffen, Schleppern, Pontons und Schwimmkränen zur Verfügung. Über die Terminals können Komponenten wie Rotorblätter, Gondeln, Naben und Türme sowie weitere Schwergutladungen umgeschlagen werden, da der gesamte Bereich des Offshore-Terminal II für Lasten von zehn Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt ist. Die Erschließung der Hafenanlage erfolgt über eine 60 m breite Deichrampe, die ebenfalls für Schwerlastverkehr konzipiert wurde.
Die Ansiedlung von kleinen und mittelständischen Unternehmen kann im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) weiter gefördert werden.
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Artikel-Informationen
erstellt am:
29.02.2016
Ansprechpartner/in:
Pressesprecher: Christian Haegele und Sabine Schlemmer-Kaune
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
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