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erstellt am:
30.10.2025
Die Verkehrsminister der Länder wollen den Erwerb des Pkw-Führerscheins günstiger machen. Das geht aus einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz (VMK) zur Novelle der Fahrschulausbildung hervor, der heute in Straubing verabschiedet wurde. So soll der Bundesverkehrsminister die vorliegenden Eckpunkte „unter Einbeziehung der Länder sowohl im Hinblick auf die Kosteneindämmung als auch im Hinblick auf die Qualitätswahrung prüfen und entsprechend anpassen“.
Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne begrüßt die Initiative und erklärt: „Alle müssen die Chance haben, die Fahrerlaubnis zu erlangen. Der Führerschein darf kein Luxusgut werden. Bei den aktuellen Preisen ist das aber zunehmend der Fall. Für Familien mit Durchschnittseinkommen sind Preise von 3.500 bis 4.500 Euro für den Führerschein nicht zu stemmen, vor allem nicht mit mehreren Kindern. Wir brauchen einen bezahlbaren Führerschein. Insbesondere für ein Flächenland wie Niedersachsen ist es wichtig, dass jungen Erwachsenen berufliche und soziale Teilhabe über den Führerschein ermöglicht wird. Um zur Ausbildung, zur Arbeit oder zu Bekannten zu kommen, ist das Auto nach wie vor für viele das Mittel der Wahl.“
Das Eckpunktepapier aus dem Bundesverkehrsministerium prüft Maßnahmen für die Bereiche der theoretischen und praktischen Fahrausbildung. Im Gespräch sind Lernen auch per App, Bürokratierückbau, moderne Lernmethoden und eine Reduktion der Prüfungsfragen. Zudem wird über die Möglichkeit gesprochen, einen Teil der Fahrstunden auch über einen Simulator zu absolvieren, die Anzahl der verpflichtenden Sonderfahrten zu überprüfen und die Fahrprüfung zeitlich auf die europarechtlichen Mindestvorgaben einzukürzen.
„Das sind alles gute Ansätze“, sagt Niedersachsens Verkehrsminister Tonne: „Daran sollte weitergearbeitet werden. Uns allen ist die schwierige Balance zwischen Bezahlbarkeit, weniger Bürokratie und Verkehrssicherheit sehr bewusst. Ich freue mich, wenn der Bundesverkehrsminister im Frühjahr 2026 Details vorlegt, die eine konkrete und schnelle Umsetzung gewährleisten, wir werden diesen Prozess aus niedersächsischer Sicht eng und konstruktiv begleiten. Ich bin überzeugt, dass es gelingen kann, einen bezahlbaren Führerschein mit den berechtigten hohen Anforderungen an die Verkehrssicherheit zusammenzubringen. Im Übrigen wollen wir in diesen Prozess auch die Punkte Lkw-Führerschein und Führerschein zum Führen von Bussen einbezogen wissen.“
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erstellt am:
30.10.2025